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Heidelberger Journal (65): Heidelberger Journal — 1871

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Nr. 78-102 (1. April - 30. April 1871)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25214#0357

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franjöftfhe 51egferun.q i^rcn Si& nimmt. SDn«
„©entral*©omite" bei Snfurreftion in ißariS crflärt
in einer Vroflamation bie «Regierung für ücrtrie*
ben unb 'beraumt auf ben 22. 3Rärj ©ommunab'
»ablen an, um bie „wirtliche" 3cepubl.it p be*
gtünben.

20. 3Rärj. «Der Kaifer unb Köntq empfängt
ben ÜRagiftrat unb bie ©tabtüerorbneten »on Ver*
lin, ^Deputationen ber ffäbtifhen Vebörbctt »01t
4h«t4ttenburg unb VrcSlau, welche bemfclbeniDanf*
abreffen überreichen, ben fonigli(t)en ©ommiffar unb
3RüÜär*3nfpcctor ber frctmtdiqcn Kvanfcnpffege
gürffen Vleß, unb bie «IRttglieber be« ©entral=©o-
mite’« ber beutfhen Vereine pr pflege im gelbe
oerwunbetcr unb erfranfter Krieger, benen Sc. 3Ra-
jeffät SSderhöchführen SDanf unb Stuerfennung für
ihre fietffungen auSfprehcit. ®er Vorffanb be«
2ldteffen*©oflcgium« ber berliner Kaufmamtfhaft
überreicht Sr. ÜRajeffät im «Rauten ber Kaufmann*
fchaft oon Vcrtin einen golbenen fiorberfranj. —
«Die berliner ©ommunalbebörbcn überreichen bem*
näcbfi auch hem Kronprinjcn eine Slbreffe, auf welche
berfelbe banfenb erwiebert. — ißvinj ?ilbrecht(@obn)

I trifft oorn Kriegöfchauplat} in ^Berlin ein. — 3>er
preußifhe VeoodmähÜgte 51t bett gricbenSüerbanb*
Jungen, ®caf Strntm, trifft in Vrüffel ein, wo ftch
ber franjöftfhe Vcoodmähtigte Vaube bereit« be*
ftnbet. — «Rapoleon trifft inSooer ein unb begibt
ftch nach (Sbifelburfi. — 3» ©raj wirb ba« beutfhe
griebcnSfeff gefeiert.

21. «ÜRüvj. feierliche Eröffnung be« cr.ffcn
«Deutfepen 3teich«tage« be« Seutfchen VunbeS buvet)'
ben Kaifer unb König, in ©egenwart oielev wer*
bünbeten prften im föniglichen Schlöffe ju Berlin.
— «Die ©roßberjogc Oon Reffen, Saufen unb 2Recf-
lenburg*@hwerin, ber |>erjog oon @ahfen=2llten-
bürg unb anbere beutfehe gürfflihfeüen treffen ttt
«Berlin ein. — tfSring ßubwig oon Reffen trifft,
feftlich empfangen, in «Darmffabt ein. — ®er 31cih«-
fanjler ©raf 0. Vi«marh=Shönhaufen wirb in ben
gürfienjtanb erhoben. — 3« Solge ber Vorgänge
in Vari« wirb bie dtücffenbung ber franjöfffhen
Kriegsgefangenen au« Scutfchlanb fffürt. — ®ie
Veoodmähügten Vaiern« bei ben griebenSoerbanb*
Jungen, ©raf 0. Duabt unb ßegationSrath fRubhart,
begeben ftch nach Vrüffel.

