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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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Heft. 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0054

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LITERATUR

DIE KUNST IN BILDERN. Vlämifche Ma-
lerei. 200 Nachbildungen mit gefchichtlicher
Einführung und Erläuterungen von Ernft Heid-
rich. Jena 1913 bei Eugen Diederichs.

Der gefchäßte Bafeler Profeffor legt nun be-
reits den dritten der von ihm beforgten Bände
innerhalb diefes großen kunftgefchiditlichen
Unternehmens vor und was der altdeutfchen
Malerei und dem Werk über die altniederländi-
fche Malerei des gleichen Verfaffers rühmend
nachgefagt werden durfte, das befteht auch
diefer neueften Publikation gegenüber zu Recht:
Großzügige hiftorifche Behandlung, gefchickte
Difpofition und zuverläffige Kennerfchaft gehen
Hand in Hand miteinander, um diefen Abriß zu
mehr als einem der vielen populären Leitfäden
zu machen. Es ift die Abrundung eines ge-
fchichtlichen Ganzen zu einem Bilde von un-
vergleichlicher Prägnanz, was diefe Publikation
auszeichnet, das tiefe Erlebnis eines philofo-
phifch feingefchliffenen Geiftes, dem künftlerifche
Gestaltungskraft eigen ift. Und foviel fteht feft,
daß Diederichs fich bei feinem wagemutigen
Unternehmen befferen Händen kaum hätte an-
vertrauen können. Über die kunftwiffenfchaft-
lichen Vorzüge des Werkes wird im einzelnen
demnächft von Walther Cohen in den Monats-
heften zu lefen fein. B.

GIOVANNI SEGANTINI. Sein Leben und
feine Werke. Mit einer Einführung von Got-
tardo Segantini. München 1913. Photo-
graphifche Union.

ln einer tedinifch vollendeten Form, die den
Hauptnachdruck auf die muftergültige, zum Teil
farbige Wiedergabe der Werke legt, läßt die
Photographifche Union noch einmal das reiche
Schaffen Segantinis vor unferen Augen erftehen.
Sie mag damit bewußt zu einer erneuten Stel-
lungnahme unferer Zeit zu der künftierifdien
Note des Meifters von Maloja herausfordern,
über die hier nur das eine feftgeftellt werden
roll, daß fich der einfame Bahnbrecher und Phi-
lofoph mit dem Reichtum feines Gemütes und
feines Könnens auch weiterhin behaupten dürfte
— wenn es uns auch beim beften Willen nicht
möglich ift, ihn den Koryphäen der Kunft-
gefchichte beizurechnen. Das zu begründen,
würde an diefer Stelle zu weit führen. — Der
ftimmungsvolle Text trägt die Zeichen der Ver-
ehrung und künftlerifchen Wertfchäßung, die der
Künftlerfohn Gottardo — felbft ein Maler —
feinem Vater mit Recht entgegenbringt. Im
ganzen ift daher diefe fchöne Publikation mehr
als Reproduktionswerk denn als Biographie zu
werten. Diefe hat Franz Servaes längft in kaum
zu übertreffender Form gefchrieben. B.

MUSEUMS-KÄTÄLOGE

BUDAPEST. Katalog der Gemäldegalerie
alter Meifter. Bearbeitet von Dr. Gabriel
von Terey. Dritte Auflage. Mit 111 Illuftra-
tionen, 1913.

Terey, der verdienftvolle Forfcher, dem die
Budapefter Galerie ihren Äuffchwung und man
darf fagen — internationale Anerkennung dankt,
hat foeben die dritte neubearbeitete Auflage des
Kataloges der Gemäldegalerie zum erften Male
deutfch herausgebracht. Er darf damit auf den
Dank all derer rechnen, die wie der Schreiber
diefer Zeilen davon überzeugt find, daß die
Budapefter Galerie heute zu den intereffanteften
und vorzüglichften Sammlungen des Kontinents
rechnet — ein Verdienft, das zum weitaus größ-
ten Teil der Initiative, dem Weitblick und der
Kennerfchaft Tereys zu danken ift. Es ift für
die europäifche Mufeumswiffenfchaft fympto-
matifch, daß gerade in Budapeft eine Galerie
entftehen konnte, die ein Mufterbeifpiel auch für
unfere deutfchen Sammlungen genannt werden
darf und es ift vorbildlich im anderen Sinne feft-
zuftellen, wie ein einziger Kenner hier in jahre-
langer Arbeit ungeachtet der internationalen
Konkurrenz fein Feld beftellt hat. Für diefe
Tätigkeit eines mit Recht verehrten Forfchers
gibt der erfte deutfche Katalog, deffen Gründ-
lichkeit von jeher anerkannt wurde, einen nach-
haltigen Beweis. Er ift nur ein Auftakt zu dem
größeren in Kürze erfcheinenden Katalog, der
nach Art des neuen Kataloges des Kaifer Fried-
rich-Mufeums, mit den Abbildungen fämtlicher
Werke verfehen, bei Julius Bard veröffentlicht
wird. G. B.

GROSSHERZOGLICHES MUSEUM ZU WEI-
MAR. Siebente Auflage bearbeitet von W. Her-
mens.

In dem Vorwort weift der neue Direktor der
Sammlung, Dr. Anton May er, auf die Gefichts-
punkte des neuen Führers und die grundfalschen
Änderungen gegenüber den früheren Auflagen
hin. So ftellt die Arbeit nicht nur nach der Seite
der Orientierungsmöglichkeiten und der kunft-
wiffenfchaftlichen Nachweife eine entfchiedene
Befferung dar, fondern man wird auch im ein-
zelnen dem Bearbeiter Dr. Hermens für feine
mit Methode und Sachkenntnis durchgeführte
wiffenfdiaftliche Arbeit Dank wiffen. B.

FÜHRER DURCH DAS STADTMUSEUM IN
BAUTZEN. Im Aufträge des Stadtrates heraus-
gegeben von Dr. Wolfgang Roch. Diefer
Führer durch das Provinzial-Mufeum der fäch-
pfchen Laufiß erinnert in feinen Äbfichten und

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