Ausstellungen
rifd)en Bildhauers Ferenczy, der zu Beginn des
19. Jahrhunderts [ehr wertvolle Plaftiken in Italien
erwarb, geiangten foigende (üerke in den Befi§
der Sammlung: Ein in Bronze gegorenes kteines
Modell des Erivulzio-Denkmals, das ais Original-
werk Leonardo da Vincis gitt, der ^Raub der
Europa" von Beiiano, ^Baun mit einem (üeib"
von Riccio, außerdem Arbeiten von Giovanni
da Bologna, Verrocbio u. a. Neben diefer
Sammlung enthält die neueröffnete Abteilung an
kürzlich gemachten Erwerbungen Plaftiken von
Benedetto da Majano, Defiderio da Settignano,
Agosßno di Duccio, eine große Madonna von
Giov. dellaRobbia, einChriftus und Ebomas von
Luca della Robbia und ein Madonnenrelief von
Jac. Sanfovino.
Ebenfalls in Budapeft fand vor kurzem die
Eröffnung einer anderen Sammlung ftatt, die der
1906 verdorbene Graf Eugen 3id)g der Stadt
Budapeft vermacht hat und die in der Fjaupt-
fache aus der (üiener Kollektion Edmund 3'chys
ftammt. 3a nennen ßnd an (üerken der Italiener:
Ein Eriptycbon eines noch nicht erkannten Ere-
centiften, Chrifti Leichnam von einem Nachfolger
desMantegna, ferner (üerke vonBaffano, Moroni,
Bart. Veneziano, Rotari, Bernardino Strozzi; an
deutfchen (üerken: Bildniffe von Johann Elias
Ridinger, Seyboid, Denner; an Holländern: Pieter
undKIillemClaesz, van Son, JanBoth, Salomon
van Ruysdael, Decker, ifaak van Oftade, ferner
eine wertvolle Sammlung von Flamen und Fran-
zofen. Die ungarifche Abteilung wird u. a. durch
Manyoki.Kupezky.Mefferfchmied.RaffaelDonner,
Kari Marko d. A. vertreten. Neben den ge-
nannten (üerken enthält dasMufeum auch kunst-
gewerbliche Gegenstände, Pokale, gefchnikte
Gläfer und (üaffen.
Kriftiania
Das Kunftinduftriemufeum verfendet So-
eben einen vorzüglich ausgeftatteten Jahres-
bericht über die Tätigkeit diefes Mufeums und
Speziell über die Neuerwerbungen aus dem Jahre
1920/21. Dem Bericht, der zahlreiche Reproduk-
tionen der vorzüglichsten Stücke enthält, ift eines
der Hauptwerke in Geftalt einer Fayencefchale
(Rakka 11. Jahrhundert) als farbiges Eitelbild
beigegeben. Neben einigen franzöfifchen früh-
gotifchen Elfenbeinfchni^ereien hat die Abteilung
der Fayencen und Keramiken außerordentlichen
3uwachs erfahren und hier fallen nicht zuletzt
die erlefenen Stücke deutscher FayencekunSt
auf (Münden, Höcbft), die eine befondere 3'erde
der Sammlung fein dürften. Die Abteilungen
der Möbel, der japanifchen Farbenholzfcbnitte,
der Bronzen, (Ihren ufw. find durch erftklaffige
Stücke erweitert worden. Über alle Einzelheiten
gibt der ausgezeichnet gearbeitete Katalog des
Mufeums, das bekanntlich Dr. Hans Dedekam
unterfteht, gewiffenhaft Auskunft.
