wirb gurn Vefhluß erhoben. Sie Verfammlung
öertagt ß<h hierauf bi« gum 20. b.
Öoricauf, 12. ÜDtärg, 5 Ul)r. Ste „graute*
fagt, baß £b*et»’ Diebe bagu beitragen wirb, bie
Einigung ber ntonarcbtfheit ^arteten §u befhleu*
ttigen. — Ser „grancat»* melbet, baß bie Ver*
waltung ber Selegrapbie am 15. b. ttad) ißart»
abgebeu wirb. Sie noch hier beßnblfdfen SSlinifter
haben beute bie Stabt »erlaßen bi» auf Sbier»
unb ®rc»p, bie morgen abreifen.
©petnai), 13. -ülärj, fÖltttagö. Ser ßaifer,
IJJrinj Sari unb SSloltfe ßnb hier etngetroffen unb
feßlid) empfangen Worben.
Slouen, 12. fDlärg. Ser Ibronprütg iß geßern
hier eingetroffen; er hält beute eine ißarabe ab.
©rtiffcl, 12. ÜJlärg. Ser „Vrogre» bc 8pon"
lagt: „Hollättbifhe Sanfter« offerirten eilten Vor*
fdjuß »ou 2 DUifliarben unter ber Scbtngung, baß
granfreth bie republlfanlfhe 9tegierung»form bet-
bcbalte. — Ser Varifer „Soir" melbet, ©ambetta
wolle eine Vrofhüre publiciren, worin fämmtti^e
»ott ihm erlajfenen Scpefcben enthalten feien.
SoniJMt, 13. SDtärg. Sie „Sailp Slew»" be-
richten au«S«ril% 12. 2Jlärg: Stotbfhüö unb goulb
fhloffett ftcb ber antibeutfhen 8iga an. Sie Dle-
gierttng foH beabßdßigen, einen 3oH auf Stobrna*
tarial, befottber» auf ©ewebe, gu legen. — Ser
„Stanbarb" bementirt bie Slbreife Napoleon’« nah
©biSleburß.
— Sie Sontu»*Sonfereiii tritt beute gu einer
Slßung jufarameit. — kaifer Napoleon wirb »on
Sonnerßag ab in ©bl«leburß erwartet.
SWabrib, 11. SDlärj. Sie SJtinißer unb bte
»om Vlinißerium aufgeßetlten ©anbibaten würben
mit großer -Majorität gewählt; matt berechnet al»
wabrfcbetnlf^e« ©efammtrefultat, baß 2/3 aller
©ewablteu au« 2lnbängern be» SStiiiißerium» be*
flehen, Vs auf bte Dppoflttonelien fämmtlicher ^ßar-
teien fiel. Unter beit gewäblteit göberaltßen beßn*
bet ßh auch Dreitfe.
— Saut 3!nparcial bat her gweite SBabltag
ba« ßabienuerbältniß ber 28al)len folgenbermaßeit
geänbert: 253 SWinißerieße, 125 DppofttioiteHe.
Sie Sffiablcn in Sfabrib ßnb »ollßättbig ber Sie*
gierung günßig ausgefallen. Sei ber Deffttuttg ber
SBabluvnen fanben uttbebeutenbe Unruben itt ben nie*
bereu ©tabttbeiltu Statt, bte Drbnuttg würbe halb
Wteber bergeßeßt. Sie Königin »erließ am Sottner»*
tag borgen« bie ^^erff^en Snfeln, mußte aber
wegen be» fcblecbten Sßetter« im 8ion«@olf wieber
umfebren. __
Seutfrfjlanb.
t^eibelbcrg. Ser „Sdjw. SDf." fhrcibt:
Sie gtieb endtaube, welche au« ber un«
tragenben beutfhen Strebe au«gefanbt war, iß ettb*
lid) mit bem frifct>en Oelblatt jurücfgefcbrt. ßano«
nen unb ©loden rufen nicht mehr gum blutigen
Kampfe, ße ßnb gu griebenSberolbett geworben;
unb auch ße ßnb jeßt »erßummt, SBir flehen nun
»or einer neuen SBett. Sic Sünbßutb be« Äric*
ge« bat »iele unferer Sieben in ihren Slbgrunb ge*
riffen. Slber uttfer 2anb unb Voll fielen wie »om
Sftorgentbau erfrffdß, cmpfättglfh für bie Arbeit
Sev |)auptmann »erbeugte ßh unb geigte auf ;
ben Ublanen=Dffigier, bemerfettb, baß biefer, evß ’
am Slbenb »on Vrag angefommen, bei il)tn, al« ;
bem greunbe feine« Sater«, abgeßiegen fei unb er,
auf bie 8tcbeti«mürbigfeit ber grau Sarouin Ve- |
reira bauen», tb« fofort mitgenommen habe, bamlt :
ber Junge üliann gleich einen angenehmen ©ittbruef ■
»on SBien befontme, unb ba« ©Iborabo ber Stabt, ;
wo ftcb bie b&cbße 3nteUigenj »erfammelt fentten |
lerne. j
Äarl brüdte bem -fjauptmann bie ^tattb, aber !
