Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (6.1914)

DAS DARMSTADTER KUNSTJAHR 1914

dehnten, ununterbrochenen Reifen an Ort und
Stelle felbftgefichtet und ausgewählt worden. Nur
da, wo weitentlegener Privatbefiß für die Zwecke
der Ausheilung erbeten wurde, mußte fich die
Leitung auf die Angaben der Mitarbeiter, der vor-
handenen Inventare ufw.verlaffen. VonÄnbeginn
an konnte fich das Unternehmen des denkbar
größten Entgegenkommens von feiten der Für-
ften, der ftaatlidien, ftädtifchen und kirchlidien
Behörden erfreuen, und es mag dabei gewiß
nicht nebenfächlidi gewefen fein, daß die Groß-
herzogliche Ausfteliung in den Perfonen ihrer
drei hohen fürftlichen Patrone, des kunftverftän-
digen Kronprinzen Rupprecht von Bagern
und der nickt weniger kunftfreudigen Prinzen
Äuguft Wilhelm von Preußen und Johann
Georg, Herzogs zu Sachfen, dann aber auch in
den Mitgliedern eines aus ganz Deutfchland zu-
fammengefeßten Ehrenausfdiuffes hilfsbe-
reite Förderer gefunden hat.

Die nachfolgende Lifte erhebt keinen Änfpruch
auf Vollftändigkeit. Sie will nur wenige allge-
meine Hinweife geben, die der Ausftellung felbft
nicht vorgreifen.

Beteiligung der deutfdhen Fürften

S. M. der Deutfche Kaifer. Aus allerhöch-
ftem Privatbefiß, fpeziell aus den Schlöffern in
Berlin, Königsberg, Potsdam find der Groß-
herzoglichen Ausftellung 30 zum Teil noch nie
öffentlich gezeigte Werke zur Verfügung geftellt
worden.

S. M. König Friedrich Auguft III. von
Sachfen und der kunftfinnige Bruder des Königs,
der mit unter den hohen Patronen der Aus-
ftellung fungiert, S. K. H. Prinz Johann Georg
von Sach fen.

S. M. König Ludwig von Bagern.

S. K. H. Herzog Ernft Auguft von Braun-
fchweig und Lüneburg.

S. K. H. HerzogKarlEduardvonSachfen-
Coburg und Gotha.

S. K. H. Großherzog Wilhelm Ernft von
Sach fen-Weimar-Ei fen ach.

S. H. Herzog Friedrich II. von Anhalt.

S. K. H. Großherzog Friedridi Auguft
von Oldenburg.

S. H. Herzog Georg II. von Sachfen-
Meiningen und Hildburghaufen.

S. H. der Herzog von Sachfen-Alten-
burg.

S.K.H. derGroßherzog Friedrich FranzIV.
von Mecklenburg-Schwerin.

S. K.H. der Großherzog von Baden.

S. Durchl. Fürft Adolf zu Schaumburg-
Lippe.

S. Durchl. der Fürft von Waldeck-Pyr-
mont.

S. Durchl. der Fürft von Schwarzburg-
R u d o 1 ft a d t.

S. Durchl. der Fürft von Reuß ältere
Linie.

S. Durchl. Fürft Heinrich der XXVII. von
Reuß jüngere Linie.

S. Durchl. der Fürft zur Lippe.

S. K. H. der Fürft von Hohenzollern.

S. K. H. der Herzog von Cumberland.

S. Durchl. Fürft Egon zu Fürftenberg.

Außer den Genannten hat auch S. K. H. der
Großherzog von Mecklenburg - Streliß
feine Beteiligung angemeldet und ebenfo fteht
zu hoffen, daß auch S. M. der König von
Württemberg die Ausftellung — fpeziell mit
Plaftiken und Gemälden aus dem Stuttgarter
Schloß — befchicken wird.

S. K. H. der Großherzog von Heffen foll
als der eigentlicheVeranftalter hier an leßterStelle
genannt werden. Neben den Bildern einiger land-
gräflich-heffifcher Hofmaler werden vor allem die
erftklaffigen Sammlungen an Miniaturen und
Silhouetten, die der Großherzog befißt, für die
Zwecke der Ausftellung herangezogen. Außer-
dem aber wird auch die Großherzogliche Silber-
kammer mit einigen Koftbarkeiten erlefenfter
Art auf warten.

Beteiligung der Mufeen, Bibliotheken,
Akademien ufw.

Es befchicken die Jahrhundertausftellung u. a.:

Das Herzogi. Mufeum in Braunfchweig.

Die Großherzogi. Bibliothek in Weimar.

Das Großherzogi. Mufeum Weimar.

Die König!. Gemäldegalerie Dresden.

Das Königl. Grüne Gewölbe Dresden.

DieSammlung Georg Friedrich ÄuguftIL
zu Dresden.

Das Fränkifche Luitpold - Mufeum zu
Würzburg.

Die Königl. Bayerifchen Staatsgalerien
dürften inkiufive der aus Kirchen darzuleihen-
den Schäße ohne die perfönliche Beteiligung
des Königs mit nahezu 150 Nummern in der
Ausftellung vertreten fein.

An füddeutfchen Sammlungen beteiligen fich
ferner das Germanifche Mufeum zu Nürn-
berg, das Städtifche Maximiliansmufeum
zu Augsburg, die Königl. Gemäldegalerie
und die Ältertümerfammlung in Stuttgart.

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