22. SRärj. ©länjenbe geier be« ©eburtStage«
be« «Deutfhen Katferö unb König« »on Preußen
in Verlin, unter £hülnat)me phlreichcr beutfcfier
gürftlichfeiten in faff alten beutfehen ©täbten, in
Hamburg in Verbinbung mit ber grie&en«* unb
Siegesfeier. — Königliche Urfunbe über bieStif*
tung be« Verbienfffrcuje« für grauen unb gung*
trauen. — /2>en Kronprinpn oon V«ußen unb
©achfen, bent fßrinpn griebrich Karl unb ben®e*
neraJen 0. «Dtantcuffel, ©raf ÜRoltfe, 0. ©oeben
unb 0. Söerber wirb ba« ©roßfreu} be« ©(fernen
RreujeS oerlicben. — ©raf 0. Veflegarbe, erfter
©eneral=9lbjutant be« Kaifer« oon Defterreih, über*'
reicht bem fDeutfheit Kaifer unb König oon Vreüf*
fen p beffen ©eburtbtage ein elgenbänbige« @Iücf-
wunfebfehretben be« Kaifer« oon Defferreih. — ©lücf»
wunfcbtelegramm be« König« oon Vaiern an ben
Kaifer unb König. — 3« Vcfibenjfhloß ju Statt*
gart wirb ber ®eburt«tag be« Kaifer« unb König«
burch eine ©alatafcl gefeiert. SDer König oon SBür*
temberg trinft auf ba« SBobl be« Kaifer« unb fen*
bet bemfelben, wie bem gürfien oonVi«mar<f unb
bem ©rafen SRoltfe ©lücfwunfhtelegrarame. —
«ßrinj ©eorg oon ©achfen febrt nach feinem $aupt*
quartier ßaon pvücf. — fDcr Kaifer oon Deffer*
reich oerleibt au« Veranlaffung be« ©eburtStage«
be« fDeutfhcn Kaifer« bem ©efanbten ©enerat 0.
©hweinih in befonberer fBrioataubiettj ba« ©roß*
freuj be« ßeopolb=Drbcn«.—3» 3Sari« ffuben neue
blutige 3u|ammenfiöße Statt.

24. 3Rärj. fDer würtembergifhe Seoollmäch*
tigte p ben griebenSoerbanblungen, ©ebeimer £e*
gation«ratb Uerfüd, begibt ftch nfl(h Stöffel.

tffiicn, 7. Slpril. ©ine SSrauerfunbe erfüllt bie
©tabt unb fchmerjlich wirb fte adentbalben in ber
SRonatchie unb wo man «DtanneSwertb P achten
weiß, wieberbaden. Sice=2lbmiräl 0. Segettboff,
ber Sieger oon ßiffa, ift beute früh nach furjem
ßeiben oerfchieben. 3tid)t im Kampfgewüble, nicht
auf ben Sffiogen be« ÜReert« fodte er fein rubm*
reiche« ©nbe finben; eine ßnngenentpnbung, bie
golge einer oernahläfftgten ©rfältung, oerfe^te fci-
nem ßeben JäbHngö ben 2iobc«ffoß. ©eit 1848
•Dffijier in ber ÜRarine, ffanb Segettboff in ber
SSlütbe feiner «Btannefifraft, in ben oierjiger 3<>h-
ren. 3)ie außerorbentlihe ^Popularität, bie er ge*
noß, banfte er nicht etwa bloß feinem ©rfolge in

jener ©eefcbJacht, af« ofelmchr feinem greimutbe,
bem eblen, geraben SBefen, ba« eine unwiberffeblithe
ätiäiebungSfraft anf geben, ber ihm nabte, übte,
je feltener in unferer ßeit unb in feiner Sphäre
ber „SRännerjiolj üor gürffentbronen". 311« gach’
mann genoß er bie «dgemetnfle Sichtung ber 33eru-
fenenj al« ©ommanbant ber faifcrlichen SRarftte,
bie, oon bem uttglücfli^en gelben oon Querctaro
gefhaffen, ln Shgettboff ihren rubmooden gübrer
unb Vertreter fab, bie bingebuttg«oolleßtcbe ber Offi*
jtere unb 3Rannfchaft} «1« fftolitifer — er war
3Ritglieb be« §errenbaufcö — ba« Vertrauen ber
wahrhaft liberalen Partei, ju ber er getreulich
hielt. 3)a« Sürgertbum pmal fab in ihm mit
©tolj ben ©ntporfömmling in be« Söorte« ebelfter
Sebeutung. 3)cr Katffr bat nicht ofele 3Ränner
oon folcbent äöcrtbe p üerliereit, ber Staat nicht
oieJe, beren 33erluft fo p betrauern wäre.

