bem (Sott eben fo |o^e unb fettige 5Dlenfdjtnred)te
»erlichen ^at, nie ben ©rwachfencn, unb wal)rlich
nicht bamit fte sott tiefen oerfannt «nb mitgüßen
getreten werben. 3« ihnen gehört baS ölecht auf
fleißige gürforge, auf Sehre u. Unterricht unb auf
alt’ baS, waS nur burcl) Beßre- unb Unterricht gu
erreichen iß, eben fo entfdjicbcn, als baS ölcdß
auf Sehen unb BehenSunterhalt unb bet (Staat h®t
bte ©fließt, biefeS ölecht wie jebetf «nberc gu
frühen.
SJfait tft freilich B#n manchen Setten geneigt,
baS Stetere 51t befireiten. 2Han ficht eS als eine
ungehörige ©inatifd)ung beb Staats in baS ga»
nitlienleben, als einen (Singriff in bie ©Uernrechte
an, man crtlart eS auch für unnötig, beun bei
-einer mögltchß guten AuSbilbung ber Kinber feien
fa guttachß unb gumeifl bie (Sitcrn felbß intereffirt
unb man fönne eS baber füglich ihnen allein über-
laden, bafür gu forgen, UnterrichtSgwang fei burds*
aus unfiatthaft. @0 bachte man bt6i>cr unb benft
man großenteils nod) in ©nglanb, in gratrfreid),
in ben rontamfcheit Säubern u. f. w. SUlein bie
Erfahrung lehrt nur allgu häufig, nicht- in Dein*
fenben, fonbtrn in |)unberttaufenben son gäflen,
baß baS felbftfüchttgc 3>ntereffe unmoralifcher obet
inbolenter ©Itern bem 3ntcrcffe unb ölecht bcrKtti-
ber auf georbneten Unterricht fchnurßracf* entgegnt»
fleht, baff fte fein ©chulgelb auSgeben, feine Un-
terrichtsmittel anfehaffen, bie Arbeitskarte ber Kln-
ber lieber roh unb unbarmhergig »or ber ßfit auS»
heuten, alb für ihr künftiges flBoßl pflicbtmäßtg
forgen woßen. Soll habet bie bürgerliche ©efeö*
fchaft als ölcchtSfchu^ocrein, als Staat, ruhig gu*
fehen? Soll ber Staat fagen: „wenn bubein Ktnb
förderlich oerwahrlofefl, fo baff eS umfommt, feße
ich bict) in? ßucbtbauS, wenn bu aber einen un*
Wiffenben, rohen, »erwilbcrtett SDlenfcben auS ihm
»erben läfffft, waS geht baS mich an, baS iji beine
Sache". @0? geht baS ben Staat wtrflich nichts
an? 5Bit fagen im ©egentbeit, eS geht ihn fhon
um feiner fetbfl willen lehr öicl an, bentt er hat
baS ölecht, bafür gu forgen, baß feine Staatöbür*
ger nicht aus foUhen gttflig unb ftttltdj öerwahr-
loSten, mehr gcmeinfcbäbltd)cn uttb gefährlichen als
nüplidjen SDlenfcben beßeben; aber noch mehr:
»ermöge feiner oheroormunbfd)aftUc&cii ©tcliung ju
allen Unmünbigen pat « auch bie MHfl* gSflt^t,
ihre geiflfge Scrfümmerung unb Serwahrlcfung
auS aßen .Kräften gu oer[)tubern ober ftrafenb gu
unterbrüefen. (Sr hat baS ölecht u. bie heilige ©flidfl
ber UntcrridflSaufflcbt unb beS ©cbulgwänge«. ©ben
befhalb wirb er cS auch att Pflicht anerfennen,
theilS mittelbar, burd) bie Schulgrmeinben, tbeüS
unmittelbar, burd) Sorge für bic nötigen Stk
buttgS« unb ötuffldflSanßaUen, feiner wichtigen
Aufgabe im Serbältutß gu bem heranwaeflfenben
noch unmünbigen @cfd)led)t gu genügen.
(gortfeßung folgt.)
