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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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14. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0546

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SAMMLUNGEN

dekorativ wirkfamfte Schöffel, wenn fie auch
nicht zu der von Deneken als befonders ftil-
gemäßen gefchäßten Gruppe gehört, iff die hier
abgebildete von 1757‘. Über die eigenartige
Technik muß man das Buch von Deneken nach-
lefen.

Wie diefes Mufeum im Grunde den, wenn
auch etwas korrigierten Willen und Gefchmack
•eines Einzelnen widerfpiegelt, fo verdankt auch
• eigentümlicherweife das Mufeum der benach-
barten Stadt Kempen fein Gepräge der vom
iBefißer gefchenkten Sammlung Kramer, von der
vielleicht fpäter einmal die Rede fein kann.

Burkhard Meier.

Rbb. 3. Niederrheinifche Schöffel von 1757

ÄMSTERDÄM Im STÄDTISCHEN MU-
SEUM wird feit dem 23. Juni ein kleines Ge-
mälde vonFr. Deu t m a n n, ein „Bauernmädchen“,
vermißt, das dem Mufeum von Dr. Effer, Amfter-
dam, leihweife überlaffen worden war. Und das
wird jeßt erft bekannt!!

Im früheren Druckerfaal neben dem Waterloo-
faal des REICHSMUSEUMS haben nunmehr die
Bilder aus der Kollektion van Randwijk
ihren Plaß gefunden, die dem Staat von den
Erben des im Haag verftorbenen W. J. van
Randwijk gefchenkt worden waren. Diefe find:
1. Joh. Bosboom, Kirche in Trier; 2. N. Diaz,
Wald in Fontainebleau; 3. J. Maris, Änßcht des
Schreiersturms; 4. Derf., Bleiche; 5. Math.Maris,
Brücke in Ämfterdam; 6. Derf., Märchen; 7. W.
Maris, Sich fpiegelnde Kuh; 8. J. F. Millet;

1 0,56 m Durdimeffer.

Bäuerin; 9. Poggenbeek, Idylle; 10.Th.Rouf-
feau, Abenddämmerung; 11. J. H. Weißen-
bruch, Landfchaft; 12. A. Neuhuys, Madonna
(Aquarell); 13. J. F. Millet, Hirtin (Zeichnung).

Gelegentlich diefer Umhängung wurden einige
Gemälde aus der Sammlung van Lynden, die
im Unterftock des Druckergebäudes untergebracht
waren, nach diefem Saal übergeführt, fo daß
einzelne Stücke, wie der prächtige Daubigny
und der tieffarbige Wald von Fontainebleau
von Th. Rouffeau nun bedeutend beffer zur
Geltung kommen. R. B.

BRÜSSEL Nachdem vor kurzem das Ru-
bensfche Gemälde, „Die Wunder des hl. Bene-
dikt“, von der Regierung dem ALTEN MUSEUM
überwiefen wurde, ift ihm jeßt auch die Kopie
diefes Gemäldes von Eugene Delacroix zu-
teil geworden und zum Vergleiche daneben auf-
geftellt. Man darf wohl annehmen, daß leßtere,
die es dem Bilde wenig nachgibt, in eines der
belgifchen Provinzmufeen kommen wird. F. M.

DORDRECHT Das MUSEUM erwarb ein
Stilleben Abraham Sufeniers, eines faft völlig
unbekannten holländifchen Malers des 17. Jahr-
hunderts. Man weiß von ihm nur, daß er in
Leiden geboren wurde, daß er im Februar 1646
in Dordrecht heiratete, daß er in diefer Stadt
Mitglied der Lukasgilde war, und daß im In-
ventar von Pieter de Rovere vom 8. Dez. 1682
nicht weniger als 18 Arbeiten von ihm erwähnt
pnd. Bilder (meift Stilleben) in Berlin, Emden
und Gotha. (S. Oud-Holland XII, Nr. 2). R. B.

HÄÄG Im KGL. MÜNZENKABINETT findet
von Juli bis September eine hiftorifch höchft
intereffante Ausftellung von alten holländifchen
Gildemünzen ftatt. Die Medaille diente als
Beweis, daß die Perfon, deren Namen meift dar-
auf graviert war, Mitglied der Gilde war; bei
Verfammlungen, Begräbniffen und anderen zünf-
tigen Zufammenkünften mußte der Bepßer feine
Münze dem Innungsdiener abgeben, zum Zei-
chen, daß er anwefend gewefen. Eine um-
fangreiche wiffenfchapliche Arbeit mit zahlreichen
Abbildungen von dem friefifchen Numismatiker
Mr. J. Dirks erfchien 1878 über diefes Gebiet. Die
wertvollfte Sammlung folcher Medaillen bepßt
das Ämfterdamer Reichsmufeum, das die fcfaöne
Kollektion F. H. Mafchhaupt zum Gefchenk er-
halten. — Die Darftellungen auf den jeßt aus-
geftellten Stücken können in vier Hauptgruppen
gegliedert werden. 1. Medaillen, auf denen die
von der Gilde angefertigten Gegenftände Vor-
kommen. 2. Medaillen, die die Abbildungen des
Berufes zeigen. 3. Medaillen, auf denen man

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