DOI issue:
Heft 7
DOI article:Simon, Karl: Eine Kelsterbacher Porzellanfigur
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0245
Eine Kelfterbacher Porzeilanfigur
At/7 2 AAM&mjo/z Von /V S/AtOTV
T eifterbacher Porzeüanßguren find [eiten, und jedes Stück der Art darf eines befonderen
Intereffes ficher [ein. Dies giit in hervorragendem Maße aud) von der Figur eines Bauern
.1 (Befit^er Qerr Antiquar Aiexander Qaas in Frankfurt a. M.), deren Abbiidung eine nähere
Betreibung überfiüffig macht. (Das die farbige Behandiung der 20,5 cm hohen Figur angeht,
[o zeigt der iangfehößige Rode ein fchönes Krapprot, die DIefte ift heübiau, der Qofenträger
fchwarz, ebenfo wie das Qaistuch; die Kniehofe ift geib, die Strümpfe heübiau, während die
fchwarzen Fjaibfctmhe mit roten Schnaiienbändern verziert find. Den fchwarzen i)ut umfd)iingt
ein heiigrünes Band. Auf den ais Stütze dienenden braunvioiettenBaumftamm ift ein grüner Bufch
aufgeiegt, während der Sockei grünes gemaites Laubwerk auf weift. Die Steiiung des voran-
fchreitenden und einen weißgrauen Sack auf der iinken Schulter tragenden Mannes ift kompiliert
gemacht; der rechte Fuß ift vorgefeßt, der rechte Arm und die rechte Schuiter dagegen zurück-
genommen, die iinke Schuiter vorgedrückt, der Kopf geradeaus gerichtet und ieicht gefenkt.
Diefer feibft nun, von dem das iange braune Fjaar bis auf die Schuitern herabfäüt, ift aus-
gezeichnet durchgeführt und befeeit. Das viereckige Geficht ift markig durchmodeiiiert mit den
fcharfen Faiten um Mund und über der Nafenpartie an der Stirn, die dem Geficht im gufammen-
hang mit der fcharf gebogenen Nafe einen eigenartig ieidend-pathetifchen Ausdruck geben. Ein-
gehend find auch die beiden kräftigen Fjände modeiiiert, wie [ich auch fonft in der Art und (üeife,
in der das fefte Knochengerüft unter der Kieidung deutlich gemacht ift, ein entwickeltes Körper-
gefüh! verrät. — Die Marke H D in Ligatur in Untergiafurbiau findet [ich an der Unterfeite.
Der Cicerone, XHI. iai)rg., Fjeft 7
At/7 2 AAM&mjo/z Von /V S/AtOTV
T eifterbacher Porzeüanßguren find [eiten, und jedes Stück der Art darf eines befonderen
Intereffes ficher [ein. Dies giit in hervorragendem Maße aud) von der Figur eines Bauern
.1 (Befit^er Qerr Antiquar Aiexander Qaas in Frankfurt a. M.), deren Abbiidung eine nähere
Betreibung überfiüffig macht. (Das die farbige Behandiung der 20,5 cm hohen Figur angeht,
[o zeigt der iangfehößige Rode ein fchönes Krapprot, die DIefte ift heübiau, der Qofenträger
fchwarz, ebenfo wie das Qaistuch; die Kniehofe ift geib, die Strümpfe heübiau, während die
fchwarzen Fjaibfctmhe mit roten Schnaiienbändern verziert find. Den fchwarzen i)ut umfd)iingt
ein heiigrünes Band. Auf den ais Stütze dienenden braunvioiettenBaumftamm ift ein grüner Bufch
aufgeiegt, während der Sockei grünes gemaites Laubwerk auf weift. Die Steiiung des voran-
fchreitenden und einen weißgrauen Sack auf der iinken Schulter tragenden Mannes ift kompiliert
gemacht; der rechte Fuß ift vorgefeßt, der rechte Arm und die rechte Schuiter dagegen zurück-
genommen, die iinke Schuiter vorgedrückt, der Kopf geradeaus gerichtet und ieicht gefenkt.
Diefer feibft nun, von dem das iange braune Fjaar bis auf die Schuitern herabfäüt, ift aus-
gezeichnet durchgeführt und befeeit. Das viereckige Geficht ift markig durchmodeiiiert mit den
fcharfen Faiten um Mund und über der Nafenpartie an der Stirn, die dem Geficht im gufammen-
hang mit der fcharf gebogenen Nafe einen eigenartig ieidend-pathetifchen Ausdruck geben. Ein-
gehend find auch die beiden kräftigen Fjände modeiiiert, wie [ich auch fonft in der Art und (üeife,
in der das fefte Knochengerüft unter der Kieidung deutlich gemacht ift, ein entwickeltes Körper-
gefüh! verrät. — Die Marke H D in Ligatur in Untergiafurbiau findet [ich an der Unterfeite.
Der Cicerone, XHI. iai)rg., Fjeft 7