Ausstellungen
B er Sin er Aus Stellungen
Die momentane Hochflut der Ausstellungen
macht es unmöglich, auf engem Raume kritifchen
Bericht zu erftatten. Es ift zu viel, was geboten
und — angebotenwird, denn alles will die Hoch-
konjunktur ausnüßen. In dem eißgen Glas-
palaft am Lehrter Bahnhof die Riefenfchau
der juryfreien, wo manches Ealentvolle für
den zu finden ift, der fich nicht fcheut, eine Mords-
erkältung mit heimzunehmen. In der Akademie
wird ein altes Unrecht gutgemacht, indem man
endlich den halb vergeffenen Kari Blechen
(1798—1840) zu Ehren bringt. Amsler & Rut-
hardt zeigten die in Liebermannfcbem Geifte,
aber doch von einem feriöfen und felbftändigen
Künftler gefchaffenen Gemälde, Graphiken, 3eich-
nungen und Plaftiken Paul Hans Ohmerts
und laffen nun die gar zu gewaltigen Radie-
rungen des Münchner Sepp Franck folgen. In
dem neuen Kunftfalon von Flechtheim ift Henri
Matiffe eingezogen. Nicolai bringt neue
Arbeiten des Schweizers (üilheim Schmid und
Paul Caffirer bildet die Hauptanziehungskraft
mit einer herrlichen Cezanne-Ausftellung. Im
Kunftgewerbemufeum haben fich die deut-
schen Verleger zu einer gewaltigen Schau unter
dem Eitel „Buch und Bild" vereinigt. 228 Ver-
leger zeigen das deutfehe Können auf dem bueb-
händlerifchen Gebiete und man ftaunt ob der
Fülle des Dargebotenen. Hier kann man inter-
effante Studien machen und viel lernen. Es ift
alles vertreten; das billige Maffenbucb und der
Luxusdruck, das wiffenfchaftlicheCüerk und das
Kinderbilderbuch, die Reproduktion als (üand-
fchmuck und die erlefene OriginaJgraphik für die
Sammelmappe. Ein ausführlicher Führer mit
wertvollen literarifchen Beiträgen über dasEbema
Buch 'ft bei Julius Bard erfchienen. K. S.
Dresdner AusfteSSungen
Die große Schau der „Valori plastici", über
die im Cicerone fchon berichtet wurde, ift nun
auch nach Dresden gekommen; eine Besprechung
erübrigt fich, nicht aber die Bemerkung, daß die
großen lebhaften Aquarelle und mächtigen Akt-
zeichnungen des Dresdner Bildhauers Eugen
Hoffmann, piit jenen bei Richter faftim Selben
Raume vereinigt, einen wefentlich frifeberen,
einen unbändigen Eindruck machen. Sind die
Italiener wichtige Stationen einer allgemein euro-
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rifd)en Bildhauers Ferenczy, der zu Beginn des
19. Jahrhunderts [ehr wertvolle Plaftiken in Italien
erwarb, geiangten foigende (üerke in den Befi§
der Sammlung: Ein in Bronze gegorenes kteines
Modell des Erivulzio-Denkmals, das ais Original-
werk Leonardo da Vincis gitt, der ^Raub der
Europa" von Beiiano, ^Baun mit einem (üeib"
von Riccio, außerdem Arbeiten von Giovanni
da Bologna, Verrocbio u. a. Neben diefer
Sammlung enthält die neueröffnete Abteilung an
kürzlich gemachten Erwerbungen Plaftiken von
Benedetto da Majano, Defiderio da Settignano,
Agosßno di Duccio, eine große Madonna von
Giov. dellaRobbia, einChriftus und Ebomas von
Luca della Robbia und ein Madonnenrelief von
Jac. Sanfovino.
Ebenfalls in Budapeft fand vor kurzem die
Eröffnung einer anderen Sammlung ftatt, die der
1906 verdorbene Graf Eugen 3id)g der Stadt
Budapeft vermacht hat und die in der Fjaupt-
fache aus der (üiener Kollektion Edmund 3'chys
ftammt. 3a nennen ßnd an (üerken der Italiener:
Ein Eriptycbon eines noch nicht erkannten Ere-
centiften, Chrifti Leichnam von einem Nachfolger
desMantegna, ferner (üerke vonBaffano, Moroni,
Bart. Veneziano, Rotari, Bernardino Strozzi; an
deutfchen (üerken: Bildniffe von Johann Elias
Ridinger, Seyboid, Denner; an Holländern: Pieter
undKIillemClaesz, van Son, JanBoth, Salomon
van Ruysdael, Decker, ifaak van Oftade, ferner
eine wertvolle Sammlung von Flamen und Fran-
zofen. Die ungarifche Abteilung wird u. a. durch
Manyoki.Kupezky.Mefferfchmied.RaffaelDonner,
Kari Marko d. A. vertreten. Neben den ge-
nannten (üerken enthält dasMufeum auch kunst-
gewerbliche Gegenstände, Pokale, gefchnikte
Gläfer und (üaffen.