□ $etbel6erg, 18. Seg. ©in 3«$r ift’®» als
unferc braoen Söhne beS SaterlanbcS einen Sieg
errangen, wie bie ©eßbtdfle nicht Biele beren auf«
guweifen oermag. ©tele öJlänner unferer ©emcinbe
wußten b«S ju' fc^ä^cn unb fle haben bie Söhne
unfercS SaterlanbeS, bie ft<h hi« aufhalten, gu
einem ©lafe SSeitt in ben ©artenfaal ber |>armo-
nie eingelaben, um anbete ©efülfle in ihnen gu er*
weefen, wie fte jolche oor einem Sahre hatten,
fluch wohl bie mefflen fattben fleh ein $ nach unge-
fährer Schälung waren eS ber anwtfenben Streiter
hott ÖluitS nahegu 100. |)err ©emeinberath Stn -
mann hegrüitc bic ©erfammlung ölamenä beS
domitö’O, ba3 ben datriotifchen ©tbanfen gur 5tu3-
führung brachte unb toaflirte auf bie beutfdte 2tr-
mee. Set ber fo gehobenen Stimmung reihte fid)
rafch $oafl att Swafl. |)err Dr. 2Bo!f gebachte
becS babifdjen SruddtntheilS bei bem 14. ?lrmee-
fordä. (Sr wie« barauf hin, bah ntan anfänglich
benfelben alö einen ofrlorenen ©oflett im groben
©angen betrachtete, ba& eO ftd) aber geigte, baf
unferc babtfehen Solbgten in ber golge bei ben
entfeheibenben SBaffengängcn ftd) al6 bie tüd)tigflen
uttb tadferfien erwteltn. 3)en babifchett Solbatcn
galt fein Soaft. |)err ©auli banfte bem ®omit6
für bie feierliche dinlcjfcitng unb trinft mit ben
anwefenben Kriegern aufs jßohl beSfelben. Sud)
ber Dffigtere würbe Seitens eines früheren Sol*
baten gebadfl unb |)err ©aff er mann toaflirte
auf bett Dffigicr ber Dffigtere, auf bett ©ettcral
oon SB er ber. 5Dte btiben folgettben Soafte gcl-
ten @r. Köntgl. .f)ohtit bem ©rofihergog unb bem
©ringen SBilhelm, ber in ber Schlacht »on öluitS
ßerwunbet würbe, ölath geefenbeef begrüßt
baS einige Dcutfchlanb unb fein Srinfidruch gilt
bem beutfehen Kaifer. |)err Kühn gebenft ber
©efaßenen. Sei ölbftngtuig beS SiebeS: „34 hätt’
einen Kamerabett," erneuern bie ÖBaffenbrüber ihre
Kamerabfdtaftlichfeit wieber, intern fte wie ju fcr-
nerem Kamdf bereit fld) grgenfeittg bie ®anbc
reichen. — ©in aßgemeineS $aflo brad) aus, als
fpät, nach 10 Uhr ©icvbrautr Dittenei) in ber
©efeßfdjaft erfc^tcn. ®och/ er wußte fogleich/ tuaS ‘
ein beutfdte« ^erg fold) einem ©mdfang fdtulbtg
iflj fogleich befleigt er bie erfle befle ölebnerbühne,
einen wacfeltgen Stußl/ fpri^t unb trinft. ©r
mnd;te ben Sorfdflag, Sr. König!. Roheit, bem
©ringen SB11^elm ein Telegramm oon bett'
»erfammelten Kriegern in |)eibelberg ju ltherfenben
unb fein Sorfchlag ftnbet änftang. 3n hu>uorifli-
feper ÖBetfe, eingeflettet in treffliche gorm, toaflirte
£)err Saffermann auf Sitteneh, beffen einige Krie*
ger an io manchen heißen Sage gcbacht haben,
wenn fie in granfreid) nur SBetn ober fchiechteS
Ster unb oft auch gar nichts gu trafen hatten.