er War nicht im ©taube ein 2Bort b««u3aubritt= j
gen, fo batte ihn ber Slnbltd feiner Settp überrafht, :
ja bejaubert — ße war in Smg aufblübenbe |
sjiofenfnoöpe, bie ßcb in ben jwei Saprcn, feit er ;
ße nid?t gefeben, gur üppigßen Slütbe entfaltet |
batte. ;
Henriette errietb, wa« ipn bewegte u. mit ihrer fattf-
ten Stimme fpracb ße ihn an: „2Bir fettnen un«
ja febon länger, £>err Sieutenant, Wtr waren ja
«ffa<bbar«leute; unb id) hoffe ba« Sergnügett ju
haben Sie hier in ®icn n0^ öfter ju feben. gür
beute Slbleu," ße reichte ihm bte &anb — er fußte
ben ^attbfebub — unb »erneigte ßcb fieif. £»en*
riette woUte geben, ba trat bie Sereira ju ber
©ruppe. „$cn gieutenant »• Sf-, hier führe ich
3bnen bie Samen ju — an welche @ie in SBien
empfohlen ßnb — mich freut’«, baß Sie gleich
unferer £>änbe unb für geißigen ©amen. 2Bir •
fühlen un« nicht ernüchtert, wie nach Jo manchem i
frönen geße, wel^e« einer ferneren Sevgatigenbeit ]
unb unbeßimmten Hoffnungen geweiht war. Sa«
©rttnbgefübl ber ungeheuren SOfehrjabl unfere« Sol-
fe« iß: ©ott 8ob unb Sattf, baß wir ben grie-
bett nach außen unb nach luuen, bie ©inbeit unb
! bie Äraft eine« großen Saterlanbe« unb bie ®runb-
| lagen ber Surgerfreibeit fcßgeßetlt buben. 2Bir
j wißen, baß unfer Solf ßcb in biefem ßitefenfampfe
| bie Sporen ber rechten D£itterfd)aft, bie @hcnbür-
j tigfeit mit ben erßen Stationen errungen bot. Sie-
; fer böcbße Slbel legt aber un» allen b°he 35tr*
j pßiehtungen auf. ©ebettfen wtr §uerft ber iPßtih*
i ten gegen bie Sobten „berer, bie tm heiligen itrieg
! gefallen auf bem @tege»felb", bamtt wenn ihre @et-
j ßer bernieberßiegen, ße nicht auch göritenb ba»
I Urtbeil fprechen: boch fab ich manche» Singe ßam= I
j men unb flopfen hört’ ich manche» |>er5! SU» in j
ben Sefretung»fciegen »on 1813, 1814, 1815 ber i
große ©roherer, bem bie granjofen itacbrübmtett, j
baß er ße tn alle Huuptßäbte be» europäifdjen |
geßlanbe» triumpbirenb geführt habe, ntebergewor= ■
fett war, ba war ein großer Shell namentlich |
Slorbbeutfchlanb« »erwüßet, auch uttfer ©üben er= ?
f(hopft unb wie blutlo» ntetß »om Sicnß ber grem=>
ben. Heute aber ßeben unfere ©täbte unb Sor-
fer in ber 23lütbe eine» langen grieben». SBobl1
babenbeit macht SJlutb unb greubigfeit, ße gibt
kraft jum Söerfe. Söentt wir aber ba« ffierf jeßt
nicht feß attfaffen, fo würben wir in Sergeilutig
»erßnfen. SSoti ben Seiten be» SButtbeStag» unb
feiner peinlichen Äleinwirtbfcbaft her bot ft<b bie
unfere 3lrbeit«frifche läbmenbe ©ewobnbeit fortge-
erbt, baß ein fretßnniger, ßrebenber fDiann SJfiß*
»ergnügen jeigen mußte. Unb fo ß$t beim auch
noch mancher in ber @de, weil e» nicht fo gegan«
gen iß, wie er e« gemeint unb uorau«gefagt batte.
