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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 1
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Sydow, Eckart von: Erich Heckel als Graphiker, 1, Wesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0028

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Erich Qeckei. Landfcbaft. Eufd)zeid)tiung. 1913.

das Streben nach Vereinfachung deutlich auf Lithographien, etwa des „Mädchens" oder
des „Bärtigen Mannes". Dies Streben fet$t fid) 1908 fort, fo auf der Radierung „Fabrik"
in der Siihouette der fünf Bäume: feinen, ganz vereinfachenden Umrißlinien, während
eine betonte Dunkelheit des rechten Vordergrundes noch ebenfo impreffioniftifcß wirkt,
wie manche Striche diefes Blattes fonft. Doch 'ft der Kampf der Tendenzen noch un-
entfchieden zu diefer 3eit: eine kleine reizende Radierung „(üiefe mit kleinen Bäufern
und Bäumchen im Bintergrunde" bezeugt noch in der winderfüllten Bewegtheit der
zcrflatternden Baumäfte und (Uolkenfet$en den impreffioniftifchen Urfprung. Und auch
die „Seiltänzerinnen" (1909, L.) haben noch im feitlichen Vordergrund etwas Impreffions-
haftes an fid). Doch find diefe beiden Jahre 1908 und 1909 einigermaßen fcßwacß.
Das Kämpferifcße ift ja nicht eigentlich das Gegebene oder auch nur Notwendige für
diefe immer zur Überfeinerung hin eingeftellte Begabung — fo mußte woßl von innen
heraus diefe Übergangszeit problematifche Früchte tragen. Das ßwiefpältige diefer
Epoche kommt auch in den beträchtlichen Uufchzeicßnungen aus Italien von 1909 zum
Ausdruck, in deren großlinige Gerüfte ficß doch Kleinlichkeiten einmifd)en.
Groß und voll erftarkt Bockeis Kunft vom folgenden Jaßre, von 1910, an. Die Um-
rißlinien verfeftigen fid), die Vereinfachung fiegt über die Richtung auf ßerftreuung.
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