Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0132
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Heft 4
DOI Artikel:Wolfradt, Willi: George Grosz
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zwifchen taufendfenftrigen (Uolkenkra^ern und unter Viadukten auf die Straße, dort-
hin, wo ficß die Reklamegetöfe ineinander brechen und das Rattern des Verkehrs pd)
am dicpteften baitt, wo Amerika triumphiert und alle Larven in feinen Cecßnik-
Rßgtßmus hinein fcplingt.
Es ift in alledem viei krampfhafte Abwehr gegen Liberaiität, Mitteimaß des Cem-
peraments, Lahmheit der Rhythmen, gegen Uneingeftandenheit, Spießertum und Adämonie.
Die typifcß künftlerifcpe Revoiutionarität ift bei Grosz in für unfere geit feßr cparak-
teriftifcßer, im Unmaß freilich ganz einzigartigerweife in kraffe, hyP^rifcb^ unweife
Radikalität aufgefcßoffen. Muß gefagt werden, daß wir eine andere, gütigere, auch
gegen das eigene Sehen fkeptifche Art von (Ueltbetrachtung, die [ich auf das Feine,
Stille, Lächelnde, auf das Unvergängliche, Göttliche, Kindliche inmitten diefes Chaos
einftellt und ihre Reffentiments zu überwinden verfucht, ftatt ihnen freies Spiel zu
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