SUleitt bie Bewegung, bie utt» alle in ben »tergtger
3abren ergriffen bat, iß jum Siele gelangt auf
Umwegen bergauf unb bergab, weihe feiner, auch
bie gewaltfgßen, erleucbtetßen gubeer nicht »orgeth*
nen fonnten. Sficht eine gartet bat e» gewonnen;
wir alle, »or allen Seutfdßlattb bat gewonnen, e»
bat ba» ©roßte, e» bat ßh felbß gewonnen. 3ene
beiße gvage ber »iergtger Sabre, ob niht bie Sie*
publlf überall bie »otlfommeriße Staat«form fei,
iß »eraltet, fett bte gürßeti tm gelbe unb im Stative
große Opfer gebracht unb bewiefen haben, baß au^
mit ihnen bie greißeit, bie bem Soife ©egen bringt,
möglich iß, wenn nur jeber feine ißßtdß tbut. Sie
©ohne be» Slbel», be» SSürger«, be» 33auern, be»
Saglobner» fielen brüberlih neben einanber auf
ben franjoßfhen äßablßätten. 2Ba« ©ott fo gu«
fammengefngt bat, ba« fott ber fDlenfh niht fh»i3
ben. Uttb im SBablfampfe haben gürftett mit bem
gattbmann gerungen um bie hohe ©bre im beut*
fhen 3leih«tag für ba»2ßobt be« gangen beutfhen
$otfe« gu ratben unb gu traten. Steht unb grei-
l)eit gu förbern. Unb auh wir wollen »on b£ute
an mit erneuter greubigfeit babei mitwirfen, jeber
an feiner ©teile. SBenn ber Sanbmanit fein ©i-
helfeß gefeiert bat, fdßdt er ßh fofort an gur
Sepßügung unb Seßellung feine» Slcfer«. So wols
bei Slitfunft bie @efud)ten ßnfcett, empfehlen
Sie ßh ben Samen felbß: grau Sßaror.in 21., graul.
3u!ie, ihre Sodjter —"
„ffiir werben leiht Sefatmtfhaft mähen,"
Iahte 3nlie nnb hing ßh an bc» gieutenant»
Slrm. Henriette wecbfeltc bte garbe.
Sie Sienerfdjaft melbete, ba» Souper fei be-
reit, bie ©äße begaben ßh in ben Spetfefaal. 3«
$ßereira’jd)en Haufe galt felbß gur 3eit be» -größten
3lbfolut{»ntuö fein Unterfhteb ber Stänbe, Staat»*
männer, Raußeute, Äüttßler — Shrtftßeüer —
alte waren hier gleich — an ber Seite 3Stetter-
nidt’» faß Henriette Sontag, bte er ßh gur 3tad)s
battn evfortn — an ber anbern ber Siebter 3Jlar-
fano, ber gufäHig in SBien weilte, nnb fo fort tn
buntem ©emtfhe. Sinr bie SSaronin 31. unb ihre
Sohtcr 3ulie nahmen ben jungen gieutenant in
33efd)lag unb in ihre SJlitte, wett ab »on feiner
geliebten 3ettp. ©« mag ba« ©rßetnal gewefen ’
fein, baß biefe ben Stahel ber ©tferfuht fühlte
— beim je lebhafter ßh 3nlie bemühte ben jungen
Dfftgter gu unterhalten, befto schneller wehfeite
Henriette bie garbe, beßo einftlbiger würbe ße, ja
man fönnte fagen, ße war gegen ben erßen Staat«*
mann ©uropa’« fogar unartig, inbem ße manche
feiner getßrcihen Semerfungen unbeahtet, manche
feiner gragen unbeantwortet ließ; boh wa« »er* .
len auch wir al« bie ©lieber eine« ßarfen 93olf^
törper« unfer grfeben«gefhäft angreifen gunäh?
für unfere gamiüen, aber fiet« au»fhnuenb am
ben 3lu«bau be« 33aterlanbe«, ba« un« gefch^01*
bat, ba« un« alle braucht unb ba« auf jeben »ott
un« rechnet. Sllfo an bie gemeinfame Ülrbeit!
ftarlSrujje, 13. IRärg. Sieben ben al« SOlit*
glicbern be« beutfhen 33unbe«ratb« fungirenbett
©bef» be« ©roßb. @taat«minißerium« unb be«
äJtinißcrium» be» 3lu»wärtigen iß nod) ber SSor*
ßanb be« ginangminißeriunt«, ^räßbent ©llßät«
ter, gum 33e»olImähttgten beim 23unbe«ratb be«
Scutfhen Sleih« ernannt worben, ©leihgeitig
würbe für ben gall ber SSerbinberung biefe« 33e*
»oßmähtigttn SDlinißcrialratb SB. ©ifenlobr gu
beffen Stelloertreter ernannt.
