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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Juli bis Dezember)

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No. 231 - No. 240 (30. September - 11. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44142#0331

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dem be-
trix stieg
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e ihr den

er: „Ach,
geboren."

Bekanntmachung,
g isammeln von Kastanien und
L, ^n Baumfruchten im hiesigen
vki-p WMd ist für Nichtberechligtc
eten und wied im Betretungs-
ak°c>Sem. 8 1 u. 2 d. F.-St.-G.
^Fvrstdiebstabl bestraft.
Heidelberg, 29. September 1883.
Stadtbezirksforstei:
_Woll._
^ieSchmiedearbeitzueincm
neuen Tonnen-Abfuhr-
^8en nach einem Modell,
Elches hei uns eingesehen werden
0 soll im Submisstonswege
^ben werden.
^.schriftlichen Angebote« sehen
's bis längstens zum 9. Ok-
nächsthin entgegen.
Heidelberg, 29. Sept. 1893.
, Die Verwaltung
^er städtischen Abfubranstalt:
Reinhardt._
Bekanntmachung.
zOs" Folge Ablebens des seitherigen
lebjg chreibers ist die Stelle in Er-
iNxMng gekommen und soll nun-
I' sofort wieder besetzt werden-
sich Werder um diese Stelle haben
be/ -.""ter Vorlage ihrer Zeugnisse
unterzeichneten Stelle bis 15.
H« b-r l. I. zu melden.
"bschuhsheim,30- Sept. 1893.
Bürgermeisteramt:
Gchröder.
Bekanntmachung.
Farrenhaltung in
Den Heidelberg betreffend,
-itwdvlehzüchtern der hiesigen
tten»! .5^wgen wir hiermit zur
vlswüuß, pgtz vie Zuchtfarren
ab im städt. Fuhr,
untergevracht sind.
Heidelberg, 2. Oktober 1893.
nur die Viehzuchtkommission:
F. Fuchs.

Bekanntmachung.
Die alljährlichen Sarnm-
lrurgen für die Kleinkin-
derunstalten hier und in
Schlierbach werden demnächst
beginnen. Wir richten daher an
die Einwohnerschaft die dringende
Bitte, uns durch entsprechende
Gaben in der Weiterführung
dieser wohlthätigen Anstalten,
deren Fortbestehen wesentlich von
dem Ertrag dieser Sammlungen
abhängt, zu unterstützen.
Die mit den Sammlungen be-
trauten Damen werden einen Be-
richt über den Betrieb der An-
stalten im abgelaufenen Jabre
vertheilen, aus welchem ersehen
werden wolle, wie nothwendig die
erbetene Unterstützung ist und
was wir mit den uns zu Gebote
stehenden Mitteln erreichen konnten.
Heidelberg, 28. Sept. 1893.
Der Stiftuugsrath für dir
Kleillkinderanstlilten in Heidrl-
derg und Schlierbach.
Dr. Wilckens.
Webel.
/Line ältere Dame wünscht in gut-
^2- gelegener Gegend Heidelbergs 2
oder 3 leere Zimmer m't gutem
Mittagstisch in feiner Familie nach
Uebereinkunft jährlich zu miethen.
Gef- Offerten unter Chiffre I?. Ll.
werden in der Expedition d- Blattes
erbeten-
Zu verkaufen
ein Haufen Kuhdung und
circa hundert Centner Dick-
rüben. Auskunft ertheilt
Wirth
Neckargemünd.

M Gsk-, ZkqrrtrVsll- rrird Pcrstell- lD
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D in hochfeiner Ausführung.
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K Kinderaufnahmrn «nd d
FamilienMpM.^^^^W
G täglich und bei jeder K
M Witterung
M von früh 8 bis Abends 6 Uhr.
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lbeliii
aller Arten
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'2

Leopold Schlüchtern, ?
Eisenhandlung < i>
Herrrptstrerfze 26. 5

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einer in Heidelberg gut eingeführten
alten Gesellschaft ist mit bestehen
dem Geschäft unter sehr günstigen
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zu vergeben.
Geeignete Herren werden gebeten,
ihre Bewerbungen unter 4 200
an Rudolf Mosse, Karlsruhe
einzureichen. Nachweisung seitheriger
guter Erfolge gewährt Vorzug. Auf
Wunsch kann auch eine Lebensver-
sicherungs-Agentur mit übertragen
werden.