— Stuf bem ©ebiete ber Soütlf ^errfc^t mo*
mentan 3tubc. 3ln Stngeic^cn fehlt e« freilich nid)f,
baß bentnäcbfi gar mancher Sturm attfbraufen wirb.
iDie SRachwitfung, welche bicr bie ©rflärung 3)öl*
Ititger’S übt, wirb immer mächtiger, unb in bc*
rebten «EBorten macht ftch Unmutb barüber ßuft,
baß unfer Slbgeorbnetenbau« nicht bie gnüiattöe
ergriff p einem @efc|e über feie Ofegelung be«
Serbältniffe« jwiföbcn Staat unb Kirche. 2Der be*
fannte Sifhof dtubigier oon ßinj fcbüttelt wieber
bie «Dläbnen unb fchon wirb nuferen ßiberalen bange
unb fte rufen bett Sciffanb ber ©recutiogewalt att,
tväbrntb bie ßegt«latioe bie öänbe in ben ©hooß legt.

Siieiib, 3. Slpril. ©ine« ber beffen Slätter
ber Schweij, bie Sa«ler ©renpoff, fhoefbt bie
beutfcb-feinbliche Stimmung ber beutfehen Schwetjer
„bem 3Reib unb ber ©enffaulbeit" p, bie ben un-
gebeuten weltgefchichtlichen Üluffchwung be« beutfehen
SolfcS ni^t begreifen laffen. ©« fei hob« 3tlt,
finbet bie ©renjpoff, baß bie Shtoetpr „in ber
preußlfcben, je^t beutfehen 33oltttf nicht nur etn oon
gunlern umgebene« Königtum oon ©otte« ©naben,
fonbern etn große«, ffarfe« unb gefffig bebeutenbe«
Soll erlernten, beffen Silbung unb Sapferleit fo
eben eine ber größten Saaten ber SEBeltgeßhicfffe
oerrtebtet bat." „fRur wenn bie Schwei} bie 3«t
unb ihre Slnforberungen oerffebe, bürfe fte ben 3ln*
fpru^ erbeben, auch bon &ett ©roßen geachtet unb
in ihrer tlnabbängigleit befhü&t ju werben." SDie
©ebtoetjer werben wohl baran thun, biefen golbenen
SRath ber ©renjpoff ju beachten.

Süriäj, 7. Slpril. $a« Kriegsgericht, Welche«
bie betheiligten granjofen bei ben lejjten 3iube*
fförungen ju beurtbeilen bfll/ fff foebett gebübet
worben u. bie auf ben 11. b«. angefefffen offentli^en
SSerbattbluttgen bürgen bafür, baß bie SBabrbeit
an ben Sag lomrne, welche« auch ba« Urtbeil fein
möge. 3)er tn ber Sonballe oerurfaebte Scha*
ben war nicht fo bebeutenb, alSeSaitfattgS fchie«/
er iff amtlich auf 1101 gr. gefeilt unb wirb oon
ber ffäbtitcben Verwaltung cittgellagt. ©(eben an*
gellagtc grattjofen erflären ftch, tro| ©rtappung
auf ber Sl)at, für unfcl)ulbig, unb üier haben ftch
trofc be« ©brettwortc« au« bem ©taube gemacht.—
Sßieber ©in geilen, baß e« mit ber ©ottbarb*
33abn©rnff iff, hübet bie pjlö^ltc^e Slufna^me ber
alten Vlane einer 39abn am lütten Ufer be« 3«-
riherfee« nach SBeefett. Sind) ba« Unternehmen
ber gurababn 2)ede=lBruntrut, Sern unb SSafel
wirb feff an bie -fjanb genommeu unb ftchcr au«-
geführt, feit bie ©renjregulirung auf tiefer ©eite
einen birelten Slnfhluß an grantretch geffattet, ber
mit Abtretung oon Selfort unmöglich gewefen wäre.
— SDie Slttffcbnung ber gebilbeten Ka tl)ol flen
gegen bie Unfehlbar feit be« SjSapffe« unb
wa« bran bangt, nimmt oon Sag ju Sag auch in
ber Schü’eij p. fRoch feiner ber fhweij. Vifhöfe
wagte beren Verfünbigung. 3n ßujern fprah ffh
eine Serfatnmlung oon mehr al« 400 Vürgcrn ge*
gen biefen neuen ®laubett«fa^ au« uttb erflärte
jeben Vtieffer ju fhüben, ber ü)n üerwerfe.