— Sie Verfügungen, weihe feiner 3eit wegen
be« &rieg«au«bruih« ben Voßgttg be« außerorbenl*
liheit Subget« ßßirt unb namentlich auh bie ©i*
fenbabitsVauarbeiten auf ba« gebotene SDlaß ein»
gefhrätift haben, ßnb burh alltrböhße ©ntfhlie«
ßung Sr. Hönigl. Hoheit be« ©reßbergog« au«
©roßb. @taat«mtnißerium wicberum außer SBirf*
famfeit gefegt worben.
Karlsruhe. [Drben«»erleibungett.]:
(gortjegung u. ®d)tuf;.)
vn. $a« Slitterfreug 2. tlaffe mit Shrocrteru be»
Drbctt« »om äHbringer Sötoett:
Sem 5ßremierUeutenant Subtotg ©ertön im (2.) &re-
nabier=9legtment,
bem ©remierlieutenant Stubolf ©tiefbolb im Selb»
9tttiUerie=Siegtment,
bem ©remierlieutenant Gruft ©lum im 4. 3nfanterte»
Stegiment,
bent Spremterlieutenant GmilSBagner tm (2.) @rena!
bter^Stegiment,
bem 'bremierlieutenant Sciebrih Sifher tm Selber«
tiHerie=Stegiment,
im gelb>ärtiUerie=D!tegtment,
bem ©remierlieutenant Gbuarbgreitjertn ».©obmann
tm (2.) ©renabier=Stegtment,
bem ©remcerlieutenant Karl ©übler im 5. Qnfanterie*
Stegiment,
bem ©remierlteutenant Sllfreb Seufert im (2.) ©re<
nabier=9tegiment,
bem ilSremierlieutenant fiatl gteiberrn ». ©tengel im
5. Snfanterte'Stegiment,
bem 'htemierlieutenant SJtarimilian ©ibo im 5. 3nf.--
Stegiment,
bem ©remierlieutenant Sluguft äl n b e u | e r im 4. 3nf.*
Stegiment,
bem ©econbelieutenant 3ul. ». ©ect im gelb=21rtillerie*
Slegtment,
bem ©econbelieutenant ÜJtay greiberrn ». Sd;ön au im
gelb:2lrtiUerie:3tegiment,
bem ©econbelieutenant Sllfreb ». Gbtenbetg im gelb«
3lttiUerie=9legiment,
bem ©econbelieutenant Gbriftian Treffen bah im
gelb=artillerie=9tegiment,
bem ©econbelieutenant Stbolf Ofianber bei ber ©io«
nier«Ülbtbeilung,
bem ©econbelieutenant griebricb ©ärre». im 5. Qnf.«
Stegiment,
bem ©econbelieutenant Ibeobor Staber im 5. Qnfant.»
Stegiment,
bem ©econbelieutenant ©rafen »on ©poned im 4.
3nfant.=5tegiment,
bem ©econbelieutenant Otto Knecht im 4. Infanterie«
Stegiment,
bem ©econbelieutenantStermann ©Ulinger im 3.gn«
fanterie= Stegiment,
bem ©econbelieutenant 3llfreb ©tüber tm 5. Snfant.«
Slegtment,
getbt niht felbß ber größte SJlniin einer fo fhönen
uttb ltd>en«würbigen Künßlertlt?
Sie Safcl war aufgehoben unb gur uttaitefprch®
liehen greube Henrietten« trennte ßh $arl »on
feinen Samen unb fuchte itt ibrcSlübc gu fontmen
— er ßanb je^t einige Schritte »ott tl)r. — „©in
ganb»mattti »on nttr, Surd)lauht!" fagte jc^t bie
Sängerin — unb winfte Harl, »orgntreten.
Sltetternih war (ehr gnäbig uttb. berablaßenb
gegen ben Herrn gieutenant.
„2Benn Sie ber ©efeierten hulbigen wollen,
werbe th niht ßören," fagte ber 3)tinißcr nah bem
ßattgebabten ©mpfattge — „ba fommt grab mein
alter ego!" fefcte er lähelnb ^tnju, ging auf ben
Hofratb ©enß gu unb trat mit ihm in eine gcttßer*
nifhe.
3e|t war e« ben giebenben, troß ber gablrei*
hen ©efellfhaft möglih, eine furge 3eit ungeßört
gu fpredjen — unb für ben anbern Sag ein Slen«
begoou« in Schönbrunn gu »erabreben, bentt Hen*
riette war niht gu bewegen, ben gieutenant in ib*
rer SBobtiung gu empfangen, ße blieb babei, e»
gelte Stile« ihren SRuf gu wahren.
