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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 2
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Hübner, Friedrich Markus: Lodewijk Schelfhout
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0068

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Lodewijk Scßeifßout. Der Märtyrer. Radierung. 1915.

Die Darftellungsftoffe Scßelfßouts [teilen untereinander im Verßältniffe großer und
fid) rußig abwickeinder Erlebnisfolgen, die fieß gegenfeitig erzeugen und ergänzen und
meift feßon früßzeitig und lange, eße fie fieß zur volien Reife entfalten, ißr Kommen
ankündigen. So läßt gegenüber diefen Stoffen, die den Künftler öfters über viele Jaßre
befcßäftigen, die Aufmerkfamkeit und Erfindungsgabe nießt früßer naeß, als bis die
oberfte Kurvenßöße der geiftigen Fäßigkeitsentfaltung erftiegen, als bis die le^te formale
Löfungsmöglicßkeit gefunden ift und nun das Cßema aus dem Geficßtskreife des Künft-
lers allmäßlicß wieder wegfeßwinden darf.
So ßat Lodewijk Scßelfßout die Berglandfcßaft von Les Angles woßl gleicß an Ort
und Stelle mit der Ölfarbe gepackt und feftgeßalten, aber die eigentlicße künftlerifcße
Durcßdringung diefes Darftellungsftoffes begann erft fpäter und in Paris, wo jener
ißm nur als Erinnerung noeß vor dem Denken ftand und wo Scßelfßout fieß gleicß-
zeitig vom Staffeleibilde weg und zur Ä^platte ßinzuwenden begann. Viele Jaßre

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