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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 20
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Colin, Paul: Emmanuel Gondouin
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0616

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Emmanuel Gondouin

Von P/1 (VE COLPV
AM d /M6;7üung*cn

^ Emmanuel Gondouin zählt zu der neuen Maiergeneration, die der (üunfd) leitet,
r*< mit dem Kubismus abzurecfnen und auf dem Bleibenden weiterzubauen.
**—^ Die erften geilen diefes Artikels [ollen ifn nicht als einen fertigen Meifter
finftellen, der die Qualen und Verirrungen einer muffeligen Entwicklung überwunden
fat. Er ift jung — fein (üerk ift feute fcfon bedeutend zu nennen und feine Rolle
darf keinesfalls unterfcfäßt werden — doch er [teilt das geiftige (Hollen einer ganzen
Künftlerfcfar dar; er verheißt Löfung den fcfwebenden, fcfweren Problemen der
Malerei.
Die Stellung Emmanuel Gondouins ift negativ. Nicht mißzuverftefen, er ift eine
lebendige Auflehnung gegen die äftfetifcfen Verirrungen feiner Epocfe, er fieft und
kritifiert die Schwächen aller Schulen, deren Lärmen die Rivalität und die Reaktion
noch verftärken; er weiß fefr wofl, was vermieden werden muß, fieft aber noch nicht
klar, was zu tun ift. Er fucft [ich freizumachen, aber fein Schaffen ift zu fieberhaft,
widerfprucfsvoll, erfüllt von Rückfällen und Schwanken, aufrichtig gewiß, aber zu-
gleich etwas müde.
Emmanuel Gondouin ift eine beftändige Kritik der ganzen gegenwärtigen Malerei. -
Kritik des Impreffionismus: er fühlt feine Schwächen, den Mangel an geiftigem Aufbau


Symphonie in Schwarz und Grün. Landfcbaft.

Emmanuel Gondouin.
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