glortnj, 5. Slpril. SSenn noh etwa« fehlte,
um bett moralifhen ©tfolg, ben bie ffegreiche 3Bebr*
traft ber beutfhen fRation errungen, complet p
madten, fo war e« an erffer Siede bie 3tcbe, mit
wclher Kaifer SBÜbelm ben erffen beutfhen 3tclh«*
tag eröffnet bat, unb an }Weiter, ba« bie ©effnnung
ber überwiegenben 3Rebrl)eit be« beutfhen Volle«
bejeihnenbe 3lefultat ber SDebatten, au« weihen
bie ©rwteberung ber VolfSöcrtreter auf bie taiferl.
Slnfprahe bevoorgegattgcn iff. @hcn ötc adgemei*
nett 3iige> öie befhetbene ©röße auf ber einen unb
ba« oon jeber l)öftfhen ©hmeihelei entfernte ernffe
uttb 'männlihe Selbffbewußtfein auf ber attbtren
Sette haben bem fo wenig gebannten unb fo oiel*

fah oerlannten ©eutfhlanb eine Sichtung oerfhafft,
welher bie«mal felbff ber pronoucirteffe latinifhe
Olacenffol} unb ber fortgefhrittenbffe 3labicali«mu«
— 3e«gniß ffnb bie öffentlihen Vlätter jeglth«
garbe — ihren rühbßlüofen SluSbrucf niht oerfa*
gett. ©8 iff gewiß, unb ich glaube mit befonberem
fRahbrucf barauf binweifen ju muffen, ba« 3d<he«
einer gefunben ®efübl«= unb SDentweife ber 3ta*
liener, weihe« man al« ein gute« Unterpfanb bet
politifhen 3u?unft btefe« Volte« betrahten barf.
äRit um fo größerer greube tff bie energtfhe nnb
a-HSbrüdliheSdrüdwetfung ber 3tüerocntfon8polittl
in ber Slbreffe be« 5tefh«tage« ju begrüßen. @«
iff bamit ein ©runbtott unferer äußeren VMÜlf
angefhlagen, ber, wenn er, wie niht }u jweifeln,
treu innegcbalten wirb, un« bie Warme Slubänglth®
feit gtalicn«, weihe bte römifhe 5ßotiti£ granfreih«
pm eigenen größten Unglücfe oerfherjt b«t, ffhevn,
unb weihe oiel baju beitragen wirb, bem Kampfe
ber ^arteten, unter bem gtalfen bi« je^t blutete,
feine Shärfc ju nehmen unb einem friebliheren
fRebeneinanberbeffeben oonVafffftb“1« uttb italieni*
fhem ©inbeit«ffaat ben 2öeg ju ebnen. (Köln. 30

IJJartS. SDte lebten Stahrihten au« ber fran*
jöftfhen ^auptffabt reihen bi« pm 6., 9 Ub*
Slbenb«. SDer 3«g/ her um biefe 3eft
abging, war febr üefe^t, ba 3eber, ber c« nur irgenb
mähen fantt, au« Vari« berau«}ufommen fuht.
Unter ben 9letfeufcett bemerfte man befonber« üiele
junge Beute, weihe ffh niht mit 3wang in bie
SJiarfhbataidone ftedett laffen woden, bie ©encral
Sluferet organifirt. Veim Slbgang be« 3“gch waren
bie todffen ©erühte »erbrettet} e« hieß fogar, baß
ber ©rjbifhof oon Varf«, 2Rfgr. SDarbop, erfhoffen
worben fet, ba man bet ihm Rapiere aufgefunben,
bie bargetban, baß er mit ber Kafferin tn eifriger
©orrefponbenj ffebe,* SRfgr. SDarbop war ja unter
bem Kaiferreih ©roß*SUmofenier be« Kaifer« unb
ffanb mit ben Suüetieen auf fo intimem guß, baß
er ffh beßbalb fogar ben römifhen $of oerfeinbete
unb niht pm ©arbtnal ernannt würbe. SRöglicff
baber, baß man Vrieffhaften bet i|m gefunben,
bie hn oerbäd^tig erfheinen laffen fönnten. 5Ran
barf aber immer noch hoffe«/ baß ba« ©erüht üon
feiner ©rfhießung nur eine gäbet iff. 2lu« 5Bari«
felbff barf je$t fRiemanb mehr beonuö, ber feinen
©rlaubnißfhein b«t- SluSgenommen ffnb nur bie
grauen, Kinber unb ©reife. Viele junge fieute
fommett aber boh burh, ba fte ffh für 5 bi« 10
graitfen ben Schein auf bem Stabthau« ober bet
^Polijeipräfectur, wo ba« ©elb feiten iff, jm ©e*
heimen oerfhaffen fönnen. SDie SBirthfchaft in
Vari« iff je^t eine ganj furhtbare geworben, ^>au«-
fuhungen, Verhaftungen, Oiequifftfonen ffnb an ber
Sage«orbnung. SDte ffiationalgarben nehmen ben
.frönblern, bie üon fRorben her noh 3ul«ß «n bie
©tabt höbe«/ größtenteils itpe SBaaren weg, fo
baß bicfelben jejjt auöbleiben, unb e« in VariS
wieber febr heuer geworben iff. gaff ade fiäben
ffnb gefhloffen; ber größte Sbeü ber Kaffee* unb
döetnbäufer bat nur halb geöffnet, um, fad« trgenb
ein ©reigniß eintritt, fofort fhücßen ju fönnen.

