Neue 3eitfd)riften
Sobald fich die eigentliche, ftilkritifch gefchulte
Kunftwijjenfchaft diefem Neuiand zuwendet, wird
pe in dem Buche Lehmanns, das auch einen
recht guten Literaturnachweis enthält, den
wichtigften Leitfaden auf diefem Sondergebiet
der Forfchung pnden. E. v. Sydow.
Gam/nef nors/ir IVö^/runst. Ac/zte Aioppc?.
CArzsh'cnzcz, zW/tef dz Co.
Wir haben kürziieh an diefer Steile des Jahres-
berichtes über das AYufeum für Kunft und Ge-
werbe zu Chriftiania gedacht, in dem über den
feitherigen Direktor F. Grofch foviei Rühmiiches
gejagt ift. Von diefem rührt ein foeben einge-
gangenes Heft her, das achte einer Reihe, in der
er uns, vorzugsweife aus dem Inhalt des Mu-
feums, Leitungen altnorwegifcher Webekunft
vorführt. Es legt uns in zehn herrlich ausge-
führten farbigen Bildern Kiffenbezüge und Gcp-
piche vor, fieben aus dem Inhalt des Mufeums,
drei aus dem nordifchen Mufeum zu Stockholm.
Beigegeben ift nur eben fovie! Cext als denen
unentbehrlich ift, welche nicht zufrieden find, die
Gegenftände faft greifbar vorgeführt zu fehen
und fie gewiffermaßen betaften möchten. ^ ^ ^ p ^
Neue geitfehrifte n
Eine neue hibliograpijifche ßeit[d)rijt
Eine wertvolle Bereicherung hat unfere biblio-
graphifche Literatur mit einer neuen, allmonat-
lich erfcheineriden geitfehrift erfahren, die unter
dem Eitel „Das Deutfche Buch" feit Beginn diefes
Jahres von der Deutfchen Gefellfchaft für Rus-
landsbuchhandel herausgegeben wird, gweck
diefer geitfehrift ift, mit kritifcher Ruswahl die
wichtigften Erfcheinungen auf allen Gebieten
des deutfchen Büchermarktes anzuzeigen und
außerdem über die jeweilig aktuellen Inter-
effengebiete zufammenfaffend zu referieren, ln
diefem Sinne ergänzt „Das Deutfche Buch"
vorteilhaft das „Buchhändlerbörfenblatt" und
Fjinrichs „Wöchentliche Verzeichniffe", die wohl
eine bibliographifch vollftändige Verzeichnung
des gefamten deutfchen Schrifttums anftreben,
bei denen aber eine kritifche Sonderung der
Publikationen nicht vorgenommen wird. Hierin
ift der eigentümliche Vorzug diefer geitfehrift zu
erblicken; fie ift nicht nur für den deutfchen Sor-
timenter und Bücherfreund ein wichtiges biblio-
graphifches Hilfsmittel, fondern dürfte gerade
dem ausländischen Buchhändler als ein guter Be-
rater und Führer durch den deutfchen Verlag
nutzbringend zur Seite ftehen. Darüber hinaus
aber fcheint fich mir mit diefer geitfehrift eine
internationale Wirkungsmöglichkeit zu eröffnen.
