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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 24
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Kunstpolitik
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0764

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Neue geitfcßriften

Verfcßiedenes

dem Meiner von Meßkircß erftreckte, eine ge-
fcßloffene Aufzeigung feefcßwäbifcßer Maierei
gewefen, einfcßließlicß der Buchmalerei; wie
wichtig [odann Beifpiele für das Auswirken der
Klißfcßen Kunft in Savoyen und an der Rhone
entlang und von hier wiederum zurück in die
deutsche Kunft. Qat doch der Genfer Petrus-
altar weithin anregend gewirkt. 1483 ift eine
veränderte Kopie (oder Kopie einer Kopie) der
„Verehrung der Madonna durch den Kardinal
Mies" alsHolzfcßnitt in den„Ordo divini offizii"
Speyer, Peter Drach (Schreiber Manuel 4875)
gefcßlüpft (von Leonhardt und Boffert in „Studien
zur F)ausbuchmei]*terfrage", geitfcßr. f. biid. K.
1912 dem Hausbucßmeifter zugewiefen; daß S.203
Abbildung) und 1501 hat der Straßburger Bild-
hauer VeitKlagner in einem großen Scßnit$a!tar
für Alt-Sankt Peter in Straßburg mehrere Motive
des Genfer Altars in Reliefs verwertet.
Kliß war bis ins 16. Jahrhundert der deutfchen
Kunft kein Fremder. Erft fpäter ift er es ihr ge-
worden; aber ihn verloren haben, heißt für uns,
ihn wiedergewinnen muffen. MelaEfcherich-
Neue geitfcßriften
Kleine Anzeigen
Die aktiviftifchc geitfcßrift „Ma", das unga-
rifche Organ neuefter Literatur und bildender
Kunft, die in Klien erfcheint, gibt als zweites
Heft Abbildungen von Klerken des ungarifchen
Malers Maholy-Nagy, die durch einen kurzen
Auffaß Peter Mätyäs (Ernft Källai) eingeleitet
werden. Es ift, wie der Verfaffer fagt, „eine
Vereinigung der beiden Antipoden Kubismus
und Dadaismus. Sie verkündet die Kielt des
Menfchen, der Fjerr über die Mafchine ge-
worden ift". (Dir feßen in ihnen nicht viel mehr
als Konftruktionszeicfmungen, die uns wenig von
Kunft fagen und unfere Phantafie nicht anregen
können.
Das feit 25 Jahren begehende Organ des Ver-
eins für ßiftorifebe Klaffenkunde erfcheint nun-
mehr in neuer und erweiterter Faffung als
geitfcßrift für ßiftorifeße Klaffen- und
Koftümkunde im Verlag für praktifeße Kunft-
wiffenfehaft F. Schmidt-München und bringt
u. a. in ihrem erften FJeft einen intereffanten,
reich illuftrierten Artikel von Potier über den
berühmten Kliener Jagdteppich und über den
Nürnberger Feftungsbaumeifter Johann Glöckner
(1430—1442) von Albert Gümbel.
Das fechfte und vorläufig letzte Heft des von
KUlßelmGrafKielmanfegg herausgegebenen
„Querfcßnitts" der Galerien Flechtheim ent-
730

hält Beiträge von Guillaume Apollinaire (Braque),
Siemfen (Rudolf Levy), Otten (Erinnerung an
Bolz), Sternheim (Mafereel), Gedichte von Adolf
v. Qayfeld, Marie Laurencin, Rudolf Levy und
„Marginalien" über Kunftausftellungen, den Ve-
nuswagen ufw., Boxen und Film (Chaplin). Dazu
über 50 Abbildungen. — Die fechs erfchienenen
Hefte werden zu Kleihnachten als Buch gebunden
erfcheinen; erweitert durch Beiträge von Collofino,
0- 0- Ewers, Salmon, Schickele und Siemfen;
dazu ein vom Stock gedruckter FJolzfcfmitt von
Franz Mafereel.
Von der an diefer Stelle bereits mehrfach er-
wähnten geitfcßrift „Der Pelikan", der in
zwanglofer Folge im Verlag von Günther
Kl a g n e r, Hannover, erfcheint, ift kürzlich wie-
der ein nach Inhalt und Ausftattung gleichbe-
deutendes Heft erfchienen. Dasfelbe enthält
folgende Beiträge: Prof. GuftavKliethüchter,
Ornament und Farbe. Richard Lisker, Natur-
form und Ornament. Architekt Dipl-lng. Konrad
Klittmann, Material und Schmuckform.
Verfcßiedenes
Der Deutle Verein ßür Kurt ft wiffen-
feßaft
verfendet fein Mitgliederverzeichnis 1921, ein
vom kunftpolitifchen Standpunkt aus nicht un-
intereffantes Dokument. Im Vergleich zu dem
lebten Mitgliederverzeichnis (1913) ergibt fiel),
daß das gelehrte bzw. kunftfreundiieße Ausland
zum Ueil von dem Deutfchen Verein abgerückt
ift und zwar: Frankreich, einfcßließlicß Elfaß-
Lotßringen, und Rußland vollzählig, während fieß
in den neutralen Staaten die Mitgliederzaßl zum
Keil gleich erhalten (Schweiz), zum Ceil erhöht
(Niederlande) hat. Neu hinzugetreten findMufeen
in Schweden und Dänemark. Verlufte ergaben
fiel) in Ungarn; dagegen hat fieß in England die
Mitgliederzaßl von vier auf zwölf erhöht. Der
„Abfall" Elfaß-Lotßringens erklärt fieß in vielen
Fällen durch die Ausweifungen der Deutfcßen,
wie fieß überhaupt das gurückftrömen der Ge-
lehrten aus dem Ausland bemerkbar macht. Von
den reießsdeutfeßen Städten zeigen die füd-
deutfeßen (München, Freiburg, Heidelberg, Frank-
furt) erfreuliche gunahmen. M. E.
Rom
ln Vignanello in der Näße von Viterbo hat
man auf einem Grundftücke des Fürften Ruspoli
die Spuren eines großen Heiligtums, in dem man
mit Recßt den berühmten Eempel der Dea Vol-
tumnia vermutet, endeckt. Die Ausgrabungen
feßreiten unter der perfönlicßen Leitung des
Fürften gut vorwärts. L. P.
 
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