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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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11. Heft
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Schulz, Fritz Traugott: Zur Charakteristik Johann Baptist Lampis d. Ä.
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0443

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ZUR CHARAKTERISTIK JOHANN BAPTIST LAfflPIS d. A.

JOHANN BAPTIST LÄMPI d. Ä„ Germanifdies Mufeum,

Bildnis des Grafen Johann von Fries Nürnberg

freiherrnftand und, wie fchon bemerkt, 1783 in den Reichsgrafenftand erhoben. Weiter
erhielt er den Titel eines k. k. Hofrats und wurde als Beßrer der Herrfchaften Voslau
und Orth in Niederöfterreich in den öfterreichifchen Herrenftand aufgenommen. Da-
neben aber gelang es ihm, dank feiner großen Klugheit und gefchäftlichen Gewandt-
heit, fein Vermögen in bedeutendem Maße zu mehren. Er erwarb verfchiedene Herr-
fchaften und Rittergüter und fchließlich anfangs der achtziger Jahre in Wien zwifchen
dem Jofefsplaß und der Bräunerftraße einen großen Häuferkomplex, auf dem er fich
nach Demolierung der vorhandenen kleinen Häufer durch den genialen Ferdinand von
Hohenberg das Palais Fries, fpäter im Befiß des Markgrafen Pallavicini, erbauen ließ.
Wir ftehen alfo einer Perfönlichkeit gegenüber, deren Haupteigenfchaften Charakter-
feftigkeit, ftrenge Rechtlichkeit, zielbewußte Sicherheit des Handelns, pofitives Wollen
und vornehme Einfachheit waren, einem Mann, der fich große Reichtümer erworben,
der Sinn und Verftändnis für das Edle und Schöne befaß, der gerade und aufrecht
feinen Lebensweg dahinfchritt. Adel der Gefinnung und weltmännifche Klugheit war
hier in feltener Harmonie miteinander verbunden. Eine Perfönlichkeit von folch hohen

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