9led> ehe ft4 bie iReibcn allgemein lichteten, ge-
bmhte |>err ©irfch ber $£bätigfeit ber grauen,
beren 5)änbc nnabläjfig bemüht waren, für bie im
gelbe flehettben Krieger unb für bie Serwunbeten
tu foraen unb brachte ein |)ocb auf utifere grau
©roßhergogtn. 211S enblich Siete gum
Slufbruch rüfleten, banft ein ©olbat ^)eibelbergS
für biefen fchötten Slbettb unb ^)crr Dr. SOBolf
begei^nct bie öleihe ber SEeaftc unb ölebett für ge-
fd)loffen. — 2)aS neue Stabtorchefler füllte bie
©aufen gwifchen ben Soaßert mit SKuftf aus unb
fann man beSfelben begügiid) feiner Beifhingen nur
lobenb erwähnen. 2)iefer erfle ®ebäd)tniß*
tag öon ÖluitS wirb nicht nur ben Kämpfern
oon bort, fonbern allen ölnwefcnbett anläßlich ber
ber gehobenen Stimmung, bie in bev Serfammlung
herrflbtf, in beflem Ölnbenfen bleiben.
IBäihctfutitie.
Dr. 6. S3ord)arb, ©eb. Qußijratb, oollftänbige ©amm*
iung ber geltenben SBecbfeD unb öanbelSgefefee
aller ßcinber. älbtheilung I. Sie SEBechfeige»
fepe. Serlin 1871.
®en ßefern beS_Journals, Welche rtorgenannfeS STÖert
noch nicht tennen foüten, empfehlen Wir baßelbe auf’S
toärmfte. SEBer je in ber Sage war, oon bem auSlänbifhen
§anbelS< unb SBehfelrechte Kennlniß ju nehmen, hatte fih
auch über bie groben Stängel ber bisherigen ©ammlungen
non öanbelS: unb ©ecbfelgefeben ju betlagen. Stbgefehen
non ihren Ungenauigfetlen unb felbfl llmihiigteiten, waren
ße bei bet groften Umwanblung ber ©efeßgebung in neuerer
3ett, gänflih neraltet. deshalb ift bas SÜBert beS rühm*
licpft betannten töerfaßerS mit größtem Sante ju begrüßen.
SBiS jeßt liegt bie oollftänbige Sammlung aller geltenben
©ehielgefeße not, unb jWar gibt 33anb I bie beutfhen
SBecbfelorbnungen imb bie nicßtbeutfhen tn trejßiher lieber«
feßung, mäbrenb ©anö II bie auSlänbifcben im Original«
tepte enthält. ÖRehrere 5. 33. bie ffloliniamfhe werben habet
überhaupt sunt erftert ÖJlale in EDeutfhlanb befannt gemacht.
®aß baS ffianje 'mit größter ©enauigteit unb Suneriäffigteit
gearbeitet ift, nerfteßt fih bei SBorcbarbt non felbft: Ueberatt
ift namentlich bie neuefle ©eftaltung ber ©efeßgebuug in bett
einjelnen Sänbern mitgetheiit 3Bir begrüßen baS 2Berf
aud) beSßalb mit bejünberer greube, weil eS bem großar«
tigen ©ebanfen einheitlicher ©eßttung beS gansen ölten«
fhengefhlecßtS bient. ®ie ©öltet finb burh nerfhiebene
öteigttngen unb Abneigungen fo feßr unter fih getrennt,
baß jebeS eintgenbe 33anb mit bopnelter Aufmerffamteit ju
beachten ift. SaS öanbels« unb SBehfelreht fteht aber in
btefer ftinftebt in norberfter öteihe; burh bie Elare ölebett«
einanberfteüung beS Ifiorharbt’fhen ÖBertS fieht man am
beften, Wie wenig bebeutenb gegenwärtig bie ©erfdjiebenheit
beS SBehfelrehtS in ben nerfhiebenen Sänbern ift unb bte
Hoffnung ein einbeitliheS internationales SBehfelreht ent«
flehen ju fehen, wähft burh tiefe ©rEenntntß bebeutenb.
% 3Ä.
An ÖBehnahtSgejhenfen für bte Rleinfmberfhule tft
ferner eingegangen: ©on &. ©. 5 ß. ©rgmft. ÖB. 1 fl.,
gr. Sr. $. 2 ©aar ©trumpfe, 5 ©. Staucher, 1 ftapuße
unb 6 ßbälhen. § öt. S 2 fl grl. ©I. 4 ©. Strümpfe,
gr. %. öt. SBiw. 4 fl. 40 fr. »äefer öt. 3 V« ©fb. Seb-
Euhen- gr. g. ein Storb ©nielmaaren unb Silber, grl. £>.
