Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Hübner, Friedrich Markus: Lodewijk Schelfhout
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0062

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Lodewijk Schelfhout. Baum im (Hinter. Radierung. 1913.
lebt. Dem Bacchantifchen und Überftömenden [einer Natur [teilt er t)ier die Zurück-
haltung und die Stra[[ung der Seele gegenüber, dies jedoct) noch nicht aus eigenem
Vermögen, [ondern in einer [olchen Anlehnung an die Schaffensweife Cezannes, daß
viele unter den betreffenden Gemälden der Jahre 1907—1910 den Arbeiten des Führers
aufs FJaar gleichen.
Auch noch andere Binflüffe lateinifcher Herkunft dringen während feiner Parifer Lehr-
zeit gegen ihn heran und werden willfährig von ihm empfangen. Da ift Andre Derain
mit [einer Fortentwicklung der Cezannefchen Raumlehre, dem Schelfhout tappend folgt,
aus deffen Geifte heraus er [ich für eine (Heile verlautbart; da i[t Pablo Pica[[o, der
Spanier, de[fen reiche, medaillen[aubere Porträtzeichnungen Schelfhout mit einer gleichen
Vollendung, mit einer gleichen, felbft die Vorbereitung der Papierfläche umfaffenden
nervöfen Uönung nachzubilden ver[tet)t (die vermiedenen Frauenköpfe von 1911), und
deffen hernach begonnene, abfichtliche Formzerftückelung er zwar nicht im ganzen
Umfange mitmacht, der Art und der Bheorie nach jedoch für eine (Heile gutheißt und
bewundert.

42
 
Annotationen