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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI issue:
Heft 5
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Wedderkop, Hermann von: Marie Laurencin
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0163

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Marie Laurencin. Das Zebra. Öigemäide. 1917.

experimentierend, fid) Stärken durch Übung, durch (üeitergehen ais geboten er[ct)eint,
in wesentlichen Fällen Spielerei. Ein richtiges war das Fundament, das Picaffo mit
dem Inftinkt [einer Begabung nie verließ, nämlich der Gegenftand als Anfang und
Ende, ein Kleiderhaken, Afchenbecher, Violine. Pica[[o hat noch die Verbindung dort-
hin, er bekantete das Runde und nahm Ecken weg, [chmückte den Gegen[tand kubiftifch
aus, kurz, hantierte [uchend, aber Schließlich belanglos an ihm herum. Als Ganzes gab
es in mei[ten Fällen einen Schauerlichen Giefenunfinn, ein Gekrakel, indem die künft-
leri[ch bemühte (üelt die neue Raummgftik [ah- 3um Vergleich und Repou[[oir wurden
[indig[t vergangene Kun[tepochen herangeholt, nun war es auf einmal noch viel klarer.
Das Stereometri[che an Pica[[os Arbeiten i[t das Unwesentliche. Mit die[er Manier
zieht eine öde Feierlichkeit, ein [üßes, verzücktes Schmollen der (üelt gegenüber, Zu-
rückgezogenheit aus der Lebendigkeit der (üelt, in dies Oeuvre hinein. Aber immer-
hin machte er nicht den Fehler, von der Ideenwelt überwältigt in die Luft zu greifen.

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