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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 8
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Von Künstlern und gelehrten
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Von Künftlern und Gelehrten — Vermiedenes

Der holländifd)e Architekt Cuypers, der Er-
bauer des Rijksmufeums und des Amfterdamer
Ijauptbahnhofs, ift kürzlich, 94 Jahre alt, ge-
ftorben. Er gehörte zu den bedeutenden und
angefehcnften Baukünftlern Europas innerhalb
der älteren Generation und hat auch an der Re-
novierung des Mainzer Doms in den pebziger
Jahren mitgearbeitet. Obwohl er nicht in unferem
Sinne modern war, hat er doch das Verdienst,
gegenüber der klaffiziftifchen Kunftanjchauung als
einer der erften Bahnbrecher der nordifchen Kunft
wieder denKIeg bereitet zu haben.— Ijeffifcher
Künftlerbund. EineReihe namhafter heffifcher
Künftler, unter ihnen der Architekt Emanuel
JofefMargold, Prof.EmilPreetorius, Bild-
hauer (Dell FJabicht, Kay Ij- Nebel, Maler
Schwalbach, Maler Paul CFtefing, Gold-
fd)mied Cheodor Klende und andere ange-
fehene Repräfentanten der vermiedenen Kunft-
gattungen. — Der Fall Bredius hat eine be-
friedigende Löfung gefunden. Auf die Inter-
pellation des Kammermitgliedes Albarda, wo-
rüber wir bereits berichteten, hat der Minifter
geantwortet, daß manbeiMeinungsverfchieden-
heiten über den Ankauf eines Gemäldes für das
Mauritshuis, Fjerrn Dr. Bredius übergangen und
ein Gutachten bei Außenftehenden eingeholt
hatte. Der Minifter war der Anficht, daß dies
nicht ohne Vorkenntnis des Fjerrn Dr. Bredius
hätte gefchehen dürfen. Er war fich des großen
Verdienftes des Dr. Bredius um das Mauritshuis
bewußt und freute fich, daß Dr. Bredius auf des
Minifters Gefuch fich bereit erklärt hätte, feine
Tätigkeit in der Ankaufskommiffion des Mufeums
wieder aufzunehmen. Die Sammlung Bredius
würde demzufolge im Mauritshuis verbleiben. —
Aus dem Vorftand des „jungen Rheinlandes",
das fich in den lebten Jahren nicht geringe Ver-
diente um die junge Kunft fpeziell in den Län-
dern am Rhein erworben hat. find neuerdings
die Fjerren Alfred Fifeher, Direktor der Kunft -
gewerbefchule in Effen, und Alfred Flecht-
heim ausgefchieden. Es liegt die Vermutung
nahe, daß diefe Gruppe fich derzeit in einer
nicht unerheblichen Krips befindet, die hoffent-
lich über kurz oder lang eine Löfung pnden wird.
— Die „Societe Anonyme" in Paris hat den
Maler Fjeinrich Campendonk für 1922 zu einer
Kollektivausftellung eingeladen. — Der Bildhauer
Klilhelm Gerftel, bisher Lehrer an der Karls-
ruher Kunftakademie, ift foeben als Nachfolger
Lederers an die Berliner Fjochfchule der bil-
denden Künfte berufen worden. Lederer näm-
lich hat feinerfeits als Nachfolger des verftor-
benenDuaillon deffenMeifteratelier an der Aka-
demie übernommen. — In Fjannover ift die

junge, hoffnungsvolle Irmgard Fjalmhuber,
einzige Cochter des bekannten Prof. Fjalmhuber,
plötzlich geftorben. Die Emaillearbeiten diefer
jungen Künftlerin, die man vor kurzem in Fue-
figen öffentlichen Austeilungen zum erftenmal
fah, waren Beweis eines ftarken handwerklichen
Könnens und einer feinen Begabung, von der
gerade die angewandte Kunft noch vielerlei hätte
erwarten dürfen.
Verfchiedenes
Einbrud)sdiebftat)f im dleimarer
Mufeum
Durch Einbruch pud in der Nacht vom 9. zum
10. April aus dem Mufeum am Mufeumspla^ in
HJeimar folgende Bilder nach Ablöfung von den
Keilrahmen geftohlen worden: Rembrandt,
Selbftbildnis (Kat. 1913 Nr. 298), bezeichnet und
datiert 1643. (Bode. Nr. 257: Abb. Klaffiker der
Kunft S. 244). Bruftbild, von vorn mit rotem
Barett. Öl, Leinwand. Fjöhe 63, Breite 50 cm.
Conftantin Netfeher (Kat.-Nr. 254): Bildnis eines
Fürften. Junger Mann mit AHongeperücke im
Fjarnifch, neben ihm derKommandoftab und ein
beim mit blauweißen Federn. Faft Knieftück.
Öl, Leinwand. Fjöhe 51, Breite 40 cm. Be-
zeichnet links: Confte Netfcher 1691. Gerard
Derborch (?) (Kat.-Nr. 343): Männliches Bildnis.
Fjalbfigur mit Fjut und FjandfchuF). Öl, Leinwand,
Fjöhe 36, Breite 28 cm. J. Fj- UliH). Cifchbein,
Bruftbild eines Knaben (nicht im Katalog von
1913; Katalog von 1894 als Nr. 80). Grauer, mit
Bändern verzierter Fjut, braunes Ulams. Fjeiter
lächelnd blickt er nach links. Öl, Leinwand.
Fjöhe 28, Breite 24 cm. Zweckdienliche Mit-
teilungen werden erbeten an die Direktion des
Mufeums, Kleimar.
Fjolbein-geidjnungen
Die feinerzeit von dem deutfehen Verein
für Kunftwiffenfchaft begonnene monu-
mentale Ausgabe fämtlicher Fjandzeichnungen
von Ijans Fjolbein d. J., die bei Kriegsausbruch
fchon zur Fjälfte fertig vorlag (21 Lieferungen
waren bis dahin im Verlag von Julius Bard,
Berlin erfchienen) foll nunmehr unter der treff-
lichen Leitung des Fjerausgebers, Prof. Paul
Ganz in Bafel, in rafchem Cempo zu Ende ge-
führt werden, nachdem neuerdings der Genfer
Verlag Fred. Boiffonaz die Fortführung des
(Herkes an Stelle von Julius Bard übernommen
hat. Der neue Verleger ftellt die Vollendung
des Klerkes bis Ende nächften Jahres in Aus-
ficht. Es wird im ganzen 8 Foliobände mit
400 Eafeln enthalten und dazu den eigentlichen

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