Eine bedeutende nationale Rrbcit ift in Rn-
griff genommen, die dazu beitragen wird, das
befte, unveräußerliche Bep^tum der Deutfchen,
ihrewiffenfchaftliche, literarifche und künftlerifche
Produktion, weiten Kreifen des Ruslandes zu-
gänglich zu machen. Ein aufbauendes Organ
ift gefchaffen, das mit daran arbeiten wird, um
die feit der Kriegszeit noch vielfach im Rus-
lande verbreitete Rnimofität gegen das Deutfch-
tum zu befeitigen und das internationale Intereffe
am deutfchen Geiftesleben neu zu entfachen. Die
Schriftleitung des „Deutfchen Buches" hat nichts
unterlaffen, um gerade dies Moment gebührend
in den Vordergrund zu rücken. Mit vorzüglichen
einführenden Ruffätzen aus der Feder unferer
erften Fachleute und berufenften Literaten find
die Hauptrichtlinien der jungdeutfehen Geiftig-
keit charakterifiert. Einleitend fchreibt Graf
Kegferling über den alten und neuen Glauben,
Eucken über Gatwelt und Geifteswelt, Gagore er-
öffnet mit einem Ruffafz über den Menfchen und
die Welt ein der Literatur und Kunft des Oftens
gewidmetes Heft, in dem der Lefer neben Bei-
trägen von Meger-Benfeg, Glafer und Erkes eine
gute Bibliographie der modernen Rfienliteratur
antrifft. Eine weitere Nummer des „Deutfchen
Buches" gibt einen Überblick über die moderne
technifcpe und naturwiffenfchaftliche Literatur
unter befonderer Berückfichtiguny der vielbe-
fprochenen Einfteinfchen Relativitätstheorie. Ein
anderes Heft ift den geiftigen Beziehungen Deut fch-
lands zu feinen nordgermanifchen Stammes-
genoffen gewidmet; ein vorzüglicher Überblick
über die fkandinavifeße und finnländifche Lite-
ratur im deutfchen Verlagsbuchhandel wird dar-
geboten. Hierzu liefert Guftav Neckel einen ein-
leitenden Ruffalz über Deutfchland und Skan-
dinavien, Diebold fchreibt über Strindberg und
die heutige deutfche Jugend und Michael über
nordifdße Erzähler in Deutfdpand. Über die
nordifche, isländifche und finnländifche Literatur
unterrichten drei weitere Rrbeitcn namhafter
Fachleute, über die neue fkandinavifche Mufik
referiert Rrnold Schering. Ohne gweifel hat
fich „Das Deutfche Buch" mit den vorliegenden
Heften aufs befte eingeführt. Alag man die
geitfehrift immerhin ein buchhändlerifches Unter-
nehmen nennen, die Rrt, in der fie den Lefer
mit dem deutfchen Geiftesleben der Gegenwart
bekannt macht, hat nichts mit marktfchreierifcher
Reklame gemein, fie ift durchaus vornehm und
würdig, ja fie ift wie kein zweites Organ dazu
berufen, den jungdeutfehen Idealismus einer neuen
fpiritualiftifchen Epoche, „in der die geiftigen
Mächte dominieren", aller Welt zu offenbaren.
Kirchner.
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Sobald fich die eigentliche, ftilkritifch gefchulte
Kunftwijjenfchaft diefem Neuiand zuwendet, wird
pe in dem Buche Lehmanns, das auch einen
recht guten Literaturnachweis enthält, den
wichtigften Leitfaden auf diefem Sondergebiet
der Forfchung pnden. E. v. Sydow.
Gam/nef nors/ir IVö^/runst. Ac/zte Aioppc?.
CArzsh'cnzcz, zW/tef dz Co.
Wir haben kürziieh an diefer Steile des Jahres-
berichtes über das AYufeum für Kunft und Ge-
werbe zu Chriftiania gedacht, in dem über den
feitherigen Direktor F. Grofch foviei Rühmiiches
gejagt ift. Von diefem rührt ein foeben einge-
gangenes Heft her, das achte einer Reihe, in der
er uns, vorzugsweife aus dem Inhalt des Mu-
feums, Leitungen altnorwegifcher Webekunft
vorführt. Es legt uns in zehn herrlich ausge-
führten farbigen Bildern Kiffenbezüge und Gcp-
piche vor, fieben aus dem Inhalt des Mufeums,
drei aus dem nordifchen Mufeum zu Stockholm.