4 ©. Strümpfe unb 8V2 ®tjb. Sebfuhen. gt- 6- ©• ©.
1 fl. wofür beitenS banft. S)aS (fomite.
SlSitlcruncfäbcottacfjtungcn
tier mrtfoi-olofli äen Station gtribelßerfl.
2Datum
£>aro-*
meter
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Cels.
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bebedt.
betwölfl
unbetoölft
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18 ©e^.
2flrqö.7U.
®?tq«.2U.
«»•w 9 n
759,7
758,5
757,9
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1,00
0,89
0,85
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S.2Ö.
tt
beb ccft
n
nebelig
fr
•öefaantma^uageii nnü Wöataipigea.
ietkll)erg-$pfi)mr-€iffnßal)n.
^efaiiittmad^ung.
3«r Ölbftedunfl unb ©roftlirung ber ©ifenbaljn oon |)eibelbcrg über
®4n)f^n0eu nach Speper bebüvfen wir:
500 eichene ©obcnpfühle oon 0,7m Sänge unb 0,05m Stärfe nad) feber
©eite, fanttg gefügt unb gugefpipt mit rechtwinflich abgefdjnittcnen
unb abgefastnt Köpfen 5
1000 rauhe tannene Batten oon 4,5m Sänge, 0,05m Sreite unb 0,025™ 2)ide.
Slnnebote hierauf woßen hi® fpateflenS
24« b. m.
auf bem Saubüreau o|iger Sahn, Serghcimer Straße 37, batfier eingereicht
Werben.
fieibelherg, ben 15. SDejembcr 1871.
3. 31. b. Dber«3ng.
Ser Sngenieur:
$aa$'.
3« ber Suchbrudtrei oon ©eorg
3JI0 h1 ifi erfdflenen:
11 n it $
ber
$eibelber<©
3n ber Su^bruderei oon ®. SDlohr
finb erfc^ienen unb hei aßen Such«
btnbern gu haben bie hefannten ©orten
(gumptoirv @t«t; unD
Sltt Seginn beS 3«hre® 1872 erfchetnett im Serlag beS Untergeihneten
^coteftont. ^mnt&0Uätttf
jur Erbauung unb Belehrung.
Unter Alitwitfung Oon
Dr. §>ol%ntttUn,.©rof. b. Sheol. in ^eibelberg, Dr. 3t>h- ©Ifll'bftth, ©ft*
tn Dbbornhofen (Reffen) uttb §1. ©dfröbcr, ©fr. in gretrad)borf (Jlaffau)
herauSaegeben uno rebiairt Bon
SBiH). .v)üd)ftettcr,
Stabtpfarrer in Gberbah, ©toßh- 33aben.
Dfefe Slattcr, auS ben Kreifen beS ©roteflantcnoercinS heroorgehenb,
werben fudjen, bem fo öielfadj Oevbreitetcn Sebütftiiß nah ©rbauuitg unb
^Belehrung über reltgtöfe gragett oom Stanbpunft beS freiftnitigen
©rotcflantiSmuS auS ©enüge gu leiflen. Sluf biefeS ©ebict ber ©rbauung
unb Selehrung werben fte ftd) befdivanfen unb aßeS fiebrige, namentlich bie
ftrchlichen ©arteioerhanblungcn unbeHngt auSIdiließcn.
Die „©rot. Sonntagöblatter* finb gunaeßfl ein Seihlatt beS in bem
gkidten Serfag erfeteinenben
tung. ^roteft* SBo^cnWattl"
aber fte fönnen um threS burchwtg felbßftänbtgen 3nl)alteS wißen, auch für
fld) aßein bejogen werben. Sie erfdteinen wöd'er.tlid) einmal, Sonntags, */s
Sogen ßarf, unb foflen mit bem „Sttbb. eo. prot. SBochenblatt" halbfahrlich
1 fl. 30 fr. ohne ©ofljitfdilag, für fid) allein hegogen halbjährlt^
1 fl. ohne ©oflgufd)Iag. ©rohenummern werben in ben ttächßen Sagen
oerfenbet werben, unb flehen weitere unentgeltlich gur Serfügung.
|)etbelberg, tm Dejcmber 1871. ®. SJlOht.
