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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

DOI issue:
Heft 20
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Colin, Paul: Emmanuel Gondouin
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0620

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Fläcßenwirkungen, finnlicße, nicßt meßr geiftige Harmonien, Abftraktion durcß Anwendung
einer ganz [trengen Aufzeicßnungsart gemildert; bewußtes Neigen zur Dezentralifation.
Seine 1921 im Salon des Independants ausgeftellten Bilder laffen bedeutend ftärker,
als die ßier wiedergegebenen Figuren, diefen HJillen nacß ungebundener Vifion er-
kennen. Eine Entführung der Europa in Ocker und Grün ßat fogar bereits das
Ausfeßen eines großen und vollkommenen Entwurfes zu einem ülandteppicß an-
genommen, das aucß einzelne feiner Landfcßaften, wie die Sgmpßonie in Schwarz
und Violett, nicht zu verbergen fucßen.
Auf diefem dekorativen (Oege fortfehreitend, immer feltener von realiftifcßer Inbrunft
ßeimgefueßt, geßt Gondouin feinem 3'el entgegen.
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*
Vorßer zu feßen, wo er enden wird, ift unmöglich; den Propheten zu fpielen wäre
töricht. Gondouin ßat eine große negative Kraft bewiefen. Seine (Elerke erlauben
die Behauptung, daß eines Eages der Schöpfer in ißm dem Kritiker nicht unterliegen
wird ermächtigen aber niemand, feinen Abftieg zu prophezeien.


Emmanuel Gondouin. Sitzendes Mädchen.

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