(Scblufs folgt.)
öertagt ß<h hierauf bi« gum 20. b.
Öoricauf, 12. ÜDtärg, 5 Ul)r. Ste „graute*
fagt, baß £b*et»’ Diebe bagu beitragen wirb, bie
Einigung ber ntonarcbtfheit ^arteten §u befhleu*
ttigen. — Ser „grancat»* melbet, baß bie Ver*
waltung ber Selegrapbie am 15. b. ttad) ißart»
abgebeu wirb. Sie noch hier beßnblfdfen SSlinifter
haben beute bie Stabt »erlaßen bi» auf Sbier»
unb ®rc»p, bie morgen abreifen.
©petnai), 13. -ülärj, fÖltttagö. Ser ßaifer,
IJJrinj Sari unb SSloltfe ßnb hier etngetroffen unb
feßlid) empfangen Worben.
Slouen, 12. fDlärg. Ser Ibronprütg iß geßern
hier eingetroffen; er hält beute eine ißarabe ab.
©rtiffcl, 12. ÜJlärg. Ser „Vrogre» bc 8pon"
lagt: „Hollättbifhe Sanfter« offerirten eilten Vor*
fdjuß »ou 2 DUifliarben unter ber Scbtngung, baß
granfreth bie republlfanlfhe 9tegierung»form bet-
bcbalte. — Ser Varifer „Soir" melbet, ©ambetta
wolle eine Vrofhüre publiciren, worin fämmtti^e
»ott ihm erlajfenen Scpefcben enthalten feien.
SoniJMt, 13. SDtärg. Sie „Sailp Slew»" be-
richten au«S«ril% 12. 2Jlärg: Stotbfhüö unb goulb
fhloffett ftcb ber antibeutfhen 8iga an. Sie Dle-
gierttng foH beabßdßigen, einen 3oH auf Stobrna*
tarial, befottber» auf ©ewebe, gu legen. — Ser
„Stanbarb" bementirt bie Slbreife Napoleon’« nah
©biSleburß.
— Sie Sontu»*Sonfereiii tritt beute gu einer
Slßung jufarameit. — kaifer Napoleon wirb »on
Sonnerßag ab in ©bl«leburß erwartet.
SWabrib, 11. SDlärj. Sie SJtinißer unb bte
»om Vlinißerium aufgeßetlten ©anbibaten würben
mit großer -Majorität gewählt; matt berechnet al»
wabrfcbetnlf^e« ©efammtrefultat, baß 2/3 aller
©ewablteu au« 2lnbängern be» SStiiiißerium» be*
flehen, Vs auf bte Dppoflttonelien fämmtlicher ^ßar-
teien fiel. Unter beit gewäblteit göberaltßen beßn*
bet ßh auch Dreitfe.
— Saut 3!nparcial bat her gweite SBabltag
ba« ßabienuerbältniß ber 28al)len folgenbermaßeit
geänbert: 253 SWinißerieße, 125 DppofttioiteHe.
Sie Sffiablcn in Sfabrib ßnb »ollßättbig ber Sie*
gierung günßig ausgefallen. Sei ber Deffttuttg ber
SBabluvnen fanben uttbebeutenbe Unruben itt ben nie*
bereu ©tabttbeiltu Statt, bte Drbnuttg würbe halb
Wteber bergeßeßt. Sie Königin »erließ am Sottner»*
tag borgen« bie ^^erff^en Snfeln, mußte aber
wegen be» fcblecbten Sßetter« im 8ion«@olf wieber
umfebren. __
Seutfrfjlanb.
t^eibelbcrg. Ser „Sdjw. SDf." fhrcibt:
Sie gtieb endtaube, welche au« ber un«
tragenben beutfhen Strebe au«gefanbt war, iß ettb*
lid) mit bem frifct>en Oelblatt jurücfgefcbrt. ßano«
nen unb ©loden rufen nicht mehr gum blutigen
Kampfe, ße ßnb gu griebenSberolbett geworben;
unb auch ße ßnb jeßt »erßummt, SBir flehen nun
»or einer neuen SBett. Sic Sünbßutb be« Äric*
ge« bat »iele unferer Sieben in ihren Slbgrunb ge*
riffen. Slber uttfer 2anb unb Voll fielen wie »om
Sftorgentbau erfrffdß, cmpfättglfh für bie Arbeit
Sev |)auptmann »erbeugte ßh unb geigte auf ;
ben Ublanen=Dffigier, bemerfettb, baß biefer, evß ’
am Slbenb »on Vrag angefommen, bei il)tn, al« ;
bem greunbe feine« Sater«, abgeßiegen fei unb er,
auf bie 8tcbeti«mürbigfeit ber grau Sarouin Ve- |
reira bauen», tb« fofort mitgenommen habe, bamlt :
ber Junge üliann gleich einen angenehmen ©ittbruef ■
»on SBien befontme, unb ba« ©Iborabo ber Stabt, ;
wo ftcb bie b&cbße 3nteUigenj »erfammelt fentten |
lerne. j
Äarl brüdte bem -fjauptmann bie ^tattb, aber !