Sudjbrucferei.
»erlichen ^at, nie ben ©rwachfencn, unb wal)rlich
nicht bamit fte sott tiefen oerfannt «nb mitgüßen
getreten werben. 3« ihnen gehört baS ölecht auf
fleißige gürforge, auf Sehre u. Unterricht unb auf
alt’ baS, waS nur burcl) Beßre- unb Unterricht gu
erreichen iß, eben fo entfdjicbcn, als baS ölcdß
auf Sehen unb BehenSunterhalt unb bet (Staat h®t
bte ©fließt, biefeS ölecht wie jebetf «nberc gu
frühen.
SJfait tft freilich B#n manchen Setten geneigt,
baS Stetere 51t befireiten. 2Han ficht eS als eine
ungehörige ©inatifd)ung beb Staats in baS ga»
nitlienleben, als einen (Singriff in bie ©Uernrechte
an, man crtlart eS auch für unnötig, beun bei
-einer mögltchß guten AuSbilbung ber Kinber feien
fa guttachß unb gumeifl bie (Sitcrn felbß intereffirt
unb man fönne eS baber füglich ihnen allein über-
laden, bafür gu forgen, UnterrichtSgwang fei burds*
aus unfiatthaft. @0 bachte man bt6i>cr unb benft
man großenteils nod) in ©nglanb, in gratrfreid),
in ben rontamfcheit Säubern u. f. w. SUlein bie
Erfahrung lehrt nur allgu häufig, nicht- in Dein*
fenben, fonbtrn in |)unberttaufenben son gäflen,
baß baS felbftfüchttgc 3>ntereffe unmoralifcher obet
inbolenter ©Itern bem 3ntcrcffe unb ölecht bcrKtti-
ber auf georbneten Unterricht fchnurßracf* entgegnt»
fleht, baff fte fein ©chulgelb auSgeben, feine Un-
terrichtsmittel anfehaffen, bie Arbeitskarte ber Kln-
ber lieber roh unb unbarmhergig »or ber ßfit auS»
heuten, alb für ihr künftiges flBoßl pflicbtmäßtg
forgen woßen. Soll habet bie bürgerliche ©efeö*
fchaft als ölcchtSfchu^ocrein, als Staat, ruhig gu*
fehen? Soll ber Staat fagen: „wenn bubein Ktnb
förderlich oerwahrlofefl, fo baff eS umfommt, feße
ich bict) in? ßucbtbauS, wenn bu aber einen un*
Wiffenben, rohen, »erwilbcrtett SDlenfcben auS ihm
»erben läfffft, waS geht baS mich an, baS iji beine
Sache". @0? geht baS ben Staat wtrflich nichts
an? 5Bit fagen im ©egentbeit, eS geht ihn fhon
um feiner fetbfl willen lehr öicl an, bentt er hat
baS ölecht, bafür gu forgen, baß feine Staatöbür*
ger nicht aus foUhen gttflig unb ftttltdj öerwahr-
loSten, mehr gcmeinfcbäbltd)cn uttb gefährlichen als
nüplidjen SDlenfcben beßeben; aber noch mehr:
»ermöge feiner oheroormunbfd)aftUc&cii ©tcliung ju
allen Unmünbigen pat « auch bie MHfl* gSflt^t,
ihre geiflfge Scrfümmerung unb Serwahrlcfung
auS aßen .Kräften gu oer[)tubern ober ftrafenb gu
unterbrüefen. (Sr hat baS ölecht u. bie heilige ©flidfl
ber UntcrridflSaufflcbt unb beS ©cbulgwänge«. ©ben
befhalb wirb er cS auch att Pflicht anerfennen,
theilS mittelbar, burd) bie Schulgrmeinben, tbeüS
unmittelbar, burd) Sorge für bic nötigen Stk
buttgS« unb ötuffldflSanßaUen, feiner wichtigen
Aufgabe im Serbältutß gu bem heranwaeflfenben
noch unmünbigen @cfd)led)t gu genügen.
(gortfeßung folgt.)
