Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

DOI Heft:
9. Heft
DOI Artikel:
Grautoff, Otto: Die Sammlung Arthur Sambon
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0355

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE SAMMLUNG ARTHUR SAMBON

Bogenfchütje. Älexandrinifche Bronze. (Nr. 61)

Kunft ahnt man in den perfifchen Manufkripten der Sammlung viele noch ungeklärte
Beziehungen zwifchen Orient und Okzident. Sambon ift nicht reich an Manufkripten.
Aber was er befißt, ift durch feinen Kunftwert und durch feinen Zuftand von hohem
Wert, wie das Manufkript der Gedichte des Hafiz, das wahrfcheinlich aus der Bibliothek
des Fürften Abü’l-Mufaffir ftammt, und von Scheik-Sade, Sultan Mohammed und Mirek
illuminiert wurde, den hervorragendften Künftlern des 16. Jahrhunderts. Auch in der
Keramik gibt die Sammlung Sambon Gelegenheit, die chriftliche Kunft an der orienta-
lifchen zu meffen. Aus beiden Gebieten befiljt Sambon Unika und feltene Beifpiele
aus Epochen, die heute noch von Sammlern wenig gepflegt werden, wie z. B. italienifche
Apothekergefäße aus dem Ende des 15. Jahrhunderts mit Porträtbüften, maurifch-
fpanifche Gefäße und eine Reihe hervorragender Fayencen aus Rhages und Sultanabad,
unter denen auf eine große Kanne aus dem 13. Jahrhundert mit besonderem Nachdruck
hingewiefen werden muß.

Wer als Sammler feiner Zeit voranzugehen wünfcht und fammeln will, was in
einigen Jahren drei- oder vierfachen Wert haben wird, deffen Aufmerkfamkeit fei auf
die kleinen archaifchen, ägyptifchen Skulpturen hingelenkt, die koftbarften Glanzftücke
der Sammlung. Zeichnen fich die meiften Werke Sambons durch einen guten Zuftand
aus, fo verdient es bei diefen fehr alten Stücken befonders betont zu werden, da voll-

327
 
Annotationen