Von Künftlern und Gelehrten — Neue Graphik
malerifchen und plaftifchen Arbeiten, von denen
die letzteren [eine Begabung am deutlich pen be-
kunden. J.
3ürid)
Die Gaierie Neupert pellt zur 3eit 26 Arbeiten
von Ernft Klürttemberger aus, der bekannt-
lich in Kürze als Profeffor nach Karlsruhe geht.
Diefe Kollektion, die in der Qauptfache Klerke
des Malers aus den testen Jahren zeigt, umfaßt
außer figürlichen Kompofitionen eine Anzahl Por-
träts, das Gebiet, das der Künftler von jeher mit
befonderer Auszeichnung gepflegt hat.
Von Kün^iern und Gelehrten
Der Bildhauer Prof. Auguft Sommer, der
den ^entaurenbrunnen in Bremen und die fd)la-
fende Sphinx in der Nationalgalerie in Beriin
gefchaffen hat, ift kürzlich, 83 Jahre alt, in Koburg
geftorben. — 3um Profeffor an der badifchen
Landeskunftfchule in Karlsruhe wurde der Maler
und Graphiker ülilhelm Schnarrenberger er-
nannt. — Der Direktor der oftafiatifchen Samm-
lungen des Berliner Mufeums für Völkerkunde
und Mitglied der Berliner Akademie der Kliffen-
fchaften, Prof. F. HL K. Müller, ift von der kgl.
dänifchen Akademie der Hliffenfchaften zum Mit-
glied ihrer hiftorifch-phüofophifchen Klaffe ge-
wählt worden. — 3um Direktor der Akademie
der bildenden Künfte in Stuttgart wurde der
Maler Prof. Robert Brey er ernannt.
Neue Graphik
Derzzzozzzz Mez/, Eros. Sec/zs Do/zsc/zzzzHe zzz
Moppe, 5Pzzzzzzzez*zer7e zz/zP szgzzzLz'/c Exczzz/Porc.
Ver/og Dze Doc/zsfzz5e, Dorzzzs^ocfL
Die Auffaffung diefes jungen und bedeutenden
Graphikers hat nichts mit Bayros zu tun und
nichts mit Klee. Er fud)t nicht die Spieen und
taftet nicht nach der Metaphyfik der Deffous. Er
behält die Körper bei, aber er fchwingt fie in
den Raum der Idee. Seine Umarmungen find
die Vereinigungen zweier Liebenden ohne jede
Rückpcht, aber pe find gleichzeitig fymbolifche
Darftellungen der Liebe felbft. Mit einer felt-
famen und unerbittlichen Radikalität der An-
fchauung hat der Künftler feine Figuren ins
Kosmifche vorgetrieben, und indem er ihnen die
pnnüche Fülle des Erlebniffes nicht nahm, hat
er pe dennoch in der Idee der Liebe vereinigt.
Fjier ip gelungen, was die Gheofophen, da pe
vom falfcben Ende her fchauen, vergeblich ver-
fugen: die körperliche Vereinigung hat eine
geiftige Beruhigung und Beftätigung erhalten.
Die Figuren pnd fehr vereinfacht, ohne daß pe
an Charme verloren. Die geiftige Qaltung ip
manchmal nicht ohne Eingeftändniffe an den In-
tellekt gelungen, deffen fuebende, taftende und
durchleuchtende, ja oft fogar pbantaftifch durch-
mifchte Art einen befonderen Reiz und Kern-
punkt im Schapen diefes Künftlers darftellt. K. E.
Hlilly Jaeckel kündigt nunmehr durch einen
illuftrierten Profpekt das Erfcheinen feines von
uns bereits früher erwähnten großen Bibelwerkes
an, das unter dem Gitel „Menfchgott — Gott —
Gottmenfch" in fünf Mappen mit 234 Ra-
dierungen demnächft zu erfcheinen beginnt. Die
erfte Mappe ftellt in 60 Blättern die Schöpfung
dar. Die eigenartigen Gitel zeigen bereits die
einer theofophifch-niyftifchen Kielt entfprungenen
Anfcbauungen des völlig eigene Klege wandeln-
den Künftlers. Die zweite Folge bringt in 66 Ra-
dierungen das Alte Geftament, ihr folgen 50 Blätter
zu dem Gbema „Cbriftus und fein Geftament",
34 Bilder der „neuen Lehre" und 24 Radierungen
zur „Offenbarung des Johannes". Den Mappen
ift jeweils ein erläuternder Cext beigegeben. Das
Riefenwerk, das in drei verfciüedenen Ausgaben
hergeftellt wird, erfcheint im Selbftverlag des
Künftlers und ift auch durch Subfkription bei
Fri§ Gurlitt in Berlin zu beziehen.