□ $etbel6erg, 18. Seg. ©in 3«$r ift’®» als
unferc braoen Söhne beS SaterlanbcS einen Sieg
errangen, wie bie ©eßbtdfle nicht Biele beren auf«
guweifen oermag. ©tele öJlänner unferer ©emcinbe
wußten b«S ju' fc^ä^cn unb fle haben bie Söhne
unfercS SaterlanbeS, bie ft<h hi« aufhalten, gu
einem ©lafe SSeitt in ben ©artenfaal ber |>armo-
nie eingelaben, um anbete ©efülfle in ihnen gu er*
weefen, wie fte jolche oor einem Sahre hatten,
fluch wohl bie mefflen fattben fleh ein $ nach unge-
fährer Schälung waren eS ber anwtfenben Streiter
hott ÖluitS nahegu 100. |)err ©emeinberath Stn -
mann hegrüitc bic ©erfammlung ölamenä beS
domitö’O, ba3 ben datriotifchen ©tbanfen gur 5tu3-
führung brachte unb toaflirte auf bie beutfdte 2tr-
mee. Set ber fo gehobenen Stimmung reihte fid)
rafch $oafl att Swafl. |)err Dr. 2Bo!f gebachte
becS babifdjen SruddtntheilS bei bem 14. ?lrmee-
fordä. (Sr wie« barauf hin, bah ntan anfänglich
benfelben alö einen ofrlorenen ©oflett im groben
©angen betrachtete, ba& eO ftd) aber geigte, baf
unferc babtfehen Solbgten in ber golge bei ben
entfeheibenben SBaffengängcn ftd) al6 bie tüd)tigflen
uttb tadferfien erwteltn. 3)en babifchett Solbatcn
galt fein Soaft. |)err ©auli banfte bem ®omit6
für bie feierliche dinlcjfcitng unb trinft mit ben
anwefenben Kriegern aufs jßohl beSfelben. Sud)
ber Dffigtere würbe Seitens eines früheren Sol*
baten gebadfl unb |)err ©aff er mann toaflirte
auf bett Dffigicr ber Dffigtere, auf bett ©ettcral
oon SB er ber. 5Dte btiben folgettben Soafte gcl-
ten @r. Köntgl. .f)ohtit bem ©rofihergog unb bem
©ringen SBilhelm, ber in ber Schlacht »on öluitS
ßerwunbet würbe, ölath geefenbeef begrüßt
baS einige Dcutfchlanb unb fein Srinfidruch gilt
bem beutfehen Kaifer. |)err Kühn gebenft ber
©efaßenen. Sei ölbftngtuig beS SiebeS: „34 hätt’
einen Kamerabett," erneuern bie ÖBaffenbrüber ihre
Kamerabfdtaftlichfeit wieber, intern fte wie ju fcr-
nerem Kamdf bereit fld) grgenfeittg bie ®anbc
reichen. — ©in aßgemeineS $aflo brad) aus, als
fpät, nach 10 Uhr ©icvbrautr Dittenei) in ber
©efeßfdjaft erfc^tcn. ®och/ er wußte fogleich/ tuaS ‘
ein beutfdte« ^erg fold) einem ©mdfang fdtulbtg
iflj fogleich befleigt er bie erfle befle ölebnerbühne,
einen wacfeltgen Stußl/ fpri^t unb trinft. ©r
mnd;te ben Sorfdflag, Sr. König!. Roheit, bem
©ringen SB11^elm ein Telegramm oon bett'
»erfammelten Kriegern in |)eibelberg ju ltherfenben
unb fein Sorfchlag ftnbet änftang. 3n hu>uorifli-
feper ÖBetfe, eingeflettet in treffliche gorm, toaflirte
£)err Saffermann auf Sitteneh, beffen einige Krie*
ger an io manchen heißen Sage gcbacht haben,
wenn fie in granfreid) nur SBetn ober fchiechteS
Ster unb oft auch gar nichts gu trafen hatten.
