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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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21. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0805

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN


ALB. WELTI, Raub der Europa
Kat.-Nr. 597 der Versteigerung moderner Originalgraphik bei P. H. Beger & Sohn-Leipzig am 24. u. 25. November

Alb. von Keller, ein Aquarellporträt von Krie-
huber, Gouachen von Leiftikow, eine Schwarz-
waldlandfchaft von Thoma, eine Verstoßung der
Hagar von Uhde und mehrere Scarbinas.
* *
*
Das Kunftantiquariat von Hollftein&Puppel
bringt am 20. und 21. November Graphik,
Aquarelle und Handzeichnungen von Künftlern
unferer Zeit zur Verweigerung. Sehr reich
find die Deutfchen vertreten, fo Max Klinger
mit der Radierung des Frühlingstages vor der
Schrift und dem op. 6 (ein Handfchuh) in erfter
Ausgabe, Hodler mit der Lithographie Heilige
Stunde, Boehle mit den frühen grünen Drucken
feiner Blätter, ferner Lovis Corinth, OttoFifcher,
Liebermann, Otto Greiner, und Willi Geiger
mit Probedrucken feiner Stierkampfblätter mit
handschriftlichen Korrekturangaben. Von Aus-
ländern findet man neben den gewohnten Gäften
wie Zorn, Whiftler, Pennell, Dodd, Haden, neben
Corot, Croß, Forain, Raffaelli, Legrand und Israels
auch Seltenere, wie Marius Bauer mit feinen
großen phantaftifchen Orientblättern. Auch Goyas
Defaftros in der erften Ausgabe von 1863 find
nicht alltäglich. Zu den Zeichnungen haben
einige ältere deutfcheMeifter fchöne Blätter bei-
gefteuert, fo J. A. Koch, Friedrich Overbeck, A.
Rethel, Schwind, Steinle und Ludwig Richter,
dann von neueren u. a. Menzel und Liebermann,
Hodler, Thoma, Zügel, Ulrich, Hübner, Jongkind,
Raffaelli, SignacundTh. Rouffeau. Endlich feien
noch Original-Karikaturzeichnungen von Haber-
mann, Feiniger und Heilemann erwähnt.

Zwei intereffante Autographenauktionen
kündigt das Antiquariat von Leo Liepmanns-
fohn an. Die erfte, am 20. November, bringt
außerordentlich wertvolles Material zur preu -
ßifchen Gefchichte zwifchen 1800 und 1840.
Hier kommt nämlich der Nachlaß des Minifters
von Altenftein, Mitarbeiters von Stein und
Hardenberg, zum Verkauf und die Bedeutung
dieferzum größtenTeil nochungedruckten Papiere
wird ohne weiteres klar, wenn man hört, daß
fich u. a. dabei das gefamte Material zur Denk-
fchrift über die Reorganifation des preußifchen
Staates (1807) die Korrespondenz Hardenberg-
Altenftein über Hardenbergs Verfaffungsentwurf
von 1820/21, die Materialien zur Wittgenftein-
fchen Angelegenheit (Finanzplan von 1810 und
Vorfchlag zur Abtretung Schießens), endlich aber
aus der Kultusminifterialtätigkeit Altenfteins die
Denkfchriften über feine Tätigkeit in Paris 1815
(Rückgabe der Kunftfachen) und die Dokumente
der Verhandlungen über die proteftantifche
Kirchenverfaffung (1820—1840) befinden. Die
zweite Auktion, am 21. und 22. November, ent-
hält eine Autographenfammlung, z. T. aus
dem Nachlaß des Shakefpeareforfchers Profeffor
Leo, fowie koftbare Mufik-Autographen
und -Manufkripte teilweife aus dem Befit$ des
Barons Caccamifi-Marchefi. Ein Lutherbrief,
ein Wallenfteinbillet, die erfte unveröffentlichte
Faffung eines Beethovenfchen Streichquartetts
und zwei Stücke aus den Intermezzis von Brahms
in eigenhändigen Niederfchriften find die größten
Koftbarkeiten diefes Kataloges.

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