Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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Heft 3
DOI article:Graf, Oskar Maria: Maria Uhden
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Menfchen, der ebenfo gehaltene, im (Haffer ftiefelnde Fiamingo, um deffen nieder-
gebeugten Schnabel zwei neugierige Fifche fchnuppern, geben der feltfamen Meerlaft
die kosmifche Verbundenheit aiier (Hefen. Hnd um das Ganze flügelt fchwergefaltetes
(Haffer des Ozeans. (Heit, undenkbar weit weg brennt eine untergehende Sonne . . . .
Dies das tnhaltiiche des Blattes.
Cechnifd) ift zu diefem Schnitt zu fagen: (Her hier etwa als expreffioniftifet) orien-
tierter Betrachter nach fcheinbar primitivem Erfaffen fpürt, kommt nicht auf feine Rech-
nung. Die faft männlich bewußte ßufammenformung, die bis aufs letzte durchgeführte
und vollendete Handhabung der Kompofition, die Liebe der Ausarbeitung und die un-
geheuer benervte Ausnutzung des Licht- und Schattenelements im ganzen — etwa das
tragende (Heiß des Ruderers und des Elefantenkopfes als gleichfam ausftrömender An-
fang und zeugend-ftraßlende Mitte wohlbedacht darauf, nirgends ins Nur-Ornamentale
zu entgleifen, das unendlich feine 3ufammenklingen von Fläche und Linie, von Auf-
Maria Uhden.
Craum. Aquarell. 1917.
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