Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0169
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Heft 5
DOI Artikel:Wedderkop, Hermann von: Marie Laurencin
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Marie Laurencin. „Le gepßyre." Öigemätde. 1920.
Paris, Galerie Rofenberg.
Verdroßenßeit, Erftaunen, vielmeßr aßurissement, komifcßes Betroffenfein, trauriges
Scßönfein edter, ein einziges Mai exifteirender Frauen, gehaltene Luftigkeit, 3ufammen-
faffung von Menfcßen (Fräuleins) und Eieren (befonders Runden) zu zeitlofer Bewegungs-
Harmonie, mgftifcße Vereinigung von Frauen und Pferdeköpfen mit iangwaiiender
Mäßne, oben aufgetürmt, oder ein Verweiien auf Grenzgebieten zwifeßen Menfcßen-
und Eierwelt, Loslöfen von menfeßließer Gegebenßeit, unbewußtes völliges Entgleiten
ins Animalifcße, das find Eßemen, die variiert werden.
Sie ßat Eierperioden in ißrem Leben ßinter fieß, die epoque Poussiquette, epoque
cßat de gouttiere (weiß und feßwarz, tete fardee) epoque Coco (ein cßien Marin) und
die epoque sans animaux (geit der Beirat). l)unde bevorzugt, weil edler und felbftlofer-
Menfcßen find gleicßgültig, Künftler überßüffig. Je prefere la societe d'un mareßand
d'esclave (Kunftßändler) ä la societe des peintres, fagt fie. Da man ja diefe letzteren
ftets nur in Erßolungspaufen fießt und in zweitrangigem guftand. Eine künftlerifcße
Atmofpßäre bedrückt fie. Die Atmofpßäre eines gimmers, in dem Kunftwerke ftill für
fieß ßinwirken, feßneidet ißr das eigene (Dirken ab. Mufeen eine ßalbe Stunde, und
keine Meifterwerke. Lieblingsmeiftcr find gewiffe peintres inconnus.
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