Kriftiania
Das Kunftinduftriemufeum verfendet So-
eben einen vorzüglich ausgeftatteten Jahres-
bericht über die Tätigkeit diefes Mufeums und
Speziell über die Neuerwerbungen aus dem Jahre
1920/21. Dem Bericht, der zahlreiche Reproduk-
tionen der vorzüglichsten Stücke enthält, ift eines
der Hauptwerke in Geftalt einer Fayencefchale
(Rakka 11. Jahrhundert) als farbiges Eitelbild
beigegeben. Neben einigen franzöfifchen früh-
gotifchen Elfenbeinfchni^ereien hat die Abteilung
der Fayencen und Keramiken außerordentlichen
3uwachs erfahren und hier fallen nicht zuletzt
die erlefenen Stücke deutscher FayencekunSt
auf (Münden, Höcbft), die eine befondere 3'erde
der Sammlung fein dürften. Die Abteilungen
der Möbel, der japanifchen Farbenholzfcbnitte,
der Bronzen, (Ihren ufw. find durch erftklaffige
Stücke erweitert worden. Über alle Einzelheiten
gibt der ausgezeichnet gearbeitete Katalog des
Mufeums, das bekanntlich Dr. Hans Dedekam
unterfteht, gewiffenhaft Auskunft.
Ausstellungen
B er Sin er Aus Stellungen
Die momentane Hochflut der Ausstellungen
macht es unmöglich, auf engem Raume kritifchen
Bericht zu erftatten. Es ift zu viel, was geboten
und — angebotenwird, denn alles will die Hoch-
konjunktur ausnüßen. In dem eißgen Glas-
palaft am Lehrter Bahnhof die Riefenfchau
der juryfreien, wo manches Ealentvolle für
den zu finden ift, der fich nicht fcheut, eine Mords-
erkältung mit heimzunehmen. In der Akademie
wird ein altes Unrecht gutgemacht, indem man
endlich den halb vergeffenen Kari Blechen
(1798—1840) zu Ehren bringt. Amsler & Rut-
hardt zeigten die in Liebermannfcbem Geifte,
aber doch von einem feriöfen und felbftändigen
Künftler gefchaffenen Gemälde, Graphiken, 3eich-
nungen und Plaftiken Paul Hans Ohmerts
und laffen nun die gar zu gewaltigen Radie-
rungen des Münchner Sepp Franck folgen. In
dem neuen Kunftfalon von Flechtheim ift Henri
Matiffe eingezogen. Nicolai bringt neue
Arbeiten des Schweizers (üilheim Schmid und
Paul Caffirer bildet die Hauptanziehungskraft
mit einer herrlichen Cezanne-Ausftellung. Im
Kunftgewerbemufeum haben fich die deut-
schen Verleger zu einer gewaltigen Schau unter
dem Eitel „Buch und Bild" vereinigt. 228 Ver-
leger zeigen das deutfehe Können auf dem bueb-
händlerifchen Gebiete und man ftaunt ob der
Fülle des Dargebotenen. Hier kann man inter-
effante Studien machen und viel lernen. Es ift
alles vertreten; das billige Maffenbucb und der
Luxusdruck, das wiffenfchaftlicheCüerk und das
Kinderbilderbuch, die Reproduktion als (üand-
fchmuck und die erlefene OriginaJgraphik für die
Sammelmappe. Ein ausführlicher Führer mit
wertvollen literarifchen Beiträgen über dasEbema
Buch 'ft bei Julius Bard erfchienen. K. S.
Dresdner AusfteSSungen
Die große Schau der „Valori plastici", über
die im Cicerone fchon berichtet wurde, ift nun
auch nach Dresden gekommen; eine Besprechung
erübrigt fich, nicht aber die Bemerkung, daß die
großen lebhaften Aquarelle und mächtigen Akt-
zeichnungen des Dresdner Bildhauers Eugen
Hoffmann, piit jenen bei Richter faftim Selben
Raume vereinigt, einen wefentlich frifeberen,
einen unbändigen Eindruck machen. Sind die
Italiener wichtige Stationen einer allgemein euro-
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