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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI issue:
Heft 20
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Graf, Oskar Maria: Der Maler Georg Schrimpf
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0609

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Georg Scßrimpf. Selbftbildnis.

Gieres in diefem Aug', der begattete Berg des wuchtigen Kinnes entiud ficß zu einer
ftraffen, plebejifcßen Backe, eine eingerittene Scßläfe verbiß ficß im fließenden F)aar-
bufd). Es war eine fcßlecßtgelungene Studie, aber es war ein Scßrei. Diefe Gweißeit
befagte meßr als ein belanglofer Verfucß.
Unmittelbar darauf erftanden plößlicß S^icßnungen, Aquarelle von einer fo tief ver-
innerlichten Formbegabung, einer folcßen Gerundetßeit des Rßgtßmifcßen, daß man fürs
erfte ftaunte und fürs zweite bange wurde um dieses Sicß-fcßnell-ausfcßöpfen.
Aus diefer 3eit ßaben wir die fcßöne Beglückung meßr unbewußter Geftaltung,
naiven Anpackens, farbenßeller Scßwelgfucßt einer nocß meßr aßnenden als robuft be-
wußten Stricßfüßrung. Das war, als Scßwalbacßs elegifcß-gefänftigte Ornamentfpielerei
zur blendenden Gefte erftarrte, als Melzers ßeifcßige Rßgtßmik aufkam.

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