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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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Die A u n st - H a l l e.

Nr. 20

ZfS

^er§ön!icke§.
* Architekt Prof. Georg Niemann (geb. Z8^ in Han-
nover) wurde für 1905 bis 1905 zum Rektor der Akademie
der bildenden Künste in Wien gewählt.
* Gedenktage. Landschaftsmaler Ernst von Bernuth-
Düsseldorf feierte im Juni seinen 70. Geburtstag. Nachdem
er, ein früherer (Offizier, den Degen mit der Palette vertauscht,
widmete er sich unter Oswald Achenbach der Landschafts-
malerei. — In Berlin feierte der zu pleß geborene Architekt
Geheimrath Prof. Julius Raschdorff, Lehrer an der
Technischen Pochschule zu Lharlotteuburg, seinen 80. Geburts-
tag. Zahlreiche Bauten und Restaurationen in Köln (Stadt-
theater, Wallraf-Richartz Museum, Rathhausl, Düsseldorf,
Braunschweig und Berlin, wo er jetzt als Dombaumeister
die letzte pand an das größte Werk seines arbeitsvollen
Lebens legt, haben seinen Namen überall bekannt gemacht.
— pistoricnmcller Professor G on n e - Dresden feierte seinen
90. Geburtstag. Er ist Ehrenmitglied der Akademie zu Dresden
und Antwerpen.
* Prof. Julius Raschdorff-Berlin erhielt den Stern
zum Rothen Adler-Orden II. Kl, sowie von der Technischen
Pochschule zu Pannover den Titel eines Dr.-Ingenieurs.
* Landschaftsmaler Prof, pugo Bürgel starb im Alter
von so Jahren in München. In Landshut geboren, studirte
er in München unter August Fink und erwarb sich durch seine
stimmungsvollen Gebirgsschilderungen einen hervorragenden
Namen. Ehrenvoll war auch seine Stellung in der Künstler-
genossenschaft und der Luitpoldgruxpe.

^rei§au55ckreiben unö Ni/tungen.
* München. Der Magistrat erläßt über den von den
städtischen Kollegien begründeten Gemeindefonds zur An-
schaffung von Werken der bildenden Künste folgende
Bestimmungen:
t. Der Fonds bildet ein ausgeschiedenes Gemeindegut.
Die Einnahmen des Fonds bestehen:
u) aus gemeindlichen Jahresbeiträgen von 25 000 Mark,
welche durch alljährliche Einstellung in den paushalts-
xlan der Gemeinde bereit zu stellen sind,
b) aus Zuwendungen von Dritten (Schenkungen, Ver-
mächtnissen u. s. w.).
2. Der Zweck des Fonds ist die Ausschmückung öffentlicher
Anlagen, Plätze und Straßen, ferner städtischer Gebäude und
Amtsräume zu München mit Werken der bildenden Künste.
5. Ueber die Verwendung der Mittel des Fonds gemäß
seinem Zwecke entscheidet ein besonderer Ausschuß, welcher
gebildet wird aus den sämmtlichen Mitgliedern des Verwaltungs-
rathes der Prinzregent-Luitpoldstiftung und aus je drei über-
dies abzuordnenden Mitgliedern des Magistrats und des
Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten.
K Die Kosten der Aufstellung und Unterhaltung der aus
Mitteln des Fonds angeschafften Gegenstände werden von der
Stadtgemeinde ohne Inanspruchnahme der Nittel dieses Fonds
getragen.
5. Ueber den Fonds ist jährlich gesondert Rechnung zu
stellen.
6. Gegenwärtiges Statut tritt hiermit an Stelle des Statuts
vom Z6. August 1900, den „Fonds zur Verschönerung der
öffentlichen Anlagen und freien Plätze der Stadt München"
betreffend. Die Leistung der Stadtgemeinde von jährlich
25000 Mark, statt bisher 10000 Mark, beginnt mit dem
Jahre 1905.
* Budapest. Ein unbekannter Näcen überwies dem
Unterrichtsministerium für die Zwecke eines großen Staats-
preises an einen bildenden Künstler die entsprechenden Mittel.
Das Ministerium hat nun diesen Preis (-1200 Kronen) dem
Maler Ferdinand Katona verliehen. Im Sinne der Preis-
bedingung wird Katona eine einjährige Studienreise nach
England antreten.
* Darmstadt. Bei der Konkurrenz um Pläne für den
ZentraIbabuh of-Basel erhielt Prof. Olbrich einen Preis
von 3000 N.

