Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0445
DOI issue:
Heft 13/14
DOI article:Der Kunstmarkt
DOI article:Aus des Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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Der Kunftmarkt — Aus der Sammlerweit und vom Kunftbandel
hiefige, bekannte Firma bietet z. B. „230 aite
Meifter von der gotifchengeit bis zum 18. Jahr-
hundert zudenniedrigftenPreifen, geringeren
ais den europäifchen", an und offeriert den
Mufeen nod) befondere gahlungserleichterungen.
Eintjerr kommt mit„27feitenen aiten Gemälden
aus Italien" an und fordert Sammler auf, ihn zu
befuchen. Und doch können nicht einmal die
altetablierten IJäufer mehr als dann und wann
etwas abfe^en. Freilich hört man anderfeits
auch wieder, daß die zwei größten füefigen Alt-
meifterfirmen Duveen Bros, und Kleinberger
gerade letzthin bedeutende Verkäufe wie Ein-
käufe ausgeführt haben refp. noch auszuführen
im Begriffe ftehen. Es heißt, daß die erfteren
für eine ganze Reihe von Millionen von Dollars
das neue Fjaus des reichften Mannes in Phila-
delphia, der mit den Morgans verbunden ift, mit
Antiquitäten erlefenfter Art anfüllen, während
Kleinberger drauf und daran fei, die ganze
Simonfammlung in Berlin nun in feine IJand zu
bekommen, wozu er bald nachDeutfchland fahren
werde. Dies aber find fozufagen nur weiße
Raben, freilich größten Formates. Vor allen
anderen aber fteht fchon die kommende Saifon
als ein großes und peinliches Fragezeichen.
Aus dem wenigen von befonderem Intereffe,
das die lebten Auktionswochen diefer Saifon
gebracht, feien einige Stücke der am 12.--14. Mai
in den Anderfon Galleries zur Verweigerung ge-
langten „Kunft aus Indien undPerfien" aus ver-
fchiedenem Befi^ erwähnt vor allem ein vorzüg-
licher kleiner affgrifcher Stierkopf aus Bronze
mit grüner Patina, der dem 8. oder 7. vorchrift-
lichen Jahrhundert entftammt und eine bewun-
dernswerte Stärke und Größe der Modellierung
aufweift. Der bekannte Antiquitätenhändler
J. Brummer erwarb ihn für ^ 1500. Außer ihm
enthielt die Sammlung noch einige frühindifche
Skulpturen aus der Gandharaperiode bis hinauf
zum 14. Jahrhundert. F.
Aus der Sammlerweit
und vom Kun ft Handel
Ein wichtiges Verzeichnis.
Die Gallerie Camenzind, Genf, Rue du
Rhone 25, die kürzlich einen ausgezeichneten
Katalog über Eapifferien des 15.—18. Jahrhun-
derts herausbrachte, ließ vor kurzem ein wei-
teres Verzeichnis mit hervorragenden Fayencen
und Porzellanen erfcheinen, dem neben einer
vorzüglich orientierenden Einleitung zahlreiche
Lichtdrucktafein beigegeben find. Die hier be-
fchriebene Sammlung aus dem Befik der Galerie
verzeichnet nicht nur im einzelnen außerordent-
lich wertvolle und intereffante Stücke, fondern
gibt auch im großen einen vorzüglichen Über-
blick über die Qauptepochen der europäifchen
Porzellan- und Fayencekunft. Deutfche Sammler
dürften zumeift die z. E. fehr bedeutenden Stücke
aus den Manufakturen von Meißen, Fjöchft,
Frankenthal und Ludwigsburg intereffieren.
Einige wenige ausgewählte Alt-China-Porzellane
find am Schluß des Katalogs ebenfalls angeführt.
FJamburg
F)ier ftarb Mitte des vergangenen Monats der
bekannte Sammler und Bankier Eheodor Beh-
rens, der eine der fchönften Privatfammlungen
Norddeutfchlands fein eigen nannte. Die Perlen
diefer feltenen Galerie find feit längerer geit in
jenen Sälen der Hamburger Kunfthalle mit aus-
geftellt, die der deutfcben und franzöfifchen im-
preffioniftifchen Malerei gewidmet find. Erwähnt
feien nur die prachtvollen Bilder von Cezanne,
Renoir, Manets „Nana" und dazu jene Kollektion
Liebermannfcher Gemälde, in der einige Bilder
aus der Frühzeit hervorragen.
München
Als zwanglofe Mitteilungen für Kunft- und
Büchcrfammler gibt der bekannte Münchener
Hotlstein & Puppel, Kunstantiquariat, Ber)inW15
: ' - —J Meinekestraße 19 -' "
ERSTKLASStGE KUPFERSTiCHE UND
HANDZEiCHNUNGEN AUER MEiSTER
KUPFERSTICH-VERSTEIGERUNGEN
interessanten bitten wir um Angabe ihres Sammelgebiets
Der Cicerone, XIII. Jat)rg., peft 13/14
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hiefige, bekannte Firma bietet z. B. „230 aite
Meifter von der gotifchengeit bis zum 18. Jahr-
hundert zudenniedrigftenPreifen, geringeren
ais den europäifchen", an und offeriert den
Mufeen nod) befondere gahlungserleichterungen.