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Bertha Krechtler Wtw.,

in

es

(Produktenbörse.)

Nr. 4.
18.50.

Wetter-Aussichten
für Mittwoch, 4. Oktober r
Bewölkt, kühl und regnerisch.

Jakob Sommer hier wegen Widerstands und Thier-
guälerei ersterer 25 Tage, letzterer 1 Woche Haft. Karl
Hönle und Gottlob Roth hier werden wegen Thätlich-
keiten Roth zu 3 Mk. und Schmitt zu 5 Mk- Geld-
strafe verurtheilt- Die Beleidigungsanklage der Jakob
Hiefner Wtb. gegen Joh. Georg Link Wtb. in Dossen-
heim wurde zurückgewiesen, diejenige des Ludw. Trait-
teur und der Elise Kerschenlohr gegen Antroinette Trait-
teur durch Vergleich erledigt- Karoline Frauenfeld Ehe-
frau hier büßt eine Beleidigung des Joh. Hochstmter
mit 10 Mk. Geldstrafe- Die Beleidigungsanklage des
Nikol. Zimmermann gegen Georg Saala hier endete
durch Vergleich. Katharina Holzmann in Eppelheim
wurde wegen Beleidigung des Jos. Stephan zu 25 Mk.
Geldstr. verurtheilt- Ebenfalls durch Vergleich erledigt
wurde die Beleidigungsanklage des Peter Vogel gegen
Robert Karch hier, diejenige gegen Friedrich Huber hier
wurde vertagt und diejenige des Joh. Falter gegen Rud-
Weigel hier ebenfalls durch Vergleich erledigt.

< Eppelheim, 1. Okt. Gestern Abend rückte
die hiesige Feuerwehr in voller Stärke aus, um als
Schlußprobe eine größere Löschübung vorzunehmen.
Als Brandobjekt war das Schulhaus angenommen
worden, vor welchem sich bald, nachdem das Angriff-
signal gegeben, ein emsiges Treiben entwickelte. Die
'. " ' ' " 'Hauern
Feuer-
wenn es nöthig

Bei unver-

Jur gefl. Beachtung!
Um Störungen in der rechtzeitigen Zustellung
unseres Blattes zu vermeiden, bitten wir unsere
verehrst Stadtabonnenten
WohnungsverLnderungen
sofort auf unserer Expedition anzuzeigen.

71 Mannheimer Börse, Getreide
änderten Preisen fanden in Weizen und Roggen nam-
hafte Umsätze statt. Hafer und Mais ruhig.
* Langenbrücken, 1. Okt. Von welch ausge-
zeichneter Qualität unser diesjähriger „Riesling" zu wer-
den verspricht, dafür zeugt das Mostgewicht aus vorge-
lesenen Trauben, das bis zu 100 Grad nach Oechsle
betragen hat- Die eingetretene feuchtwarmc Witterung
kommt unseren Trauben sehr zu statten. Unfern Reb-
besitzern wäre für ihr Erzeugnis ein schöner Preis wohl
zu gönnen, zumal sie, um ein gutes Gewächs zu er-
zielen, fast einhellig bestrebt waren, das Herbsten so
lange wie nur möglich hinauszuschieben. Die allgemeine
Traubenlese beginnt nun am nächsten Donnerstag, den
5. Oktober, und wird das Ergebniß durchschnittlich einem
halben bis Zweidrittels Herbst gleichkommen.
* Kirchhofen, 2. Okt. Hier und ebenso in Ner-
singen, Leutersberg, Ehrenstetten, Offcndingen haben
die Aussichten auf ein gutes Herbst-Erträgniß alle Er-
wartungen übertroffen. Der Most wiegt bei Uebergang
95—98 Grad nach Oechsle- Ein Mitarbeiter unseres
Blattes macht 48—50 Ohm und macht Kaufliebhaber
besonders aufmerksam, weil dieser Wein den Pfälzer
Wein bei Weitem an Güte und Geschmack übertrifft.
* Heitersheim, 2. Okt. Die Weinlese ist beendet
und hat alle Erwartungen übertroffen- Der Wein wiegt
86—90 Grad nach Oechsle- Viele Besitzer hatten ein
volles Erträgniß.
* Aus Rheinhessen, 30. Sept- Das Geschäft
in dem Verkauf der Trauben, besonders bei den Klein-
bauern, die zumeist genöthigt sind ihren Ertrag an
Trauben sofort verkaufen zu müssen, ist zur Zeit sehr

