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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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2. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0099

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BOUCHER-DEMHRTERU, Kindergruppe. In zwei Kreiden

Kat.-Nr. 160 der Verweigerung von Kupferftichen bei Karl Ernft H enrici - Berlin am 29. Januar 1914

Fueßli mit Arbeiten feiner Kunft- und Lands-
genoffen um 1775. Jagd- und Sportbilder und
hiftorifdie Darftellungen des 18. und 19. Jahr-
hunderts befchließen den Katalog, der auch gute
Abbildungen der intereffanteften Stücke enthält.

* *

*

Am 31. Januar pndet ebenfalls bei Henrici
die Verfteigerung einer Sammlung von Äuto-
graphen und Flugfchriften aus der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges ftatt, die aus dem Nadilaß
des bekannten Wallenfteinforfchers Hall wich in
Wien ftammen. Diefe Herkunft erklärt das Vor-
handenfein einer feiten reichen Sammlung von
Briefen und Dokumenten Wallenfteins, darunter
allein drei längere eigenhändige Schreiben. Auch
alle anderen hervorragenden Perfonen diefer
Zeit find gut vertreten. Befonderes Intereffe
beanfpruchen drei Stammbücher der Zeit, alle
drei noch im alten Einbande: neben denen zweier
deutfdien Studenten vor allem das des Erz-
bifchofs von Köln Ernft von Bagern, in das fidi
während der drei Regensburger Reichstage 1603,
1608 und 1613 ca. 105 berühmte Perfonen ein-
trugen, davon 12 mit gemalten Wappen. Ein

überaus wertvolles Stüde ift das Original eines
Gutachtens des kurfächfifchen Hofpredigers Hoe
über die Frage, ob die Evangelifchen die Cal-
viniften unterftüjjen follten, vom Jahre 1634.
Auch in der Abteilung der Flug- und Druck-
fchriften finden pch Seltenheiten genug, u. a.
21 Bände des Theatrum Europäum.

Am 3. und 4. Februar gelangt bei Rudolph
Lepke die Kunftfammlung des verftorbenen
Geh. Legationsrates Raff auf-Horchheim zum
Verkauf. Der Verftorbene, der als hoher Be-
amter im diplomatifchen Dienft in Konftantinopel
längere Zeit tätig war, hatte fein befonderes
Intereffe den altorientalifchen Knüpfteppichen zu-
gewandt und ftand mit allen Kapazitäten auf
diefem Gebiet in engfter Beziehung, fo vor
allem mit Wilhelm Bode, der ihn häufig bei
feinen Ankäufen mit Rat und Tat unterftüfete.
Auf der großen Münchener Ausftellung waren
die Raffauffchen Teppiche zahlreich vertreten;
es find herrliche Exemplare von Ufchak, Meies,
fogenannte Vogelteppiche u. a. Arbeiten des 16.
und 17. Jahrhunderts reichhaltig zu ßnden. Auch

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