er War nicht im ©taube ein 2Bort b««u3aubritt= j
gen, fo batte ihn ber Slnbltd feiner Settp überrafht, :
ja bejaubert — ße war in Smg aufblübenbe |
sjiofenfnoöpe, bie ßcb in ben jwei Saprcn, feit er ;
ße nid?t gefeben, gur üppigßen Slütbe entfaltet |
batte. ;
Henriette errietb, wa« ipn bewegte u. mit ihrer fattf-
ten Stimme fpracb ße ihn an: „2Bir fettnen un«
ja febon länger, £>err Sieutenant, Wtr waren ja
«ffa<bbar«leute; unb id) hoffe ba« Sergnügett ju
haben Sie hier in ®icn n0^ öfter ju feben. gür
beute Slbleu," ße reichte ihm bte &anb — er fußte
ben ^attbfebub — unb »erneigte ßcb fieif. £»en*
riette woUte geben, ba trat bie Sereira ju ber
©ruppe. „$cn gieutenant »• Sf-, hier führe ich
3bnen bie Samen ju — an welche @ie in SBien
empfohlen ßnb — mich freut’«, baß Sie gleich
unferer £>änbe unb für geißigen ©amen. 2Bir •
fühlen un« nicht ernüchtert, wie nach Jo manchem i
frönen geße, wel^e« einer ferneren Sevgatigenbeit ]
unb unbeßimmten Hoffnungen geweiht war. Sa«
©rttnbgefübl ber ungeheuren SOfehrjabl unfere« Sol-
fe« iß: ©ott 8ob unb Sattf, baß wir ben grie-
bett nach außen unb nach luuen, bie ©inbeit unb
! bie Äraft eine« großen Saterlanbe« unb bie ®runb-
| lagen ber Surgerfreibeit fcßgeßetlt buben. 2Bir
j wißen, baß unfer Solf ßcb in biefem ßitefenfampfe
| bie Sporen ber rechten D£itterfd)aft, bie @hcnbür-
j tigfeit mit ben erßen Stationen errungen bot. Sie-
; fer böcbße Slbel legt aber un» allen b°he 35tr*
j pßiehtungen auf. ©ebettfen wtr §uerft ber iPßtih*
i ten gegen bie Sobten „berer, bie tm heiligen itrieg
! gefallen auf bem @tege»felb", bamtt wenn ihre @et-
j ßer bernieberßiegen, ße nicht auch göritenb ba»
I Urtbeil fprechen: boch fab ich manche» Singe ßam= I
j men unb flopfen hört’ ich manche» |>er5! SU» in j
ben Sefretung»fciegen »on 1813, 1814, 1815 ber i
große ©roherer, bem bie granjofen itacbrübmtett, j
baß er ße tn alle Huuptßäbte be» europäifdjen |
geßlanbe» triumpbirenb geführt habe, ntebergewor= ■
fett war, ba war ein großer Shell namentlich |
Slorbbeutfchlanb« »erwüßet, auch uttfer ©üben er= ?
f(hopft unb wie blutlo» ntetß »om Sicnß ber grem=>
ben. Heute aber ßeben unfere ©täbte unb Sor-
fer in ber 23lütbe eine» langen grieben». SBobl1
babenbeit macht SJlutb unb greubigfeit, ße gibt
kraft jum Söerfe. Söentt wir aber ba« ffierf jeßt
nicht feß attfaffen, fo würben wir in Sergeilutig
»erßnfen. SSoti ben Seiten be» SButtbeStag» unb
feiner peinlichen Äleinwirtbfcbaft her bot ft<b bie
unfere 3lrbeit«frifche läbmenbe ©ewobnbeit fortge-
erbt, baß ein fretßnniger, ßrebenber fDiann SJfiß*
»ergnügen jeigen mußte. Unb fo ß$t beim auch
noch mancher in ber @de, weil e» nicht fo gegan«
gen iß, wie er e« gemeint unb uorau«gefagt batte.