Lokcrl'e Wittheitungen
aus Stadt und Amt Heidelberg.
Heidelberg, 3. Oktober.
M * Die freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag
/vvgen eine Probeaufstellung ab und nicht — wie

Weizen Nov.
„ März
„ Mai
Roggen Nov.
- März
„ Mai

Uebung verlief in schönster Weise, in den Zuscha
das beruhigende Gefühl wachrufend, daß unsere F«
wehr wohl im Stande sein wird, «v.vw
wäre, den Kampf mit dem verheerenden Elemente des
Feuers mit bestem Erfolg aufzunehmen. Der Uebung
hatten auch zwei Offiziere der Heidelberger Feuerwehr
beigewohnt. Ein Ball im „Deutschen Hof" belohnte
die Feuerwehrleute für ihre tüchtige Arbeit.
* Ziegelhäuser», 2. Okt. Die Ungunst der
Witterung verhinderte zu allgemeinem Bedauern das
von unserem Turnverein auf gestern Nachmittag vor-
bereitet gewesene Schauturnen. Dennoch war die
Freude an dem dann Abends in der „Rose" stattge-
fundenen Balle eine ungetrübte, denn dort herrschte
die heiterste Laune, so daß der Ball in animirtester
Weise verlief. Der 1. Vorstand, Herr Andreas,
gedachte in einer Ansprache der zum Militär einbe-
rufenen Mitglieder, denselben für ihre Dienstzeit herz-
liche Glückwünsche mit auf den Weg gebend. .Besondere
Freude hatte der Besuch einiger Mitglieder des Heidel-
berger Turnvereins hervorgerufen, die in freundnach-
barlicher Weise an dem fröhlichen Vergnügen theil-
Aus den G-richtssälen.
Schöffengericht Heidelberg.
Verhandlungen vom 2. Oktober.
Joseph Arnold von Kröhn erhielt wegen Betrugs
7 Tage Gefängniß, Heinrich Dettling von Mühlbach und

