Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI issue:
Heft 5
DOI article:
Wedderkop, Hermann von: Marie Laurencin
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0164

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

Marie Laurencin. „La petite Orpßee." Ölgemälde. 1918.
Dtiffetdorf, Dr. Paut Deidmann.
Das Hlefentlicße des Kubismus ift, die Fläche ßinzulegen, die Verßältniffe der Flächen
fprecßen zu laffen, ganz reine Verßältnis-HIirkung mit einfachen Mitteln zu wollen.
Das ift [ein Anteil am neuen Setten, nicßt die Fingerübung der Vcrfcßacßtelung, in der
Myftik gefeßen wird. Das gweidimenfionale ift das Neue, Verzicht auf die Perfpektive,
lebendig gebliebene Dinge der Außenwelt. Denn der Kubismus war in faft derfelben
Stärke Ausdrucksmittel der alten 3eit gewefen, nur nicßt in der Scßärfe der abgefeßten
Fläcßen, nicßt in der die geläufige und ßergebracßte Hlirklicßkeit nocft immer betonenden
Rundung und Liefe.
Cypifcß die Kielt zu gehalten, das fcßeint in der Malerei ein Aufgeben der dritten
Dimenfion vorauszufe^en. Die Glätte des Nicßtsficßereignens fcßeint notwendig, die
Ausbreitung in der Fläcße, die Überficßtlicßkeit in Gemäßßeit des Materials, der ßacßen
Leinwand. Aber nicßt das Leere und Luftlofe; das Hlort abftrakt dürfte nicßt einmal
fallen. Es ift niemals von Künftlern gebraucht und wird nie gebraucht werden. Man
braucht fiel) mit diefem (Hort für Erklärer nicßt auseinanderzufe^en.
Aus dem Impreffionismus irrt aueß Marie Laurencin in großem Bogen ab. Ißr Bild

140
 
Annotationen