SUleitt bie Bewegung, bie utt» alle in ben »tergtger
3abren ergriffen bat, iß jum Siele gelangt auf
Umwegen bergauf unb bergab, weihe feiner, auch
bie gewaltfgßen, erleucbtetßen gubeer nicht »orgeth*
nen fonnten. Sficht eine gartet bat e» gewonnen;
wir alle, »or allen Seutfdßlattb bat gewonnen, e»
bat ba» ©roßte, e» bat ßh felbß gewonnen. 3ene
beiße gvage ber »iergtger Sabre, ob niht bie Sie*
publlf überall bie »otlfommeriße Staat«form fei,
iß »eraltet, fett bte gürßeti tm gelbe unb im Stative
große Opfer gebracht unb bewiefen haben, baß au^
mit ihnen bie greißeit, bie bem Soife ©egen bringt,
möglich iß, wenn nur jeber feine ißßtdß tbut. Sie
©ohne be» Slbel», be» SSürger«, be» 33auern, be»
Saglobner» fielen brüberlih neben einanber auf
ben franjoßfhen äßablßätten. 2Ba« ©ott fo gu«
fammengefngt bat, ba« fott ber fDlenfh niht fh»i3
ben. Uttb im SBablfampfe haben gürftett mit bem
gattbmann gerungen um bie hohe ©bre im beut*
fhen 3leih«tag für ba»2ßobt be« gangen beutfhen
$otfe« gu ratben unb gu traten. Steht unb grei-
l)eit gu förbern. Unb auh wir wollen »on b£ute
an mit erneuter greubigfeit babei mitwirfen, jeber
an feiner ©teile. SBenn ber Sanbmanit fein ©i-
helfeß gefeiert bat, fdßdt er ßh fofort an gur
Sepßügung unb Seßellung feine» Slcfer«. So wols
bei Slitfunft bie @efud)ten ßnfcett, empfehlen
Sie ßh ben Samen felbß: grau Sßaror.in 21., graul.
3u!ie, ihre Sodjter —"
„ffiir werben leiht Sefatmtfhaft mähen,"
Iahte 3nlie nnb hing ßh an bc» gieutenant»
Slrm. Henriette wecbfeltc bte garbe.
Sie Sienerfdjaft melbete, ba» Souper fei be-
reit, bie ©äße begaben ßh in ben Spetfefaal. 3«
$ßereira’jd)en Haufe galt felbß gur 3eit be» -größten
3lbfolut{»ntuö fein Unterfhteb ber Stänbe, Staat»*
männer, Raußeute, Äüttßler — Shrtftßeüer —
alte waren hier gleich — an ber Seite 3Stetter-
nidt’» faß Henriette Sontag, bte er ßh gur 3tad)s
battn evfortn — an ber anbern ber Siebter 3Jlar-
fano, ber gufäHig in SBien weilte, nnb fo fort tn
buntem ©emtfhe. Sinr bie SSaronin 31. unb ihre
Sohtcr 3ulie nahmen ben jungen gieutenant in
33efd)lag unb in ihre SJlitte, wett ab »on feiner
geliebten 3ettp. ©« mag ba« ©rßetnal gewefen ’
fein, baß biefe ben Stahel ber ©tferfuht fühlte
— beim je lebhafter ßh 3nlie bemühte ben jungen
Dfftgter gu unterhalten, befto schneller wehfeite
Henriette bie garbe, beßo einftlbiger würbe ße, ja
man fönnte fagen, ße war gegen ben erßen Staat«*
mann ©uropa’« fogar unartig, inbem ße manche
feiner getßrcihen Semerfungen unbeahtet, manche
feiner gragen unbeantwortet ließ; boh wa« »er* .
len auch wir al« bie ©lieber eine« ßarfen 93olf^
törper« unfer grfeben«gefhäft angreifen gunäh?
für unfere gamiüen, aber fiet« au»fhnuenb am
ben 3lu«bau be« 33aterlanbe«, ba« un« gefch^01*
bat, ba« un« alle braucht unb ba« auf jeben »ott
un« rechnet. Sllfo an bie gemeinfame Ülrbeit!
ftarlSrujje, 13. IRärg. Sieben ben al« SOlit*
glicbern be« beutfhen 33unbe«ratb« fungirenbett
©bef» be« ©roßb. @taat«minißerium« unb be«
äJtinißcrium» be» 3lu»wärtigen iß nod) ber SSor*
ßanb be« ginangminißeriunt«, ^räßbent ©llßät«
ter, gum 33e»olImähttgten beim 23unbe«ratb be«
Scutfhen Sleih« ernannt worben, ©leihgeitig
würbe für ben gall ber SSerbinberung biefe« 33e*
»oßmähtigttn SDlinißcrialratb SB. ©ifenlobr gu
beffen Stelloertreter ernannt.