Wien. G csellschaft für vervielfältigende Kunst:
Konkurrenz um Einband und peftumschläge der Zeitschrift.
I. Preis (Foo Kr.) Luise Penkner, Wien. II. Pr. (200 Kr.)
Prof. Franz Pein-Grötzingen.

Xun§t- unk) Mnrtlervereine.
* Dessau. An Haiti sch er Kunstverein. Der Jahres-
bericht für das verstossene Vereinsjahr ist erschienen. Er enthält
außer dem Rechenschaftsbericht des Kunstvcreins und der
Anhaltischen Kunfthalle ein Verzeichnißsämmtlicher bis zum Schluß
der Lröffnungsausftellung hinzugetretenen Mitglieder.
* Görlitz. Der O be rlausitz er Kunstge werbev erein
versendet seinen I. Jahresbericht. Nitgliederzahl: 225. Der
Verein veranstaltete drei Ausstellungen in der Ruhmeshalle:
für Kunstgewerbe, Plakat und Er-libris. Eine Abtheilung des
Vereins hat die pflege der peimathkunst zum Programm
gewählt.
* Weimar. Dein Kongreß der internationalen
Vereinigung für Kunst und Litteratur, der im September
in Weimar tagen wird, werden im Auftrage des französischen
Unterrichtsministers der Afsyriologe Professor Jules Gppert
und die Mitglieder des Appellationsgerichtshofes Maillard und
Georges Parinaud beiwohnen.
* Schleswig. Ain (8. Juni wurde unter Leitung des
perrn Vv. Steen ein „Verein zur pflege des hier bestehenden
Museums vaterländischer Alterthümer" begründet.
* Düsseldorf. In der am 29. Juni stattgefundenen
Sitzung des Ausschusses des Kunstv ereins für die Rheinlands
und Westfalen wurden zur diesjährigen Verlosung 56 Kunst-
werke für insgesammt -^2 i?o Mk. angekauft. Dem Professor
Eugen Dücker wurde die Perstellung eines großen landschaft-
lichen Wandgemäldes für die Schifferbörse in Ruhrort über-
tragen und Maler Franz Kiederich mit der Anfertigung eines
Wandgemäldes (Blücher-Episode) für den Kreishaussaal in
Ottweiler betraut.
* München. Die Künstler-Vereinigung „Scholle" be-
schloß mit Eröffnung ihrer neuen Kollektiv-Ausstellung (Münchener
Glaspalast) das Geschäftsjahr, in welchem sie, auf Einladung,
sich an folgenden Ausstellungen korporativ betheiligt hatte:
Jubiläum-Kunstausstellung Karlsruhe, Deutsch-nationale Kunst-
ausstellung Düsseldorf, Große Berliner Kunstausstellung (902,
Münchener Iahresausstellung 1902 und Berliner Sezession 1905.
Der Prinzregent erwarb ein Werk. Ferner wurden angekauft:
zwei Gemälde vom bayrischen Staat für die Pinakothek, ein
Gemälde vom preußischen Staat für die National-Gallerie und
zwei Gemälde vom Deutschen Kunstverein.
" Bern. Die Gesellschaft schweizerischer Naler und Bild-
hauer hielt hier kürzlich ihre Delegirtenversammlung ab.
Bei der Wahl eines neuen Zentralbureaus und eines neuen
Aentralpräsidenten gaben sieben Sektionen ihre Stimmen Luzern
und perrn Lmmenegger daselbst. Auf Antrag Trachsel-Genf
wurde beschlossen, sämmtliche Reglemeute über staatliche und
lokale Kunstpstege in der Schweiz zu sammeln und in einer
Broschüre niederzulegen. Im weitern wurde die Frage von
Ausstellungen, welche die Gesellschaft von sich aus abwechselnd
mit dem schweizerischen Salon veranstalten will, besprochen
und beschlossen, die Organisation der Kommission zu überweisen.
Die darauf folgende Generalversammlung war von Künstlern
besucht. Im Jahresbericht wurde als erfreulichste Thatsache
die Wiederherstellung des eidgenössischen Kunstkredites erwähnt.
Eine Neuerung soll in Zukunft bei den schweizerischen Aus-
stellungen eingeführt werden in dein Sinne, daß einzelne Gruppen
mit Einwilligung der Ausstellungsleitung unter selbständiger
Jury auftreten können.
* Brünn. Das Mährische Gewerbemuseum versendet
seinen 28. Jahresbericht, in welchem zahlreiche Belege für das
Wachsthum des Instituts gegeben sind.
 
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