Eintjerr kommt mit„27feitenen aiten Gemälden
aus Italien" an und fordert Sammler auf, ihn zu
befuchen. Und doch können nicht einmal die
altetablierten IJäufer mehr als dann und wann
etwas abfe^en. Freilich hört man anderfeits
auch wieder, daß die zwei größten füefigen Alt-
meifterfirmen Duveen Bros, und Kleinberger
gerade letzthin bedeutende Verkäufe wie Ein-
käufe ausgeführt haben refp. noch auszuführen
im Begriffe ftehen. Es heißt, daß die erfteren
für eine ganze Reihe von Millionen von Dollars
das neue Fjaus des reichften Mannes in Phila-
delphia, der mit den Morgans verbunden ift, mit
Antiquitäten erlefenfter Art anfüllen, während
Kleinberger drauf und daran fei, die ganze
Simonfammlung in Berlin nun in feine IJand zu
bekommen, wozu er bald nachDeutfchland fahren
werde. Dies aber find fozufagen nur weiße
Raben, freilich größten Formates. Vor allen
anderen aber fteht fchon die kommende Saifon
als ein großes und peinliches Fragezeichen.
Aus dem wenigen von befonderem Intereffe,
das die lebten Auktionswochen diefer Saifon
gebracht, feien einige Stücke der am 12.--14. Mai
in den Anderfon Galleries zur Verweigerung ge-
langten „Kunft aus Indien undPerfien" aus ver-
fchiedenem Befi^ erwähnt vor allem ein vorzüg-
licher kleiner affgrifcher Stierkopf aus Bronze
mit grüner Patina, der dem 8. oder 7. vorchrift-
lichen Jahrhundert entftammt und eine bewun-
dernswerte Stärke und Größe der Modellierung
aufweift. Der bekannte Antiquitätenhändler
J. Brummer erwarb ihn für ^ 1500. Außer ihm
enthielt die Sammlung noch einige frühindifche
Skulpturen aus der Gandharaperiode bis hinauf
zum 14. Jahrhundert. F.
Aus der Sammlerweit
und vom Kun ft Handel
Ein wichtiges Verzeichnis.
Die Gallerie Camenzind, Genf, Rue du
Rhone 25, die kürzlich einen ausgezeichneten
Katalog über Eapifferien des 15.—18. Jahrhun-
derts herausbrachte, ließ vor kurzem ein wei-
teres Verzeichnis mit hervorragenden Fayencen
und Porzellanen erfcheinen, dem neben einer
vorzüglich orientierenden Einleitung zahlreiche
Lichtdrucktafein beigegeben find. Die hier be-
fchriebene Sammlung aus dem Befik der Galerie
verzeichnet nicht nur im einzelnen außerordent-
lich wertvolle und intereffante Stücke, fondern
gibt auch im großen einen vorzüglichen Über-
blick über die Qauptepochen der europäifchen
Porzellan- und Fayencekunft. Deutfche Sammler
dürften zumeift die z. E. fehr bedeutenden Stücke
aus den Manufakturen von Meißen, Fjöchft,
Frankenthal und Ludwigsburg intereffieren.
Einige wenige ausgewählte Alt-China-Porzellane
find am Schluß des Katalogs ebenfalls angeführt.
FJamburg
F)ier ftarb Mitte des vergangenen Monats der
bekannte Sammler und Bankier Eheodor Beh-
rens, der eine der fchönften Privatfammlungen
Norddeutfchlands fein eigen nannte. Die Perlen
diefer feltenen Galerie find feit längerer geit in
jenen Sälen der Hamburger Kunfthalle mit aus-
geftellt, die der deutfcben und franzöfifchen im-
preffioniftifchen Malerei gewidmet find. Erwähnt
feien nur die prachtvollen Bilder von Cezanne,
Renoir, Manets „Nana" und dazu jene Kollektion
Liebermannfcher Gemälde, in der einige Bilder
aus der Frühzeit hervorragen.
München
Als zwanglofe Mitteilungen für Kunft- und
Büchcrfammler gibt der bekannte Münchener
Hotlstein & Puppel, Kunstantiquariat, Ber)inW15
: ' - —J Meinekestraße 19 -' "
ERSTKLASStGE KUPFERSTiCHE UND
HANDZEiCHNUNGEN AUER MEiSTER
KUPFERSTICH-VERSTEIGERUNGEN
interessanten bitten wir um Angabe ihres Sammelgebiets
Der Cicerone, XIII. Jat)rg., peft 13/14
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