Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0309
DOI Heft:
8. Heft
DOI Artikel:Biermann, Georg: Bilder aus der Sammlung Tramm in Hannover
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BILDER AUS DER SAMMLUNG TRAMM IN HANNOVER
Äbb. 4. KARL HAGEMEISTER, Äm Schwielowfee
[ehen ift, in zweiter Linie aber die Tatfache maßgebend, daß Lys viel in Italien,
fpeziell in Venedig gearbeitet hat und dort auch im Jahre 1629 auf einer Reife nach
Rom geftorben ift. Ich würde glücklich fein, wenn diefe meine Hypothefe von der
Wiffenfchaft mit Gründen widerlegt und das Bild des intereffanten Unbekannten feinem
wahren Urheber zurückgegeben würde,
Abb. 2. THEODOR ALT, Interieur. Aquarell. Das Bild ift fchon einmal, freilich
weniger groß, in diefer Zeitfchrift publiziert worden und zwar in dem Auffatj, den
Uhde-Bernays in Heft 3 des Jahrganges 1913 dem vergeffenen Freunde Leibis ge-
widmet hat. Es ift auch an jener Stelle gerade von den koloriftifchen Vorzügen des
Bildes, „von dem Bedürfnis des Künftlers, es mit dem fchwerften Lichtproblem aufzu-
nehmen“, gefprochen worden, wie es im Geifte der Aquarelltechnik damals fchon
abfolut modern gefehen und dabei doch von einer feltfamen Stimmung durchzogen ift.
Man vergißt vor folchen Schöpfungen einer erft fpät in ihrer wahren Bedeutung er-
kannten Kunft nur zu leicht das Ungewöhnliche der Auffaffung im Gegenfafs zu dem
fonft üblichen, wie hier allen Atelierprinzipien bewußt entgegengearbeitet ward und
die Moderne diefer Kühnheit längft Recht gegeben hat.
Abb. 3. CHARLES SCHUCH, Landfchaft mit Bäumen. Öl auf Leinwand, Höhe
0,485, Breite 0,59 m. Unter den vier Bildern, die Heinrich Tramm von diefem Meifter
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Äbb. 4. KARL HAGEMEISTER, Äm Schwielowfee
[ehen ift, in zweiter Linie aber die Tatfache maßgebend, daß Lys viel in Italien,
fpeziell in Venedig gearbeitet hat und dort auch im Jahre 1629 auf einer Reife nach
Rom geftorben ift. Ich würde glücklich fein, wenn diefe meine Hypothefe von der
Wiffenfchaft mit Gründen widerlegt und das Bild des intereffanten Unbekannten feinem
wahren Urheber zurückgegeben würde,
Abb. 2. THEODOR ALT, Interieur. Aquarell. Das Bild ift fchon einmal, freilich
weniger groß, in diefer Zeitfchrift publiziert worden und zwar in dem Auffatj, den
Uhde-Bernays in Heft 3 des Jahrganges 1913 dem vergeffenen Freunde Leibis ge-
widmet hat. Es ift auch an jener Stelle gerade von den koloriftifchen Vorzügen des
Bildes, „von dem Bedürfnis des Künftlers, es mit dem fchwerften Lichtproblem aufzu-
nehmen“, gefprochen worden, wie es im Geifte der Aquarelltechnik damals fchon
abfolut modern gefehen und dabei doch von einer feltfamen Stimmung durchzogen ift.
Man vergißt vor folchen Schöpfungen einer erft fpät in ihrer wahren Bedeutung er-
kannten Kunft nur zu leicht das Ungewöhnliche der Auffaffung im Gegenfafs zu dem
fonft üblichen, wie hier allen Atelierprinzipien bewußt entgegengearbeitet ward und
die Moderne diefer Kühnheit längft Recht gegeben hat.
Abb. 3. CHARLES SCHUCH, Landfchaft mit Bäumen. Öl auf Leinwand, Höhe
0,485, Breite 0,59 m. Unter den vier Bildern, die Heinrich Tramm von diefem Meifter
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