Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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Heft 1
DOI Artikel:Dammann, Walter Heinrich: Landolin Ohmacht in Hamburg
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Landolin Ohmacht. Elifabeth Scßwalb, geb. Schramm
und Marianne Schramm. Marmor.
bamburgerEigenbefib,.
noch um ein weniges aufzuklären, das Urteil dUilly Cohns zu berichtigen. Beide Stücke
haben den Vorzug, daß wir die Dargeftellten nach Namen und Ausfeßen genau kennen,
und daß fie noch heute im Befit$ der Familien [ind, für die fie gefeßaffen wurden.
Bei einem der beiden, einem Doppelbildnis, kann den ümftänden nach Ohmacl)ts
(Jrheberfchaft nicht bezweifelt werden. Das andere, das Juftus Brinckmann feßon kannte,
aber dem Künftler nicht ficher zufchreiben mochte wird durch das im Stil genau ent-
fprechende Doppelftück nunmehr ebenfalls für Ohmacht gewonnen.
Im Fjocßoval die Bildniffe zweier Damen in noch jugendlichem Alter, die Büften
unter dem hochliegenden Gürtel abgofehnitten. Der vordere Kopf — Frau Elifabetß
Schwalb, geb. Schramm — ift ftark erhaben und unterfefmitten gearbeitet; der hintere
Fräulein Marianne Schramm, die jüngere Schwefter der Frau Schwalb — in reinem
Profil, fel)r ßach und zart. Der Ulerkftoff ift weißer Marmor. Das ganze Stück ift
17,3 cm hoch und 13,5 cm breit und trägt keinerlei Namenabzeichen oder -hinweife.
Daß es fieß um die beiden genannten Damen handelt, ift durch Erhaltungumftände und
Familienüberlieferung gefiebert; nur hat diefe die Namen der beiden vertaufeßt. Dicht
vor den Lippen Mariannens iß die Platte in faft fenkrechtom Verlauf durchgebrochen,
wie unfere Abbildung erkennen läßt. Ein alles, naturgroßes, aber für die Druckwieder-
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