9led> ehe ft4 bie iReibcn allgemein lichteten, ge-
bmhte |>err ©irfch ber $£bätigfeit ber grauen,
beren 5)änbc nnabläjfig bemüht waren, für bie im
gelbe flehettben Krieger unb für bie Serwunbeten
tu foraen unb brachte ein |)ocb auf utifere grau
©roßhergogtn. 211S enblich Siete gum
Slufbruch rüfleten, banft ein ©olbat ^)eibelbergS
für biefen fchötten Slbettb unb ^)crr Dr. SOBolf
begei^nct bie öleihe ber SEeaftc unb ölebett für ge-
fd)loffen. — 2)aS neue Stabtorchefler füllte bie
©aufen gwifchen ben Soaßert mit SKuftf aus unb
fann man beSfelben begügiid) feiner Beifhingen nur
lobenb erwähnen. 2)iefer erfle ®ebäd)tniß*
tag öon ÖluitS wirb nicht nur ben Kämpfern
oon bort, fonbern allen ölnwefcnbett anläßlich ber
ber gehobenen Stimmung, bie in bev Serfammlung
herrflbtf, in beflem Ölnbenfen bleiben.
IBäihctfutitie.
Dr. 6. S3ord)arb, ©eb. Qußijratb, oollftänbige ©amm*
iung ber geltenben SBecbfeD unb öanbelSgefefee
aller ßcinber. älbtheilung I. Sie SEBechfeige»
fepe. Serlin 1871.
®en ßefern beS_Journals, Welche rtorgenannfeS STÖert
noch nicht tennen foüten, empfehlen Wir baßelbe auf’S
toärmfte. SEBer je in ber Sage war, oon bem auSlänbifhen
§anbelS< unb SBehfelrechte Kennlniß ju nehmen, hatte fih
auch über bie groben Stängel ber bisherigen ©ammlungen
non öanbelS: unb ©ecbfelgefeben ju betlagen. Stbgefehen
non ihren Ungenauigfetlen unb felbfl llmihiigteiten, waren
ße bei bet groften Umwanblung ber ©efeßgebung in neuerer
3ett, gänflih neraltet. deshalb ift bas SÜBert beS rühm*
licpft betannten töerfaßerS mit größtem Sante ju begrüßen.
SBiS jeßt liegt bie oollftänbige Sammlung aller geltenben
©ehielgefeße not, unb jWar gibt 33anb I bie beutfhen
SBecbfelorbnungen imb bie nicßtbeutfhen tn trejßiher lieber«
feßung, mäbrenb ©anö II bie auSlänbifcben im Original«
tepte enthält. ÖRehrere 5. 33. bie ffloliniamfhe werben habet
überhaupt sunt erftert ÖJlale in EDeutfhlanb befannt gemacht.
®aß baS ffianje 'mit größter ©enauigteit unb Suneriäffigteit
gearbeitet ift, nerfteßt fih bei SBorcbarbt non felbft: Ueberatt
ift namentlich bie neuefle ©eftaltung ber ©efeßgebuug in bett
einjelnen Sänbern mitgetheiit 3Bir begrüßen baS 2Berf
aud) beSßalb mit bejünberer greube, weil eS bem großar«
tigen ©ebanfen einheitlicher ©eßttung beS gansen ölten«
fhengefhlecßtS bient. ®ie ©öltet finb burh nerfhiebene
öteigttngen unb Abneigungen fo feßr unter fih getrennt,
baß jebeS eintgenbe 33anb mit bopnelter Aufmerffamteit ju
beachten ift. SaS öanbels« unb SBehfelreht fteht aber in
btefer ftinftebt in norberfter öteihe; burh bie Elare ölebett«
einanberfteüung beS Ifiorharbt’fhen ÖBertS fieht man am
beften, Wie wenig bebeutenb gegenwärtig bie ©erfdjiebenheit
beS SBehfelrehtS in ben nerfhiebenen Sänbern ift unb bte
Hoffnung ein einbeitliheS internationales SBehfelreht ent«
flehen ju fehen, wähft burh tiefe ©rEenntntß bebeutenb.
% 3Ä.
An ÖBehnahtSgejhenfen für bte Rleinfmberfhule tft
ferner eingegangen: ©on &. ©. 5 ß. ©rgmft. ÖB. 1 fl.,
gr. Sr. $. 2 ©aar ©trumpfe, 5 ©. Staucher, 1 ftapuße
unb 6 ßbälhen. § öt. S 2 fl grl. ©I. 4 ©. Strümpfe,
gr. %. öt. SBiw. 4 fl. 40 fr. »äefer öt. 3 V« ©fb. Seb-
Euhen- gr. g. ein Storb ©nielmaaren unb Silber, grl. £>.
