Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (13.1921)

gefcßäfte gewöhnt. Die Generation ift durch- Sie hat in die Breite gewirkt. Sie ift
überal! da. Man kann es nicht befreiten und i[t voH heimlicher Sehnfucht, es möge
eine neue kommen. Ift ein Minifter noch fo fehr in Erfolg, grufelt es jeden Bürger,
er möge ftürzen. Die Menfchen find für Abwechflung, ob fie es geftehen oder nicht.
(Degen der Kunft — das altes voHziet)t fid) um fie herum. Die Kunft hat kein „Ende",
mag ihre Richtung, ihre Generation Reißen wie fie witt. (Der im Impreffionismus mit
FJerz und Beutel fteckt, wird diefe Generation ebenfo ins Nichts verdammen wie der,
welcher in einer unbekannten ßukunft den Start machen und für einige ßeit Sporen
erwerben witt. Das eine ift fo einfältig wie das andere eng. Antipathien entfcßeiden
ebenfowenig wie Ambition. Man fordert auch die Kunft nicht auf Piftolen und fetzt
fie nicßt nach Rangordnung an den Cifcl). Das (Derk wächft immer aus der Kraft der
einzelnen. Den Egp und was an ihm faul, zu viel und ftach ift, die Nachläufer und
die Fjeuchler mag die plötzliche Reaktion abftreifen. Das ift guter Dünger. Nach all
dem, um das (außen) jetzt geftritten wird, fragt in fünfzig Jahren kein Gott und
kein Ceufel. Aber dann ftehen (Derke da. Auf die kommt es an. Kein Gähnen des
Bürgers, kein Schlachtruf ehrgeiziger Jünglinge, kein Achfelzucken des Snobs hindert
das. Es wäre verdammt feltfame Übung, wenn nicht, aus Kampf und Begeifterung,
aus Verleumdung und paß herausgewachfen, ausgezeichnete Sachen unfere Generation
vor der Ewigkeit vertreten würden. Man muß die Kraft haben zu warten. Die Schreier
gibt es dann nicht mehr und Mode wie Stit fchalten letzten Endes da aus, wo um die
Repräfentation der Größe und lebten (üahrhaftigkeit gefocßten wird.


Eberhard Viegener. Bauer mit Kartoffetkarre. FJotzfcbnitt.

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