irrthümlich berichtet worden war — die Schlußprobe.
Bei dieser Uebung waren fämmtliche Kompagnien der
Feuerwehr vereinigt, also auch die von Neuenheim und
Schlierbach. Oeffentliche Ansprachen wurden hierbei
nicht gehaltest.
* Gesellschaft Palatia. Am Samstag Abend
hielt die Gesellschaft Palatia im Saale der Restauration
Verton in Neuenheim zu Ehren Ihrer zum Heere ein-
bernfenen Mitglieder eine Tanznnterhaltnng ab, welche
aut besucht war. Eingeladen und erschienen waren der
Gewerkverein, Marineverein und der Arbeiterbildungs-
verein, ferner die Gesellschaften Frohsinn, Columbia,
Latania und Unitas. Nach der Begrüßung durch den
I. Vorstand Herr Unterkircher richtete derselbe im
Namen der Gesellschaft herzliche Worte an die vier
scheidenden Mitglieder, es sind dies der bisherige st und
II. Vorstand, Schellig und Henn, sowie die Mitglieder
Lösch und Emmerich, und überreichte denselben Lorbeer-
kränze mit Schleifen in den Gesellschaftsfarben. Den
Damen Nüchtern und Rost wurden duftende Bouquets
überreicht. Hieraus dankte Herr Schellig im Namen
der scheidenden Mitglieder für die ihnen zu Ehren
veranstaltete Festlichkeit sowie das schöne Geschenk. Es
sprachen noch die Herren Hirsch, Sattel, Fries, Kunst
und Haas. Es herrschte die animirteste Stimmung und
wurde fleißig getanzt. Die Gesellschaft Palatia kann
auf den Festabend stolz fein.
* Der Turnverein Neuenheim beging vor-
gestern unter überaus zahlreicher Theilnahme seiner
Mitglieder im „Prinz Wilhelm" sein 15. Stiftungs-
fest, welchem Nachmittags ein Zöglings-Wettturnen
vorausgegangen war. Unter den Festgästen wurde
auch der Reichstagsabgeordnete, Herr Konsul Weber,
bemerkt. Die Festrede hielt der erste Vorstand, Herr
Georg Dörsam, der in beredten Worten Lider das
Leben im Verein während des nun abgelaufenen Ver-
einsjahres berichtete. Das älteste Mitglied, das dem
Verein seit Gründung anaehört, Herrn I. Ede r, wurde
durch Ueberrcichung eines Ehrendiploms ausgezeichnet.
Besonderen Beifalls erfreute sich die von 16. Turnern
gebildete Musterriege mit ihren gewandt und sicher
ausgeführten Hebungen am Reck und Barren. Wie
üblich, schloß auch diesmal ein zu allgemeiner Zufrieden-
heit verlaufener Festball die Stiftungsfeier in würdiger
Weise ab.
* Ueberfall. Ein Geschäftsmann im Stadttheil
Neucnheim machte der Polizei die Anzeige, er sei in
verwichener Nacht auf dem Heimwege nach 1 Uhr von
einem unbekannten angefallen und mittels eines stumpfen
Werkzeuges unerheblich am Kopfe verletzt worden- Der
Beschädigte konnte sich selbst verbinden-
* Einbrecher. Gestern Nachmittag wurde in
einem Hause in der Bahnhofstraße eine Dachkammer
durch ein bis jetzt noch unbekanntes Jndividium ge-
öffnet und fämmtliche Behältnisse durchstöbert. Der
Dieb hatte es offenbar auf Geld abgesehen-

schlecht. Die Ursache liegt nicht zum wenigsten in dem
drohenden Gespenst der Reichsweinstcuer, die Käufer
sind sehr zurückhaltend, da sie nicht wissen, waS alles
in Aussicht zieht.
Neuestes.
Berlin, 2. Okt. Der „Reichsanzeiger" schreibt:
Die Berathungen des Redaktionsausschusses der
Börsensteuerenqu6tekommission über den dem Reichs-
kanzler zu erstattenden Schlußbericht sind bereits
soweit vorgeschritten, daß die Beendigung der Be-
rathungen binnen wenigen Tagen erwartet wird.
Das Plenum der Kommission wird voraussichtlich
noch im Laufe des Oktobers zur endgiltigen Fest-
stellung des Berichts berufen werden.
Berlin, 2. Okt. Die russischen Abgeordneten
zu den Handelsvertragsverhandlungen
machten am Samstag einen gemeinsamen Besuch
bei dem Staatssekretär Frhrn. v. Marschall. Ge-
stern fand eine zwanglose Besprechung der russischen
und deutschen Abgeordneten zwecks Herstellung per-
sönlicher Bekanntschaft zwischen den einzelnen Ab-
geordneten und Meinungsaustausch über die Art
des Vorgehens bei den Verhandlungen statt. Heute
traten die Abgeordneten nicht zusammen. Die
eigentlichen Verhandlungen beginnen morgen.
Berlik, 2. Okt. Nach einem bei der Anti-
sklaverei-Gesellschaft eingegangenen Telegramme ist
Major Wißmann am 7. Juli am Tanganyika
eingetroffen, wd er sehr schwere Kämpfe zu bestehen
hatte, die aber siegreich und mit Befreiung von
mehreren hundert Sklaven endeten.
Prag, 2. Okt. Das jungtschechische Manifest
ist heute erschienen und wird an die Parteimit-
glieder versendet. Dasselbe ist in Leipzig bei
Metzger und Wittig gedruckt und umfaßt vier
Quartseiten. In demselben wird hervorgehoben,
daß die royalistischen Gefühle des Tschechenvolkes
verletzt wurden, weil der Gebrauch der Wappen
der Länder böhmischer Krone und die Reskript-
feier untersagt wurden. Die Abgeordnten ver-
sprechen, mit Ausdauer für die staatsrechtlichen Be-
strebungen einzutreten.
Paris, 2. Okt. Nach der Rückkehr von Paris
wird der russische Admiral Avelane an Bord des
„Kaisers Nikolaus" der Behörde und den Gesell-
schaften Toulons einen Ball geben. Präsident Carnot
hat heute im Elysse den Preßausschuß für die den
Russen zu veranstaltenden Festlichkeiten empfangen.
Der Vorsitzende Casstnet theilte mit, daß es die
Absicht des Ausschusses sei, ganz Frankreich bei der
großen patriotischen, aber friedlichen Kundgebung
zu vereinigen und daß dies vollständig erreicht werde.
Carnot freute sich über das einstimmige Einverständnis
der Presse für den guten Ruf des Landes und
nahm die Einladung des Ausschusses zu der Pracht-
vorstellung in der Oper an und wird bei dem
Bankett im Stadthause den Vorsitz führen. Das
Panzerschiff „Marceau" wird der russischen Flotte
entgegenfahren.

