Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0308
DOI Heft:
8. Heft
DOI Artikel:Biermann, Georg: Bilder aus der Sammlung Tramm in Hannover
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BILDER AUS DER SAMMLUNG TRAMM IN HANNOVER
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Äbb. 3. CHARLES SCHUCH, Landfchaft mit Bäumen
Publikation des Stückes endlich ein pofitives Refultat gezeitigt wird. Im übrigen be-
fchränke ich mich an diefer Stelle abfichtlich auf einige wenige knapp gefaßte An-
merkungen zu den Werken felbft.
Abb. 1. JAN LYS (?), Satirifche Komödienfigur, öl auf Leinwand, Höhe 1,91,
Breite 0,84 m. Das in einem gelb-bräunlich warmen Gefamtton gemalte lebensgroße
Bildnis weift deutlich feinen Charakter als Karikatur durch die auf dem Blatt gegebene
Infchrift „che mirate son'Aglg“, die ihrerfeits wiederum zu dem Knoblauchbündel, das
der Narr in feiner Linken hält, in engftem Konnex fteht. Man denkt unwillkürlich zu-
nächft an eine jener Poffenfiguren, wie fie in der neapolitanifchen aber auch in der
venezianifchen Komödie Vorkommen. Die Vermutung einiger Kollegen, daß es fich bei
dem Bilde um das Werk eines fpanifchen Künftlers handeln könne, weife ich bewußt
zurück, wobei ich mich auch der rückhaltlofen Zuftimmung Auguft L. Mayers erfreuen
darf. Dagegen ift die fonft ausgefprochene Behauptung, daß es fich trog der italieni-
schen Infchrift um einen Holländer handeln könne, vielleicht um einen in Italien tätigen
Meifter — wie ich von Anfang an angenommen — nicht ohne weiteres von der Hand
zu weifen. Wenn ich dazu kam, das Bild zunächft dem wenig bekannten Jan Lys
mit Fragezeichen zuzufchreiben, fo war dafür in erfter Linie der Vergleich mit einem
jener in Kaffel befindlichen kleinen Volksftücke, auf dem eine ganz ähnliche Figur zu
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Äbb. 3. CHARLES SCHUCH, Landfchaft mit Bäumen
Publikation des Stückes endlich ein pofitives Refultat gezeitigt wird. Im übrigen be-
fchränke ich mich an diefer Stelle abfichtlich auf einige wenige knapp gefaßte An-
merkungen zu den Werken felbft.
Abb. 1. JAN LYS (?), Satirifche Komödienfigur, öl auf Leinwand, Höhe 1,91,
Breite 0,84 m. Das in einem gelb-bräunlich warmen Gefamtton gemalte lebensgroße
Bildnis weift deutlich feinen Charakter als Karikatur durch die auf dem Blatt gegebene
Infchrift „che mirate son'Aglg“, die ihrerfeits wiederum zu dem Knoblauchbündel, das
der Narr in feiner Linken hält, in engftem Konnex fteht. Man denkt unwillkürlich zu-
nächft an eine jener Poffenfiguren, wie fie in der neapolitanifchen aber auch in der
venezianifchen Komödie Vorkommen. Die Vermutung einiger Kollegen, daß es fich bei
dem Bilde um das Werk eines fpanifchen Künftlers handeln könne, weife ich bewußt
zurück, wobei ich mich auch der rückhaltlofen Zuftimmung Auguft L. Mayers erfreuen
darf. Dagegen ift die fonft ausgefprochene Behauptung, daß es fich trog der italieni-
schen Infchrift um einen Holländer handeln könne, vielleicht um einen in Italien tätigen
Meifter — wie ich von Anfang an angenommen — nicht ohne weiteres von der Hand
zu weifen. Wenn ich dazu kam, das Bild zunächft dem wenig bekannten Jan Lys
mit Fragezeichen zuzufchreiben, fo war dafür in erfter Linie der Vergleich mit einem
jener in Kaffel befindlichen kleinen Volksftücke, auf dem eine ganz ähnliche Figur zu
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