Beigegeben ift nur eben fovie! Cext als denen
unentbehrlich ift, welche nicht zufrieden find, die
Gegenftände faft greifbar vorgeführt zu fehen
und fie gewiffermaßen betaften möchten. ^ ^ ^ p ^
Neue geitfehrifte n
Eine neue hibliograpijifche ßeit[d)rijt
Eine wertvolle Bereicherung hat unfere biblio-
graphifche Literatur mit einer neuen, allmonat-
lich erfcheineriden geitfehrift erfahren, die unter
dem Eitel „Das Deutfche Buch" feit Beginn diefes
Jahres von der Deutfchen Gefellfchaft für Rus-
landsbuchhandel herausgegeben wird, gweck
diefer geitfehrift ift, mit kritifcher Ruswahl die
wichtigften Erfcheinungen auf allen Gebieten
des deutfchen Büchermarktes anzuzeigen und
außerdem über die jeweilig aktuellen Inter-
effengebiete zufammenfaffend zu referieren, ln
diefem Sinne ergänzt „Das Deutfche Buch"
vorteilhaft das „Buchhändlerbörfenblatt" und
Fjinrichs „Wöchentliche Verzeichniffe", die wohl
eine bibliographifch vollftändige Verzeichnung
des gefamten deutfchen Schrifttums anftreben,
bei denen aber eine kritifche Sonderung der
Publikationen nicht vorgenommen wird. Hierin
ift der eigentümliche Vorzug diefer geitfehrift zu
erblicken; fie ift nicht nur für den deutfchen Sor-
timenter und Bücherfreund ein wichtiges biblio-
graphifches Hilfsmittel, fondern dürfte gerade
dem ausländischen Buchhändler als ein guter Be-
rater und Führer durch den deutfchen Verlag
nutzbringend zur Seite ftehen. Darüber hinaus
aber fcheint fich mir mit diefer geitfehrift eine
internationale Wirkungsmöglichkeit zu eröffnen.
Eine bedeutende nationale Rrbcit ift in Rn-
griff genommen, die dazu beitragen wird, das
befte, unveräußerliche Bep^tum der Deutfchen,
ihrewiffenfchaftliche, literarifche und künftlerifche
Produktion, weiten Kreifen des Ruslandes zu-
gänglich zu machen. Ein aufbauendes Organ
ift gefchaffen, das mit daran arbeiten wird, um
die feit der Kriegszeit noch vielfach im Rus-
lande verbreitete Rnimofität gegen das Deutfch-
tum zu befeitigen und das internationale Intereffe
am deutfchen Geiftesleben neu zu entfachen. Die
Schriftleitung des „Deutfchen Buches" hat nichts
unterlaffen, um gerade dies Moment gebührend
in den Vordergrund zu rücken. Mit vorzüglichen
einführenden Ruffätzen aus der Feder unferer
erften Fachleute und berufenften Literaten find
die Hauptrichtlinien der jungdeutfehen Geiftig-
keit charakterifiert. Einleitend fchreibt Graf
Kegferling über den alten und neuen Glauben,
Eucken über Gatwelt und Geifteswelt, Gagore er-
öffnet mit einem Ruffafz über den Menfchen und
die Welt ein der Literatur und Kunft des Oftens
gewidmetes Heft, in dem der Lefer neben Bei-
trägen von Meger-Benfeg, Glafer und Erkes eine
gute Bibliographie der modernen Rfienliteratur
antrifft. Eine weitere Nummer des „Deutfchen
Buches" gibt einen Überblick über die moderne
technifcpe und naturwiffenfchaftliche Literatur
unter befonderer Berückfichtiguny der vielbe-
fprochenen Einfteinfchen Relativitätstheorie. Ein
anderes Heft ift den geiftigen Beziehungen Deut fch-
lands zu feinen nordgermanifchen Stammes-
genoffen gewidmet; ein vorzüglicher Überblick
über die fkandinavifeße und finnländifche Lite-
ratur im deutfchen Verlagsbuchhandel wird dar-
geboten. Hierzu liefert Guftav Neckel einen ein-
leitenden Ruffalz über Deutfchland und Skan-
dinavien, Diebold fchreibt über Strindberg und
die heutige deutfche Jugend und Michael über
nordifdße Erzähler in Deutfdpand. Über die
nordifche, isländifche und finnländifche Literatur
unterrichten drei weitere Rrbeitcn namhafter
Fachleute, über die neue fkandinavifche Mufik
referiert Rrnold Schering. Ohne gweifel hat
fich „Das Deutfche Buch" mit den vorliegenden
Heften aufs befte eingeführt. Alag man die
geitfehrift immerhin ein buchhändlerifches Unter-
nehmen nennen, die Rrt, in der fie den Lefer
mit dem deutfchen Geiftesleben der Gegenwart
bekannt macht, hat nichts mit marktfchreierifcher
Reklame gemein, fie ift durchaus vornehm und
würdig, ja fie ift wie kein zweites Organ dazu
berufen, den jungdeutfehen Idealismus einer neuen
fpiritualiftifchen Epoche, „in der die geiftigen
Mächte dominieren", aller Welt zu offenbaren.
Kirchner.
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