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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 20
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Colin, Paul: Emmanuel Gondouin
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0619

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Emmanuel Gondouin. Bildnis.
[einen Übertreibungen und Entfteliungen (und trot^ ißnen) treten die Bewunderer der
in der Mel)rzal)l [tarken Porträts die[er Aushebung die[em Biid unbefangen und oßne
Kritteieien gegenüber.
Gondouin füllte fiel) durcl) die[e gedrängte Dar[teiiungswei[e beengt. Er wollte
weniger leferlid) [ein und warf fiel) auf eine meßr ftilifierte, eigenfinnig einfache, be-
[eßeidenere, härtere Malart. Es entftanden beinahe (üortfpiele (wenn man es [o nennen
darf) wie die Kat$e, deren Konzeption [id) ganz und gar von den kubiftifeßen (üerken
[einer Früßzeit entfernte (oder z. B. [eine Symphonie in Schwarz und Grün). Sein
Erzengel nähert fiel) wieder fa[t der Auffaffung eines Guftave Moreau, übertrifft
allerdings deffen falfcße literarifcße Geftaltung.
Aber Gondouin war viel zu intelligent, viel zu [eßr Künftler, um [id) nid)t darüber im klaren
zu [ein; [o entwäd)ft [ein Verlangen nad) fyntßetifcßer Geftaltung in anderer Richtung. —
Dekorative Beftrebungen entwickeln fiel), es ent[tel)t eine Periode, deren (Hirkfamkeit
mit wenig (Horten zu umreißen ift: ausgefueßte Linienführung, nad) ausgewäßlten

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