17zzsi?re Pe/r/ozzze/rürzsf/er. Zwez?e Pofgo.
-Sa/6st6e/rezzrz?zzzsse zzzzP Se/5sf5z7Pnzsse. (7/ozzP-
5oc/zcr Per Pc/Pozzzc/irzzzzst V, /zprozzsgeg. r. Verezzz
Per P/oAro(/rezzzzPe E. V) AerPzz- C/zor/oPczzözzrg,
Ver/og Dos P/o/co?.
Auf das erfte Bändchen diefer reizvollen Samm-
lung von Perfönlichkeitsdokumenten unferer Re-
klamekünftler wiefen wir im XII. Jahrg. auf S. 894
hin. Der zweiten Folge eignen diefelben Vor-
züge. Diesmal find auch einige Künftlerinnen
in den Kreis mit einbezogen worden. Befondere
Freude macht es, den 3ufammenklang von Klort,
Schrift und Porträt zu ftudieren. Infofern kommt
bei dem Büchlein nicht nur der Bibliophile und
der Kunftfreund, fondern auch der Pfychologe
zu feinem Recht. Dr. K.
Bücherfammelwefen
Bibliophile Chronik
Die Meifterwerke der Kleltliteratur mit
Originalgraphik, die der Verlag von Dr. Julius
Schröder in München herausgibt, rechtfertigen
in den neuen vorliegenden Bänden die Aner-
kennung, die den beiden erften Bänden, Goethes
Balladen und Shakefpeares Qamlet, auch hier
gezollt wurde, und die Fjoffnung, die auf diefen
Verlag zum beften des fchönen deutfehen Buches
gefegt wurde. „Savonarole, Scenes bisto-
561
malerifchen und plaftifchen Arbeiten, von denen
die letzteren [eine Begabung am deutlich pen be-
kunden. J.
3ürid)
Die Gaierie Neupert pellt zur 3eit 26 Arbeiten
von Ernft Klürttemberger aus, der bekannt-
lich in Kürze als Profeffor nach Karlsruhe geht.
Diefe Kollektion, die in der Qauptfache Klerke
des Malers aus den testen Jahren zeigt, umfaßt
außer figürlichen Kompofitionen eine Anzahl Por-
träts, das Gebiet, das der Künftler von jeher mit
befonderer Auszeichnung gepflegt hat.
Von Kün^iern und Gelehrten
Der Bildhauer Prof. Auguft Sommer, der
den ^entaurenbrunnen in Bremen und die fd)la-
fende Sphinx in der Nationalgalerie in Beriin
gefchaffen hat, ift kürzlich, 83 Jahre alt, in Koburg
geftorben. — 3um Profeffor an der badifchen
Landeskunftfchule in Karlsruhe wurde der Maler
und Graphiker ülilhelm Schnarrenberger er-
nannt. — Der Direktor der oftafiatifchen Samm-
lungen des Berliner Mufeums für Völkerkunde
und Mitglied der Berliner Akademie der Kliffen-
fchaften, Prof. F. HL K. Müller, ift von der kgl.
dänifchen Akademie der Hliffenfchaften zum Mit-
glied ihrer hiftorifch-phüofophifchen Klaffe ge-
wählt worden. — 3um Direktor der Akademie
der bildenden Künfte in Stuttgart wurde der
Maler Prof. Robert Brey er ernannt.
Neue Graphik
Derzzzozzzz Mez/, Eros. Sec/zs Do/zsc/zzzzHe zzz
Moppe, 5Pzzzzzzzez*zer7e zz/zP szgzzzLz'/c Exczzz/Porc.