Stuttqart, 4. Slpril. Ser rnüritentBergifcIje Sotomotio*
füßrer ©alioer, ber bei ©fjalonS mit einem Quge, bem
franjofifhe S3o§bett bureß Slufreißen ber Schienen eine gaffe
gelegt batte, in ber Slrt oerunglüffte, baß er einen Slrm
unb ein Sein Brach, nunmehr aber »öffig roieber hergeftefft
ift, hat oon ben toegen biefeä grenelä erhobenen Strafgeld
bern fürjlid^ eine..@ntfchäbigung »on .25,000 grauten er*
halten.

— Dr. Sangermann, ber wegen feines äöiberftanbe«
gegen baä Unfehlbarteils iöogma »ont ©rjbifchof »on Köln
»011t Stmte fu§»enbirte Pfarrer »on Untel, hat eine 33ro*
fchüre »eröffentlicht, melche jugleich als Sentfcfjrift für baä
tönigl. ©taatSminifteriutn beftimmt ift. Siefelbe trägt ben
Siteh „Sie römifch*iefuitifche Steuerung". ®er iBerfaffer
gibt ber StaatSbehörbe anheim, ob fte nicht bie bem alten
(Stauben treugebticbenen Pfarrer, infofern ihnen bie ©e*
meinbe ergeben ift, gegen bie SJtaßregelung burch bie 33i-
fdßöfe unterftüßen tuoffe.

©ülbaufen, 5. älpril. Sie Ktacijridjt, baß bas öau§
®oltfuß »on SÄülhaufen fammt feinen 6000 Slrbeitern
nach ber §aute=@aronne auSioanbern tooffe, ift (nach ber
„©traßb. gtg.") burcßauS unbegrünbet. ®aß biefe Herren
ihre fDtafchinen, ©pinnftühle unb ©eräthfehaften nicht »on
hier megnehmen, ift eben fo fidjer, aß baß fte ihre gabri*
ten, Käufer unb ©dfföffer baftehen laffen, roo fie jeßt fittb.

$amBarg, 8. Slpril. SaS §amburg=3te»-|)orter fßoft»
Sampffcfaift tburfngia, ©apitdn ©blerS, am 28. SJtärs »on
Stemporf abgegangen, ift nah einer dteife »on 9 Sagen
20 «StunDen am 7. b. Ut.lOVt Uhr ÜSormittagS in ifflhmoutb
angetommen unb bat, nadhbem eS bafelbft bie herein,
©taaten^oft, foroie bie für (Sngianb beftimmten ißaffagiere
gelanbet um 1 Ußr bie Steife nah ©amburg fortgefeßt.

Daffelbe überbringt: 113 'baffagiere, ÖO Vtieffäcte, 900
SionSßaSung unb 50500 EoffarS Eontanien.

üJtitgetheilt burh baS aiue.:»anoerungS / SBureau »on
Eonrab ©erdb in Sltannbeim.
 
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