Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (6.1914)

BILDER AUS DER SAMMLUNG TRAMM IN HANNOVER

flbb. 2. THEODOR ALT, Interieur

in jene Worte auszuklingen haben, die Shakefpeare in dem klaffifchen Sage „Nehmt
alles nur in allem“ geprägt hat.

Man mag mir an diefer Stelle [olche Bemerkungen allgemeiner Natur zugute halten,
die vielleicht nur mittelbar zum eigentlichen Thema diefer Zeilen gehören. Tro^dem
tragen fie ihre Berechtigung in [ich, weil das Bild einer fo ausgefprochenen Perfönlich-
keit unvollkommen bliebe, wollte man den im einzelnen heute noch recht lückenreichen
Kunftbefiß allein als Maßftab ihrer künftlerifchen Überzeugung gelten laffen. Heinrich
Tramm ift eben auch als Sammler ganz Temperament. Was er heute fein eigen nennt,
bedarf in vielen Punkten noch der künftlerifchen Läuterung und die wird kommen in
dem Maße, wie das Ganze feinen artiftifchen Werten nach immer mehr fteigt. Unter
den alten Bildern vor allem ift manches Schulgut, und wenn es eigentlich auch
Zweck diefer Ausführungen ift, ausfchließlich den Befil} von modernen Werken an
Hand weniger Beifpiele zu kennzeichnen, fo möchte ich doch mit einem Bilde gleich
eingangs eine Ausnahme machen, das bisher den Gelehrten viel Kopfzerbrechen be-
reitet hat, bislang aber von keinem Kenner einem beftimmten Meifter zugewiefen
werden konnte. Auch die hier gegebene Signatur, für die der Schreiber diefer Zeilen
allein verantwortlich zu machen ift, trägt ein Fragezeichen. Vielleicht, daß durch die

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