'Estr zu: „Um Gotteswillcn, schweig Junge, sonst
andern wir heute alle nach Sibirien," und bei
'Jen Worten erstickte er meine Thränen durch
^arte Fauststöße. Das waren die einzigen Schläge,
JE ich iE meinem Vater je erhalten habe. —
ssaul I. fand, wie die meisten russischen Despoten,
entsprxchxndzZ Ende. Eines Morgens lag er
erdrosselt in seinem Schlafzimmer; einer seiner
devotesten Speichellecker, ein Herr von Benigsen,
'alle* ibn beseitigt.
* Reiche Neger. Der Korrespondent der „New-
Yorker Times" gibt einige Beispiele von reichen
Dogern, die meistens ehemalige Sklaven gewesen
Einer, der das Schneidergcschäft gelernt
xddte, starb mit Hinterlassung einer Million Dollars,
reichste Neger in Louisiana wird auf 500,000
Dollars geschätzt und besitzt eine der schönsten Bi-
ilvtheken französischer, spanischer und italienischer
Klassiker im Staate. Er gleich vielen anderen
"gern hat seine Erziehung in Paris erhalten. In
Efttansas gibt es ein halbes Dutzend Neger, die
in der Sklaverei geboren waren und Vermögen
vEY 50,000 bis 200,000 Dollars besitzen. Einer
ihnen, ein Mann von 60 Jahren, besitzt das
^nze Straßenwagen-System in einer Stadt von
-ZOO Einwohnern, hat eine Sägemühle, die 50
Abeiter beschäftigt, zwei Plantagen, Zverthvollen
Grundbesitz und ist Direktor in einer Bank.
— Der Monat Oktober ist nach den alten
^uernregeln der eigentliche Wetterprophet für den
hinter, denn nach der Beschaffenheit verschiedener
^ivbertage richtet sich der Landmann auf einen
! rangen oder milden Winter ein. So heißt
Wetterregeln des Oktober:
Scharren die Mäuse tief sich ein,
Wird's ein harter Winter sein,
Und viel härter wird er noch,
Bauen die Ameisen hoch.
In einer anderen Lesart beißt es:
Hält der Baum seine Blätter lange
Ist mir um späten Winter bange.
Ist im Herbst das Wetter hell,
Bringt es Wind im Winter schnell.
Im Spreewald kennen die Landleute folgende
Wetterregel:
Wenn im Moor viel Irrlicht' stehn,
Bleibt das Wetter lange schön.
Auch Meister Lampe muß als Wetterprophet
^Erhalten, denn von ihm heißt es:
Ist recht rauh Per Hase,
Dann frierst Du bald an der Nase. —
in einem anderen Rcimlein:
Trägt 's Häschen lang' sein Sommerlleid,
So rst der Winter auch noch weit,
andere Wetterbeobachtung, die wohl gleichfalls
den Erfahrungen des Forstmannes herrührt,
"Egt in der folgenden Bauernregel:
Halten die Krähen Konvivium,
Sieh nach Feuerholz dich um.
^sonders kritische Tage find im Oktober der St.
Gallus, der 16., Ursula, der 21. und Simon und
^udas, der 28. Oktober. Von Ersterem heißt es:

