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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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3. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0126

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RUNDSCHAU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES PROVINZIAL-MUSEUM
ZU BERLIN

BERLIN Dem MÄRKISCHEN PROVINZIAL-
MUSEUM [ind wiederum einige bemerkenswerte
Neuerwerbungen geglückt, die zum Teil das mit
fo großer Sorgfalt und vielem Glück gepflegte
Gebiet der Berliner Kunft bereichern. An künft-
lerifchem Wert obenan fteht eine Aquarell-
landfchaft Joh. Heinr. Hinßes: Das Lager bei
Teltow 1837, von großer Klarheit der räumlichen
Erfcheinung und fehr reizvoller, an Kobell er-
innernder Färbung. Befonders fchön ift die
rechte Waldecke, die in der Art, wie die Stangen
der Kiefernftämme und die zufammengefchlof-
fenen Kronen dekorativ ausgenußt find, an
Leiftikowfche Löfungen erinnert. Hinße, ge-
borener Berliner (1800) und ein Schüler des
alten Gottfr. Wilh. Völcker von der Berliner
Porzellanmanufaktur, ließ [ich nach Reifen, die
ihn durch ganz Deutfchland und Öfterreich
führten, 1830 in Berlin nieder, wo er mit Gaertner
zufammen auch für das Spikerfche Werk der
Berliner Anfichten malte und zeichnete. Er ift
fpäter fpurlos verfchollen. Neben dem künft-
ierifchen Intereffe befißt ein zweites Stück, eine
Aquarellandfchaft von Joh. Georg Rofenberg
namentlich ftarkelokalhiftorifche Bedeutung. Der
bekannte Theatermaler und Schöpfer zahlreicher
Berliner Anfichten und Bildniffe hat hier die
Gegend in der Umgebung des heutigen Stadt-
bahnhofs Tiergarten dargefteilt. Das dritte Bild-
werk ift ein Bildnis Friedr. Jul. Stahls, des be-
kannten Theoretikers der konfervativen Partei,
gemalt 1842 von feinem Bruder Alb. Alexander
Stahl (geb. München 1815), der eine Zeitlang
in Berlin lebend, dann wieder in München fich
den nazarenifchen Hiftorienmalerkreifen anfchloß.
Das Porträt des Bruders zeigt indeffen eher den
Zug der Berliner Kunft diefer Zeit. Das wert-
vollfte Stück der Neuerwerbungen ift eines der

wenigen vorhandenen Exemplare des Zinnaer
Marienpfalters, das dasMufeum vor kurzem
zum Gefchenk erhielt. Hier intereffieren haupt-
fächlich die Holzfchnitte, die, mit 164 Szenen
aus dem Leben Chrifti und Mariä, und den
dazugehörigen Randleiften, den Text umziehen.
Sie weifen nicht über Klofter Zinna, wo das
Buch 1493 oder 1494 gedruckt, hinaus und zeit-
lich ziemlich weit zurück. Anders die künftle-
rifch viel höher ftehenden Titelholzfchnitte und
einige der Randleiften, die eine vorgefchrittdne
Kunftübung verraten. Man möchte bei dem
Künftler an eineBekanntfchaft mit füddeutfchen,
vielleicht gar Basler Druckftöcken glauben. F.
BUDAPEST Das KUNSTMUSEUM wurde
um eine Berühmtheit reicher. Der Maler und
Sammler Br. Franz von Hatvany, der Courbets
große Kompofition „Les lutteurs" unlängft in
Paris erwarb, überließ das große Bild als De-
pofit der modernen Galerie. Z. T.
HAGEN i. W. Kürzlich wurden für die Ga-
lerie moderner Gemälde des FOLKWANG-
MUSEUMS fechs Bilder von Renoir, fowie
zwei Skulpturen von Rodin erworben. Neben
den umfangreichen Kollektionen von van Gogh
und Gauguin, fowie denen von Signac,
Matiffe, Nolde ufw. dürften jeßt auch die
beiden oben genannten modernen klaffifchen
Meifter in keiner öffentlichen Galerie Deutfch-
lands fo reich vertreten fein. Ferner wurden
eine Reihe fehr expreffiver, exotifcherFiguren,
Tanzmasken und Geflechte, fowie Arbeiten
der Kubiften Archipenko und Le Faucon-
nier angekauft. Die hiftorifche Abteilung wurde
erweitert durch den Ankauf einer Limoger
Emailplatte, eines früh-mittelalterlichen.

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