DOI Heft:
15. Heft
DOI Artikel:Lüthgen, Eugen: Neuerwerbungen des Kunstgewerbe-Museums der Stadt Köln
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0564
NEUERWERBUNGEN DES KUNSTGEWERBE-MUSEUMS DER STADT KÖLN
Abb. 11 und 12. Delfter Majoliken, 16. Jahrhundert
Köln, Kunftgewerbe-Mufeum
Neubauten auch Delfter Majoliken des 16. Jahrhunderts gefunden (Abb. 11 und 12).
Sie find äußerft feiten; auch das Amfterdamer Mufeum befitjt nur wenige Bruchftücke.1
Wie allenthalben bei den frühen Erzeugniffen der europäifchen Majoliken haben auch
hier italienifche und fpanifche Fayencen die Anregung gegeben. Auch chinefifche
Porzellane dienten als Vorbilder.
Die erften Funde in Köln und in Holland waren Apothekertöpfe in Blau und
Manganrot. Bei Delft wurde das Mittelfeld einer Schüffel mit der Madonna gefunden,
ln völliger Übereinftimmung mit diefem Mittelfelde ift das einer Schüffel mit breitem
Sternchenrande, die in Köln ausgegraben wurde.2
An bemerkenswerten Gläfern rheinifchen Urfprungs wurden erworben: ein kleines
Trichterglas des 15. Jahrhunderts mit Wappen und gerilltem Henkel, aus der Auktion
Lanna ein dickwandiges, grünes Glas in Zylinderform aus der ehemaligen Kölner
Sammlung Difch, und ein hohes Kelchglas mit Goldinfchrift „Vivat senatus populusque
Coloniensis 1690“ u. a. Die Porzellanfammlung wurde durch Meißner, Berliner und
franzöfifche Stücke bereichert.
Für die Anordnung und Aufhellung der Mufeumsbeftände wichtig ift der nunmehr
erfolgte Ausbau des Dachgefchoffes. Dadurch wurden eine Anzahl Räume gefchaffen,
die beftimmt find, die Arbeiten der Volkskunft aufzunehmen, Möbel, Tonfchüffeln aus
Frechen und Hüls, volkstümliche Kleinplaftik, wie fie am Niederrhein und im Wefter-
wald vielfach gefchaffen wurde (Abb. 13). Die niedrig geftochenen, nicht zu großen
Räume eignen fich aufs befte für diefen Zweck, da fie reizvolle, einheitlich gefchloffene
Raumwirkungen ermöglichen.
1 M. D. Henkel, Die Sammlung holländifcher Fayence im Rijksmufeum zu Amfterdam, Kunft
und Kunfthandwerk 1912.
a Creut}, Jahresbericht 1912.
532
Abb. 11 und 12. Delfter Majoliken, 16. Jahrhundert
Köln, Kunftgewerbe-Mufeum
Neubauten auch Delfter Majoliken des 16. Jahrhunderts gefunden (Abb. 11 und 12).
Sie find äußerft feiten; auch das Amfterdamer Mufeum befitjt nur wenige Bruchftücke.1
Wie allenthalben bei den frühen Erzeugniffen der europäifchen Majoliken haben auch
hier italienifche und fpanifche Fayencen die Anregung gegeben. Auch chinefifche
Porzellane dienten als Vorbilder.
Die erften Funde in Köln und in Holland waren Apothekertöpfe in Blau und
Manganrot. Bei Delft wurde das Mittelfeld einer Schüffel mit der Madonna gefunden,
ln völliger Übereinftimmung mit diefem Mittelfelde ift das einer Schüffel mit breitem
Sternchenrande, die in Köln ausgegraben wurde.2
An bemerkenswerten Gläfern rheinifchen Urfprungs wurden erworben: ein kleines
Trichterglas des 15. Jahrhunderts mit Wappen und gerilltem Henkel, aus der Auktion
Lanna ein dickwandiges, grünes Glas in Zylinderform aus der ehemaligen Kölner
Sammlung Difch, und ein hohes Kelchglas mit Goldinfchrift „Vivat senatus populusque
Coloniensis 1690“ u. a. Die Porzellanfammlung wurde durch Meißner, Berliner und
franzöfifche Stücke bereichert.
Für die Anordnung und Aufhellung der Mufeumsbeftände wichtig ift der nunmehr
erfolgte Ausbau des Dachgefchoffes. Dadurch wurden eine Anzahl Räume gefchaffen,
die beftimmt find, die Arbeiten der Volkskunft aufzunehmen, Möbel, Tonfchüffeln aus
Frechen und Hüls, volkstümliche Kleinplaftik, wie fie am Niederrhein und im Wefter-
wald vielfach gefchaffen wurde (Abb. 13). Die niedrig geftochenen, nicht zu großen
Räume eignen fich aufs befte für diefen Zweck, da fie reizvolle, einheitlich gefchloffene
Raumwirkungen ermöglichen.
1 M. D. Henkel, Die Sammlung holländifcher Fayence im Rijksmufeum zu Amfterdam, Kunft
und Kunfthandwerk 1912.
a Creut}, Jahresbericht 1912.
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