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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0119

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Lukas Cranacb d. R. Die Buße des ßl. Cbrgfoftomus.
Kat.-Nr. 1095 der Verweigerung von Kupfer[tici)en ufw. bei Qoiiftcin & Puppei-Berlin am 28. Februar bis 3. März.

von 50000 Mark auf Kliederentdeckung des
Biides, das auf zwei Millionen Mark gefcbätR
wird, ausgefe^t. Die Nachforfd)ungen erftrecken
fich fcbon bis nad) Amerika, wo aus Deutfcb-
land ankommende Dampfer daraufbin unter-
fud)t werden.
Bei der reichlichen Tätigkeit, die der Polizei
heutzutage auf anderem Gebiete geboten wird,
dürfte eineKiarnung gegen alizu eifriges Fahnden
auf ein Bild, das [ehr wahrfcheinlich einen mini-
malen (Uert befi^t, nicht unangebracht fein. Es
erfcbien fcbon auffällig, daß von dem angeb-
lichen Gemälde Rembrandts die Öffentlichkeit
erft erfuhr, nachdem es geftoblen war. ln der
Rembrandtliteratur ift es bisher unbekannt. Selbft
in den älteren Verfteigerungsnotizen in FJofftede
de Groots Verzeichnis kommt keine Landfcbaft
in der Art des geftohlenen Bildes vor. Nun be-
rufen fich die Beßrer darauf, daß die Landfcbaft

von Bode als echt anerkannt worden wäre.
Exz. Bode erklärt aber, daß mit feinem Namen
Mißbrauch getrieben werde und es ihm nie ein-
gefallen fei, das Bild als einen echten Rembrandt
zu betätigen, ln der Cat genügt aud) eine
Photographie, ja fcbon beinahe die Abbildung,
die von der Polizei ausgegeben wurde, um zu
erkennen, daß es [ich böcbft wahrfcheinlid) um
das Bild eines unbedeutenden niederländifcßen
Landfcßaftsmalers aus dem 17. Jahrhundert han-
delt. Die Beßrer des Bildes haben fich, nach-
dem fie keine Betätigung von Bode erhalten
konnten, gehütet, es noch anderen Kennern wie
etwa Fjofftede de Groot oder Bredius zu zeigen
und fich ftatt deffen eine Anzahl wertlofer Gut-
achten von angeblichen Autoritäten verfchafft,
die auf dem Gebiet der Rembrandtforfcbung
völlig obfhur find. g,. R. Valentinen

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