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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 3
DOI article:
Däubler, Theodor: Die Genfer Internationale Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0106

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Maria Ut)den. Gaukler. Fjolzfcßnitt. 1918.
3u dem Aulfat; von Oskar Maria Graf „Maria Ut)den".

überragend! Viele (üerke, die er in Venedig ausgeftellt hat, kann man and) in Genf
bewundern, viele find in Privatbefiß, einige in Mufeen gewandert: manche, ganz neue
kommen nun noch dazu. Die fet)r puritanifd)e Linie diefes den deutlichen Körper fein
fgmphonifierenden Bildhauers wird jeßt faft rokokohaft befchattet, mit etwas melodi-
fd)erer Formfprache überkräufelt. Es ift unglaublich, wie es Archipenko oft gelingt,
durch Aushöhlung, (üeglaffen, Durchlöcherung Ausdruck, Anmut, Prägung feiner Bild-
werke zu erreichen. Die section d'or fteht jedenfalls heute, nicht nur in Genf, fondern
in den romanifchen Ländern überhaupt, im Mittelpunkt der modernen Bewegung und
Diskuffion.
Der italienifche Futurismus lebt noch: man kann es in Genf an einigen Lebenden,
vor allem aber an einem Loten fehen: Umberto Boccioni. Seine Ausftellung beweift,
daß er fel)r ftark beeinflußt hat. Leider ift Boccioni, der ftärkfte und geiftigfte Futurift,

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