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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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6. Heft
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Münsterberg, Oskar: Chinesische Kunst in Amerika, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0226

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CHINESISCHE KUNST IN AMERIKA

flbb. 17. Mittelalterliche Stadt, Teil einer Bildrolle, darftellend eine „Reife am Fluß entlang im

die den Raum rechts oben und links unten füllen, während in dem freien Mittelftreifen
Bienen und Infekten fliegen. Auf der Erde liegt ein toter Grashopfer auf dem
Rücken. Ein abgeriffenes Bein liegt daneben und wird von Ameifen, die in dunklem
Schwarme herbeieilen, angefreffen. Ein anderer Grashopfer kommt hinzu und beugt
fich über den verwundeten Freund. Die Farben find harmonifch matt, und nur die
roten Punkte von drei Blumenknofpen rechts unten, und von einer von links oben
herabhängenden Blume geben einen farbigen Ton. Auf anderen Bildern finden wir
Figuren gemalt. In einer Gruppe ift ein kleines Bild von Laotfe, wie er die Gitarre
fpielt. Vafen und Gefäße umgeben den Weifen. Mit befonderem Gefchick find die
Augen gemalt. Die Farben haben vielleicht durch das Alter noch eine gefteigerte
Harmonie erhalten.

Die Freerfche Sammlung zeigt faft alle Stile und Sujets, fo daß der Forfcher
chineßfcher Kunft an diefer Sammlung nicht vorübergehen darf.

Profeffor Hirth, der verdienftvolle und unermüdliche Altmeifter der chinefifchen
Sprache an der Columbia-Univerfität zu New-York, hat während feines dreißigjährigen
Aufenthaltes in China eine Sammlung von etwa 600 chinefifchen Bildern zufammen-

flbb. 18. Kinder im Freien, Teil einer Bildrolle, genannt: „Bilder der hundert Knaben“, farbige
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