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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI issue:
Heft 11/12
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Kunike, Hugo: Tibetische Malereien
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0385

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Cibetifd)e Malereien

Von//. kTL/N/ATE
Ati/ d /t<%ü</ung-cn


T**^ine intereffante Sammlung alter tibetifcher Eempelmalereien, Bilder von l)ol)em
r* künftlerifchen Hert, war im Februar in der Kulthandlung von E. und K. Cwardg
* in Berlin (Potsdamer Str. 12) ausgeftellt. Es dürfte daher angebracht fein, mit
einigen (Horten auf die fachliche und künftlerifche Bedeutung diefer Malwerke h'nzu-
weifen. Die Sammlung, welche feinerzeit in Peking erworben worden ift, umfaßt
fechsundzwanzig Seiden-
malereien in verfchiedenem
Format und aus verfchie-
denen Zeitaltern. Dasältefte
Bild ftammt offenbar aus
der Zeit des chinefifchen
Kaifers Kien-lung und ftellt
einen Efchangtfcha-^utuktu,
den höchften lamaiftifchen
Hürdenträger in Peking
dar, deffen Sanskritname
Lalitavajra ift. Andere Bil-
der find jünger, fie ftam-
men zum Eeil aus dem 18.
und 19. Jahrhundert; ge-
nauere Datierungen find
wohl unmöglich- Auf eini-
gen der Malereien fet)en wir
buddhiftifche Lehrer und
Patriarchen der tibetifchen
Kirche, in Landfchaften
fixend, ihre Jünger lehrend,
von Schut;gottheiten aller
Art umgeben; ein befon-
ders fchönes altes Bild ftellt
den berühmten Reformator
der tibetifchen Kirche Efon-
kapa dar, noch ein anderes
einen mongolifchen Priefter.
— Neben zwei Buddha-
bildern fehen wir ein fchö-
nes Bildnis der Göttin Lara
oderRolma, einer lieblichen
Frauengeftalt, welche ur-
fprünglich eine tibetifche
Königin gewefen fein foll
undfpäter zu einer beliebten
Gottheit geworden ift. Eigen-
artig find die vielarmigen Fjeiliger in Landfcbaft. 70x42 cm,

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Der Cicerone, XHI. Jabrg., peft 11/12

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