Ver/og Dze Doc/zsfzz5e, Dorzzzs^ocfL
Die Auffaffung diefes jungen und bedeutenden
Graphikers hat nichts mit Bayros zu tun und
nichts mit Klee. Er fud)t nicht die Spieen und
taftet nicht nach der Metaphyfik der Deffous. Er
behält die Körper bei, aber er fchwingt fie in
den Raum der Idee. Seine Umarmungen find
die Vereinigungen zweier Liebenden ohne jede
Rückpcht, aber pe find gleichzeitig fymbolifche
Darftellungen der Liebe felbft. Mit einer felt-
famen und unerbittlichen Radikalität der An-
fchauung hat der Künftler feine Figuren ins
Kosmifche vorgetrieben, und indem er ihnen die
pnnüche Fülle des Erlebniffes nicht nahm, hat
er pe dennoch in der Idee der Liebe vereinigt.
Fjier ip gelungen, was die Gheofophen, da pe
vom falfcben Ende her fchauen, vergeblich ver-
fugen: die körperliche Vereinigung hat eine
geiftige Beruhigung und Beftätigung erhalten.
Die Figuren pnd fehr vereinfacht, ohne daß pe
an Charme verloren. Die geiftige Qaltung ip
manchmal nicht ohne Eingeftändniffe an den In-
tellekt gelungen, deffen fuebende, taftende und
durchleuchtende, ja oft fogar pbantaftifch durch-
mifchte Art einen befonderen Reiz und Kern-
punkt im Schapen diefes Künftlers darftellt. K. E.
Hlilly Jaeckel kündigt nunmehr durch einen
illuftrierten Profpekt das Erfcheinen feines von
uns bereits früher erwähnten großen Bibelwerkes
an, das unter dem Gitel „Menfchgott — Gott —
Gottmenfch" in fünf Mappen mit 234 Ra-
dierungen demnächft zu erfcheinen beginnt. Die
erfte Mappe ftellt in 60 Blättern die Schöpfung
dar. Die eigenartigen Gitel zeigen bereits die
einer theofophifch-niyftifchen Kielt entfprungenen
Anfcbauungen des völlig eigene Klege wandeln-
den Künftlers. Die zweite Folge bringt in 66 Ra-
dierungen das Alte Geftament, ihr folgen 50 Blätter
zu dem Gbema „Cbriftus und fein Geftament",
34 Bilder der „neuen Lehre" und 24 Radierungen
zur „Offenbarung des Johannes". Den Mappen
ift jeweils ein erläuternder Cext beigegeben. Das
Riefenwerk, das in drei verfciüedenen Ausgaben
hergeftellt wird, erfcheint im Selbftverlag des
Künftlers und ift auch durch Subfkription bei
Fri§ Gurlitt in Berlin zu beziehen.
17zzsi?re Pe/r/ozzze/rürzsf/er. Zwez?e Pofgo.
-Sa/6st6e/rezzrz?zzzsse zzzzP Se/5sf5z7Pnzsse. (7/ozzP-
5oc/zcr Per Pc/Pozzzc/irzzzzst V, /zprozzsgeg. r. Verezzz
Per P/oAro(/rezzzzPe E. V) AerPzz- C/zor/oPczzözzrg,
Ver/og Dos P/o/co?.
Auf das erfte Bändchen diefer reizvollen Samm-
lung von Perfönlichkeitsdokumenten unferer Re-
klamekünftler wiefen wir im XII. Jahrg. auf S. 894
hin. Der zweiten Folge eignen diefelben Vor-
züge. Diesmal find auch einige Künftlerinnen
in den Kreis mit einbezogen worden. Befondere
Freude macht es, den 3ufammenklang von Klort,
Schrift und Porträt zu ftudieren. Infofern kommt
bei dem Büchlein nicht nur der Bibliophile und
der Kunftfreund, fondern auch der Pfychologe
zu feinem Recht. Dr. K.
Bücherfammelwefen
Bibliophile Chronik
Die Meifterwerke der Kleltliteratur mit
Originalgraphik, die der Verlag von Dr. Julius
Schröder in München herausgibt, rechtfertigen
in den neuen vorliegenden Bänden die Aner-
kennung, die den beiden erften Bänden, Goethes
Balladen und Shakefpeares Qamlet, auch hier
gezollt wurde, und die Fjoffnung, die auf diefen
Verlag zum beften des fchönen deutfehen Buches
gefegt wurde. „Savonarole, Scenes bisto-
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