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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 17
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0536

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Verfcßiedenes

bolbein d. J. eine einzig große Verbindung fanden,
durchlieft, der gibt die Hoffnung nicht auf, daß
auch noch einmal mit den richtig verftandenen
und angewandten Mitteln der impreffioniftifchen
Cechnik eine wirkliche Porträtkunft aufblühen
kann. bat man, wie der Verfaffer weiter dar-
legt, begriffen, daß Fresko undFjolzfchnittLinienftil
find und daß auch in der bildenden Kunft nur
eine Form möglich ift, die einer beftimmten Ab-
ficht ganz entfpricht, dann wird man fich nicht
fo leicht im Format vergreifen, dann wird wohl
mal wieder, wie früher, die deutfehe Kunft als
Ausdruckskunft in der Iiluftration die Führung
übernehmen.
Der Verfaffer weift die für Buchfehmuck und
Iiluftration ganz verfchiedenen Gefet^e nach. Man
müffe der Gefahr des Illufionsmäßigen begegnen
und die Grundelemenle des reinen Ornaments:
„Hliederholung", „Kontraft", „Symmetrie" und
„Proportion", fowie die „Lehre von den Inter-
vallen" richtig anwenden. Dann find ficherlich
die vielen Entgleifungen auf dem Gebiete der
„Ex-Libris" nicht mehr möglich. Beachtet man,
was fo treffend über die Iiluftration als folche,
über den Raum, von dem fie auszugehen hat
und die Anordnung der Figuren in ihm, ausge-
führt wird, dann werden einem die Augen auf-
gehen über diefe eigentlich felbftverftändlichen,
aber oft mißachteten Grundgefe^e.
Dies ift eine eilige Andeutung des fo reichen
Inhalts des faft lapidar verftändlich gefchrie-
benen Buches, deffen eingehendes Studium Leh-
rern und Schülern, Künftlern und auch Kunft -
gelehrten warm empfohlen werden muß. Hier
die kleine Mühe nicht fcheut, die Abbildungen
im Cext, die außerordentlich inftruktiv find,
fofort mit den erft im Anhang gegebenen,
prägnanten Erklärungen zu vergleichen, dem wird
das Buch eine Fundgrube der Anfchauung und
Quelle für die eigene Produktion werden.
b ermann Naffe.

Verfchiedenes
Berichtigung
Durch ein Verfetten desSet$ers iftderinF)eftl3jl4
auf Seite 391 abgebildete van Gogh falfch datiert
worden. Es ift nicht zu lefen 1869, fondern 1889.
Ein angeblicher Rembrandt entdeckt
Kürzlich machte die Nachricht von einem neu-
entdeckten Rembrandt die Runde durch die inter-
nationale Preffe, den angeblich berrM.J.-O. Kro-
nig, der Vorjahren einmal eine kurze geit das
Mufeum in haarlem geleitet hat, in der banpt-
fache aber gögling und Adept von Dr. Bredius
im IJaag ift, in der Galerie Doria in Rom ge-
funden haben will. Htie deutfehe Kenner in-
zwifchen feftgeftellt haben, kann von diefer
märchenhaften gufchreibung eines bisher mit
mehr Recht dem Bernardo Strozzi zuge-
wiefenen Porträts eines bärtigen Greifes an Rem-
brandt abfolut keine Rede fein. Solche Ent-
deckungen find von dem genannten berrn unferes
Kliffens fchon öfters der Öffentlichkeit mitgeteilt
worden, ohne daß fie die Hliffenfchaft deshalb
ernft genommen hat. In diefem Fall fcheint
aber eine Richtigftellung durchaus am Platte.
Kun[tf)i[tori[d)er Kongreß
Vom 26. September bis 5. Oktober findet in
Paris auf Initiative der Societe de I'Art Frangais
unter Schu§ des Conseil de l'Universite de Paris
ein kunfthiftorifcher Kongreß ftatt. Der Kongreß
umfaßt vier Sektionen. l.Kunftunterricht undMu-
feumskunde, 2. DieKunftdesKIeftens, 3. DieKunft
desOftens, 4. Mufikgefcbichte. Neben Vorträgen
find Ausflüge nach Chantilly, Chartres, Reims,Vauz-
le-Comte, Courance und Fontainebleau geplant.
Verona
Bei Aufräumungsarbeiten in der Kirche San
Fermo wurden fieben, ein heiliges Grab bildende,
fehr gut erhaltene polychrome, große Skulpturen
aus dem Crecento gefunden. L. P.

KUNSTAUKTiON XVH!
24. bis 26. Oktober 1921
Kupferstiche - Radierungen - Hoizschnitte - Handzeichnungen
des XV. bis XV1I1. Jahrhunderts, darunter große Kollektionen von
Dürer, Rembrandt, Kieinmeister (100 Nrn.), Ostade, Demarteau u.a. (100 Nrn.)
Katalog mit 1960 Nummern und 30 Tafeln Abbildungen durch
HOLLSTEIN&PUPPEL :: BERL1NW15
Tel. Steinplatz Nr. 1105 KUNSTANTiQUARt AT Meinekestraße Nr. 19

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