— Sie Verfügungen, weihe feiner 3eit wegen
be« &rieg«au«bruih« ben Voßgttg be« außerorbenl*
liheit Subget« ßßirt unb namentlich auh bie ©i*
fenbabitsVauarbeiten auf ba« gebotene SDlaß ein»
gefhrätift haben, ßnb burh alltrböhße ©ntfhlie«
ßung Sr. Hönigl. Hoheit be« ©reßbergog« au«
©roßb. @taat«mtnißerium wicberum außer SBirf*
famfeit gefegt worben.
Karlsruhe. [Drben«»erleibungett.]:
(gortjegung u. ®d)tuf;.)
vn. $a« Slitterfreug 2. tlaffe mit Shrocrteru be»
Drbctt« »om äHbringer Sötoett:
Sem 5ßremierUeutenant Subtotg ©ertön im (2.) &re-
nabier=9legtment,
bem ©remierlieutenant Stubolf ©tiefbolb im Selb»
9tttiUerie=Siegtment,
bem ©remierlieutenant Gruft ©lum im 4. 3nfanterte»
Stegiment,
bent Spremterlieutenant GmilSBagner tm (2.) @rena!
bter^Stegiment,
bem 'bremierlieutenant Sciebrih Sifher tm Selber«
tiHerie=Stegiment,
im gelb>ärtiUerie=D!tegtment,
bem ©remierlieutenant Gbuarbgreitjertn ».©obmann
tm (2.) ©renabier=Stegtment,
bem ©remcerlieutenant Karl ©übler im 5. Qnfanterie*
Stegiment,
bem ©remierlteutenant Sllfreb Seufert im (2.) ©re<
nabier=9tegiment,
bem ilSremierlieutenant fiatl gteiberrn ». ©tengel im
5. Snfanterte'Stegiment,
bem 'htemierlieutenant SJtarimilian ©ibo im 5. 3nf.--
Stegiment,
bem ©remierlieutenant Sluguft äl n b e u | e r im 4. 3nf.*
Stegiment,
bem ©econbelieutenant 3ul. ». ©ect im gelb=21rtillerie*
Slegtment,
bem ©econbelieutenant ÜJtay greiberrn ». Sd;ön au im
gelb:2lrtiUerie:3tegiment,
bem ©econbelieutenant Sllfreb ». Gbtenbetg im gelb«
3lttiUerie=9legiment,
bem ©econbelieutenant Gbriftian Treffen bah im
gelb=artillerie=9tegiment,
bem ©econbelieutenant Stbolf Ofianber bei ber ©io«
nier«Ülbtbeilung,
bem ©econbelieutenant griebricb ©ärre». im 5. Qnf.«
Stegiment,
bem ©econbelieutenant Ibeobor Staber im 5. Qnfant.»
Stegiment,
bem ©econbelieutenant ©rafen »on ©poned im 4.
3nfant.=5tegiment,
bem ©econbelieutenant Otto Knecht im 4. Infanterie«
Stegiment,
bem ©econbelieutenantStermann ©Ulinger im 3.gn«
fanterie= Stegiment,
bem ©econbelieutenant 3llfreb ©tüber tm 5. Snfant.«
Slegtment,
getbt niht felbß ber größte SJlniin einer fo fhönen
uttb ltd>en«würbigen Künßlertlt?
Sie Safcl war aufgehoben unb gur uttaitefprch®
liehen greube Henrietten« trennte ßh $arl »on
feinen Samen unb fuchte itt ibrcSlübc gu fontmen
— er ßanb je^t einige Schritte »ott tl)r. — „©in
ganb»mattti »on nttr, Surd)lauht!" fagte jc^t bie
Sängerin — unb winfte Harl, »orgntreten.
Sltetternih war (ehr gnäbig uttb. berablaßenb
gegen ben Herrn gieutenant.
„2Benn Sie ber ©efeierten hulbigen wollen,
werbe th niht ßören," fagte ber 3)tinißcr nah bem
ßattgebabten ©mpfattge — „ba fommt grab mein
alter ego!" fefcte er lähelnb ^tnju, ging auf ben
Hofratb ©enß gu unb trat mit ihm in eine gcttßer*
nifhe.
3e|t war e« ben giebenben, troß ber gablrei*
hen ©efellfhaft möglih, eine furge 3eit ungeßört
gu fpredjen — unb für ben anbern Sag ein Slen«
begoou« in Schönbrunn gu »erabreben, bentt Hen*
riette war niht gu bewegen, ben gieutenant in ib*
rer SBobtiung gu empfangen, ße blieb babei, e»
gelte Stile« ihren SRuf gu wahren.
(Scblufs folgt.)