Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0495
DOI Heft:
Heft 15/16
DOI Artikel:Verschiedenes
DOI Artikel:Der Kunstmarkt
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Aus der Sammlerwelt und vomKun ft fandet
balle
DerMagiftrat der Stadt balle bat kürzlich) be-
fcbloffen, die Burg Giebicbenftein an der
Saale, eine der fcbönften Burgen Mitteldeutfch-
lands, mit einem Koftenaufwand von drei Mil-
lionen Mark zu einer Kunftgewerbe- und Lbeater-
malfcbule auszubauen. Der Plan felbft gebt auf
den Leiter derKunftgewerbefcbule in balle, Prof.
Cbierfd), zurück, der fpeziell im Einblick auf
die feiner ftarken künftlerifchen und pädagogi-
fcbenPerfönlicbkeit hier gebotene neue Möglich-
keit einen kürzlich an ihn ergangenen Ruf, die
Leitung der Königsberger Akademie zu über-
nehmen, abgelehnt bat. ln der Lat weiß man
ja, daß die Fjallefcbe Kunftgewerbefcßule einen
ganz hervorragenden Ruf in den deutfcben Facb-
kreifen genießt. Durch die binzunahme der Burg
Giebicbenftein follen in erfter Linie neue Klerk-
ftätten entftebcn, die der Lheatermalerei, der
Qolzbildbauerei und der Keramik dienftbar ge-
macht werden. Außerdem wird im alten Korn-
baus eine Bibliothek mit Lefefaal eingerichtet.
Der geplante Umbau der Burg wird im ganzen
dem b'ftorifcben Charakter des Bauwerks nicht
zu nahe treten.
Der Kun ft markt
Aus der Sammlerwelt
und vom Kun ft Handel
F)et Straatje
Das berühmte Gemälde „Fjet Straatje" von van
Vermeer, das Prof. Six dem Louvre für den
Preis von drei Millionen Francs angeboten hatte,
wurde von dem Direktor der Nationalen Mufeen,
Jean d'Eftournelles de Conftant, wieder nach Rol-
land zurückgebracht. Es war nicht möglich, denver-
langten Betrag in Frankreich zufammenzubringen.
Nun ift das Bild für den Preis von 625000 fl. an den
bolländifcben Petroleummagnaten Deterding ver-
kauft worden, der anläßlich eines Jubiläums diefes
Meifterftück dem bolländifcben Staat fcbenkte.
Die Regierung, die ficb je^t über diefes fürftlicbe
Gefcbenk febr freut und die Schenkung des Fjerrn
Deterding als eine Lat nationaler Gefinnung
himmelhoch lobt, hatte fiel) dem ehemaligen Be-
ßrer des Gemäldes, Prof. Six, gegenüber febr
merkwürdig benommen. Six wollte das Bild
verkaufen, weil ihm dieErbfcbaftsfteuer inFJöbe
^ alter und ^
moderner Meifter
Carl Nicolai -Berlin Wio
Viktoriaftraße 26 a
Angebote aus Privatbeßk
möglicßft mit Pßoto unter Angabe von Künftler, Maß u. Preis erwünfeßt
465
balle
DerMagiftrat der Stadt balle bat kürzlich) be-
fcbloffen, die Burg Giebicbenftein an der
Saale, eine der fcbönften Burgen Mitteldeutfch-
lands, mit einem Koftenaufwand von drei Mil-
lionen Mark zu einer Kunftgewerbe- und Lbeater-
malfcbule auszubauen. Der Plan felbft gebt auf
den Leiter derKunftgewerbefcbule in balle, Prof.
Cbierfd), zurück, der fpeziell im Einblick auf
die feiner ftarken künftlerifchen und pädagogi-
fcbenPerfönlicbkeit hier gebotene neue Möglich-
keit einen kürzlich an ihn ergangenen Ruf, die
Leitung der Königsberger Akademie zu über-
nehmen, abgelehnt bat. ln der Lat weiß man
ja, daß die Fjallefcbe Kunftgewerbefcßule einen
ganz hervorragenden Ruf in den deutfcben Facb-
kreifen genießt. Durch die binzunahme der Burg
Giebicbenftein follen in erfter Linie neue Klerk-
ftätten entftebcn, die der Lheatermalerei, der
Qolzbildbauerei und der Keramik dienftbar ge-
macht werden. Außerdem wird im alten Korn-
baus eine Bibliothek mit Lefefaal eingerichtet.
Der geplante Umbau der Burg wird im ganzen
dem b'ftorifcben Charakter des Bauwerks nicht
zu nahe treten.
Der Kun ft markt
Aus der Sammlerwelt
und vom Kun ft Handel
F)et Straatje
Das berühmte Gemälde „Fjet Straatje" von van
Vermeer, das Prof. Six dem Louvre für den
Preis von drei Millionen Francs angeboten hatte,
wurde von dem Direktor der Nationalen Mufeen,
Jean d'Eftournelles de Conftant, wieder nach Rol-
land zurückgebracht. Es war nicht möglich, denver-
langten Betrag in Frankreich zufammenzubringen.
Nun ift das Bild für den Preis von 625000 fl. an den
bolländifcben Petroleummagnaten Deterding ver-
kauft worden, der anläßlich eines Jubiläums diefes
Meifterftück dem bolländifcben Staat fcbenkte.
Die Regierung, die ficb je^t über diefes fürftlicbe
Gefcbenk febr freut und die Schenkung des Fjerrn
Deterding als eine Lat nationaler Gefinnung
himmelhoch lobt, hatte fiel) dem ehemaligen Be-
ßrer des Gemäldes, Prof. Six, gegenüber febr
merkwürdig benommen. Six wollte das Bild
verkaufen, weil ihm dieErbfcbaftsfteuer inFJöbe
^ alter und ^
moderner Meifter
Carl Nicolai -Berlin Wio
Viktoriaftraße 26 a
Angebote aus Privatbeßk
möglicßft mit Pßoto unter Angabe von Künftler, Maß u. Preis erwünfeßt
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