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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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Biermann, Georg: Die Gemäldesammlung B. Lippert in Magdeburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0034

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DIE GEMÄLDESAMMLUNG B. LIPPERT IN MAGDEBURG


Äbb. 14. A. V. A1ENZEL, Kaffeehausfzens. Mit Genehmigung der Photo-
Bleijtiftzeichnung graphirchen Union, Mündien
und Stil Menzels „Kaffeehausfzene" vom Jahre 1892, eine mit Farbe leicht gehöhte
Bleistiftzeichnung, die die Iliuftration zu großer Kunft gefteigert hat. Ein zweiter Menzel
zeigt als Motiv die Kirche von Riddagshaufen. Klingers „Abend" und L. von Hof-
manns „Frühling" ftehen äußerlich auf der gleichen Linie, obwohl man vor dem
Klingerfchen Bilde deutlich erkennt, wie dem Meifter eine durchaus dekorative Aufgabe
nicht geglückt ift, die bei dem anderen wie der felbftverftändliche Ausklang inneren
Erlebens anmutet. So begegnet gerade L. v. Hofmann noch des öfteren in der
Magdeburger Sammlung, und Herr Lippert hat nicht zuleßt in der Auswahl diefer
Bilder feinem Gefchmack ein glänzendes Zeugnis ausgeftellt.
Mit diefem kurzen Überblick ift naturgemäß das Thema, das die Sammlung der
Kunftgefchichte vermittelt, noch lange nicht erfchöpft. Unter den Deutfchen wäre noch
ein Dußend Meifter von beträchtlichem Range zu nennen, Künftler wie G. Kühl, Kall-
morgen, Böcklin, von dem man in Magdeburg eine köftliche Skizze „Mädchen im
Garten" fieht, Leiftikow u. a. m. Indes es mag an diefer Stelle fchon die Aufzäh-
lung als Beweis genügen, wie fehr fich auch mit den Arbeiten diefer Meifter das
Sammler-Programm zwar erweitert, aber nicht verzettelt hat. Auch die leider nur ge-
ringen Proben von der ausländifchen Kunft find mehr im Sinne verwandter malerifcher
Tendenzen als aus dem Wunfch heraus zu verftehen, ein felbftändiges Kapitel anzu-

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