Handels- u. Marktberichte.
Mannheimer Börse, Effekte«. An der heu-
tigen Börse war wenig Geschäft. Es notiren: Rhein-
Creditbank-Actien 12I'/z, Pfälzische Bank-Aktien 117.20
g- Mannheimer Actienbraucrei-Actien 140 g. ex., Eich-
baum-Brauerei-Actien 109 Bf- ex-, Ludwigshafener
Brauerei 206 g. ex-, Storchdrauerei-Actien 105 g. ex-,
Heidelberger Actienbrauerei-Actien 134 g. ex-, Badische
Brauerei-Actien 66 Bf- rx-, Ganter Brauerei-Actien
101 g- ex-, Welz Brauerei-Actien 116 g. ex.
Mannheim, 2. Okt. (Produktenbörse.) Weizen,
100 Kilo Weizen, Pfälzer neuer 16.75 bis —
Norddeutscher 16.75 bis —. Kakalifornier —.— bis
—.50, Azima 18.50 bis —.—- Girka 18.25 bis 18.50.
Taganrog 18.25 bis 18.50. Amerik. Winter 17.25 bis
—, Rumänischer 16.— bis 17.25. Kansas I117.25 bis
—, Kernen 17.— bis —-—- Roggen Pfälzer 14.50
bis 14.75, Norddeutscher 14.75 bis —. Gerste hiesiger
Gegend 17.25 bis —Pfälzer 17.75 bis 18.—,
Ungarische —bis —. Hafer, badischer, 16.75
bis 17.— , Norddeutscher —.— bis —, Russischer
—.— bis —.—- Mais, Amerik. mixed. 12.50 bis
--—, Donau 12.— bis —, Kohlreps, Deutscher,
neuer 26.50 bis —. Leinöl mit Faß 52.— bis —,
Rüböl mit Faß 62.— bis —- Petroleum mit 20o/»
Tara 17.50 bis —-
Weizenmehl:
Nr. 00. Nr. 0. Nr. 1.
30.—. 27.—. 25.-.
Roggenmehl:
Nr. 0. Nr. 1.
24.—. 21.—.
Mannheim, 2. Okt

Nr. 2. Nr. 3.
24.—. 22.50.

^udas, der 28. Oktober. Von Ersterem heißt
Auf St. Gall
Bleibt die Kuh im Stall.
oder:
Wenn St. Gallus den Butten trägt,
Jst's ein schlecht Zeichen für den Wein,
^gegen wird vom Ursula-Tage behauptet:
An Ursula muß das Kraut herein,
Sonst schneien Judas und Simeon drein,
"ud vom 28. Oktober sagt die Bauernregel:
Wenn Simeon und Judas vorbei,
So rückt der Winter schnell herbei.

30.
16.00
2.
16.00
Hafer Nov-
30.
15.45
2.
15.45
16.60
16.60
„ März
15.60
15.60
17.85
16.8»
- Juli
15.70
15.70
14.20
14.20
Mais Nov.
11.40
11.40
14.30
14.30
„ März
11.70
11.75
14.50
14.50
Mai
11.75
11.75
Ten
denz: unverändert.

Filzhüte sowie
Cylinderhüte
die modernsten Formen, in großer Aus-
wahl vom Billigsten bis zum Feinsten
Osvsr Hut Fabrik,
Hauptstraße 129, neben dem Pfälzer Hof.
M. Reparaturen werden gut und billig hergestellt-
 
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