4 ©. Strümpfe unb 8V2 ®tjb. Sebfuhen. gt- 6- ©• ©.
1 fl. wofür beitenS banft. S)aS (fomite.
SlSitlcruncfäbcottacfjtungcn
tier mrtfoi-olofli äen Station gtribelßerfl.
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•öefaantma^uageii nnü Wöataipigea.
ietkll)erg-$pfi)mr-€iffnßal)n.
^efaiiittmad^ung.
3«r Ölbftedunfl unb ©roftlirung ber ©ifenbaljn oon |)eibelbcrg über
®4n)f^n0eu nach Speper bebüvfen wir:
500 eichene ©obcnpfühle oon 0,7m Sänge unb 0,05m Stärfe nad) feber
©eite, fanttg gefügt unb gugefpipt mit rechtwinflich abgefdjnittcnen
unb abgefastnt Köpfen 5
1000 rauhe tannene Batten oon 4,5m Sänge, 0,05m Sreite unb 0,025™ 2)ide.
Slnnebote hierauf woßen hi® fpateflenS
24« b. m.
auf bem Saubüreau o|iger Sahn, Serghcimer Straße 37, batfier eingereicht
Werben.
fieibelherg, ben 15. SDejembcr 1871.
3. 31. b. Dber«3ng.
Ser Sngenieur:
$aa$'.
3« ber Suchbrudtrei oon ©eorg
3JI0 h1 ifi erfdflenen:
11 n it $
ber
$eibelber<©
3n ber Su^bruderei oon ®. SDlohr
finb erfc^ienen unb hei aßen Such«
btnbern gu haben bie hefannten ©orten
(gumptoirv @t«t; unD
Sltt Seginn beS 3«hre® 1872 erfchetnett im Serlag beS Untergeihneten
^coteftont. ^mnt&0Uätttf
jur Erbauung unb Belehrung.
Unter Alitwitfung Oon
Dr. §>ol%ntttUn,.©rof. b. Sheol. in ^eibelberg, Dr. 3t>h- ©Ifll'bftth, ©ft*
tn Dbbornhofen (Reffen) uttb §1. ©dfröbcr, ©fr. in gretrad)borf (Jlaffau)
herauSaegeben uno rebiairt Bon
SBiH). .v)üd)ftettcr,
Stabtpfarrer in Gberbah, ©toßh- 33aben.
Dfefe Slattcr, auS ben Kreifen beS ©roteflantcnoercinS heroorgehenb,
werben fudjen, bem fo öielfadj Oevbreitetcn Sebütftiiß nah ©rbauuitg unb
^Belehrung über reltgtöfe gragett oom Stanbpunft beS freiftnitigen
©rotcflantiSmuS auS ©enüge gu leiflen. Sluf biefeS ©ebict ber ©rbauung
unb Selehrung werben fte ftd) befdivanfen unb aßeS fiebrige, namentlich bie
ftrchlichen ©arteioerhanblungcn unbeHngt auSIdiließcn.
Die „©rot. Sonntagöblatter* finb gunaeßfl ein Seihlatt beS in bem
gkidten Serfag erfeteinenben
tung. ^roteft* SBo^cnWattl"
aber fte fönnen um threS burchwtg felbßftänbtgen 3nl)alteS wißen, auch für
fld) aßein bejogen werben. Sie erfdteinen wöd'er.tlid) einmal, Sonntags, */s
Sogen ßarf, unb foflen mit bem „Sttbb. eo. prot. SBochenblatt" halbfahrlich
1 fl. 30 fr. ohne ©ofljitfdilag, für fid) allein hegogen halbjährlt^
1 fl. ohne ©oflgufd)Iag. ©rohenummern werben in ben ttächßen Sagen
oerfenbet werben, unb flehen weitere unentgeltlich gur Serfügung.
|)etbelberg, tm Dejcmber 1871. ®. SJlOht.
Sudjbrucferei.