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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 24
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Kunstpolitik
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Neun Bücher

ift ein Abfcßnitt den Cempelfeften gewidmet,
ein zweiter den balifcßen Ganzen, weitere den
Volksgebräuchen, unter denen die Leicßenver-
brennungen eine wichtige kultifcße Robe fpielen.
Im Scßlußkapitel gibt Ern]*t Fuhrmann eine —
wie mir fcßeint — von kühnen Qypotbefen nicht
ganz freie Abhandlung über die Malaien, die
fpezieil das fpracßlicße Eiement diskutiert und
im ganzen ein wenig willkürlich den fonft fo
einheitlichen Rahmen des übrigen durchbricht.
Croßdem: Mit diefem Werke über Baii find wir
dem Leben und der Kunft Afiens keinen geringen
Schritt nähergekommen und deshalb muß man
vor allem dem Herausgeber der Schriftenreihe
danken, der hier in der Cat einen wundervollen
unbekannten Schaß ans Licht gebracht hat, an
dem [ich nicht nur der Künftler und Gelehrte er-
freuen follten. B.
P. P. PzzAe/zs. Des Ate/sPms GemdVc/e z'zz .5.35 A6-
<5z7Pzzzzgczz. /V^rzzzzsgegelzczz vozzPzzPo//0/Pgzz-
I?ozzrg. AIP cz'zzz?r Dz'zzPz'Izzzzg APo//*Posen-
<5erg*. Werte, /zenAenrlzcPe/c Azz/Mgc ^P/nssPrer
PerPnnst V. DozzPJ. Dezztsc/ze Fer/n^snn-
sto/t, S/zzPgzzrl zzzzp PerPn /P2/.
Diefe vierte Auflage des bekannten Rubens-
bandes in den „Klaffikern der Kunft" will faft
wie ein vollkommen neues Werk erfebeinen und
es mutet wie geheime Cragik an, daß der Mann,
der die Herausgabe diefer neuen Auflage beforgt,
fie von den Unzuveriäffigkeiton der früheren Auf-
lagen befreit und durch wichtige bildliche und
textliche Ergänzungen bereichert hat, der fetbft das
Erfebeinen des Bandes nicht mehr erleben follte.
Oldenbourg, der wie kein zweiter berufen gewefen
wäre, die längft als notwendig empfundene, ab-
febüeßende Rubensmonographie zu febreiben, ift
34)äßrig im Sommer diefes Jahres einem Lungen-
leiden erlegen. Seine wiffenfebaftiiebe Arbeit
ftand in den leßten Jahren feines Lebens faft
ausfchließlich im Dienft des großen Flamen und
man muß es immerhin vor dem Schickfal dank-
bar begrüßen, daß er diefe Arbeit überhaupt hat
abfchließen können, weil fie troßgewiffer Lücken
in den Wiedergaben Rubensfeber Werke doch
auf Jahre hinaus grundlegend für die Kenntnis
diefes Meifters fein wird. Wilhelm Bode, der
ein Onkel des Verdorbenen ift, glaubte die Pflicht
gern gefebener Pietät zu erfüllen, wenn er nach
der Einleitung des Herausgebers diefem einen
Nachruf widmete, um damit die Erinnerung an
feinen Neffen lebendig zu erhalten. Dagegen
ift nichts zu fagen. Wühl aber fträubt [ich menfeß-
licbe Gerechtigkeit gegen die Geringfcbäßung,
die bei diefer Gelegenheit die Arbeit des längft
verftorbenen Adolf Rofenberg erfährt, der vor

Jahren diefen Band zuerft herausgegeben hat
und deffen immer noch vorbildliche Einleitung
troßdem für wert befunden wird, dem Bande
gewiffermaßen feinen textlichen Gehalt zu ver-
leihen. 3ugegeben, daß Oldenbourgs Korrek-
turen durch denFortfcbritt derWiffenfcbaft not-
wendig und möglich gewefen find, zugegeben
felbft, daß vom gegenwärtigen Standpunkt aus
das Werk Rofenbergs abfolut als unzulänglich
erfebeinen mußte, verdient deshalb die Arbeit
desjenigen, der zuerft das ungeheure Material
fammelte und geiftig verarbeitete, als ein Nichts
gewertet zu werden, weil die geit inzwifeben
die Unzulänglichkeit diefer Arbeit erwiefen hat!
Schließlich nämlich baut auch Oldenbourg auf
dem Fundament Adolf Rofenbergs auf, von dem
vielleicht fogar Bode einiges gelernt hat und
wenn man ficb febon nicht geniert, deffen ein-
führenden Cext wiederum zu übernehmen, dann
wäre es ficber unendlich nobler gewefen, diefen
Band auch in feiner Neubearbeitung titelmäßig
unterdemNamen desurfprünglicßenHerausgebers
fortbefteßen zu laffen. als ißn zum Vorwand
eines immerhin nicht unbedenklichen Nepotismus
zu nehmen und einen Nachruf anzubringen, der
mit dem Werk als folcßem auch nicht das Ge-
ringfte zu tun hat. Diefe Feftftellung trifft troß-
dem die Arbeit Oldenbourgs in keiner Weife.
Im Gegenteil darf angenommen werden, daß
diefer felbft wohl Rofenbergs Anteil an diefem
Werke auch titelmäßig zum Ausdruck gebracht
hätte. Sachlich ift im übrigen zu der Leiftung
ßlbft zu fagen, daß fie troß offenbarer Lücken
und auch in Nichtachtung einer inzwifeben er-
fchienenen neuen Literatur (ließe z. B. Monats-
f^fte f. Kunftwiffenfcßaft XIII. Jahrgang Bd. 11)
dennoch im ganzen vortrefflich befteßt und als
folcße zweifellos eine wichtige Grundlage für
dieRubensforfcßung bildet. DerVerlag bat feiner-
feits an Mitteln nicht gefpart, diefem Bande eine
durchaus erftklaffige Ausftattung zu geben. B.
IVz'I/zc/zzz P/zPe./fp/zrzPozzsseozz. AfzY/JAWz-
tPzzzzzg^zz. /P2/. PzzPoI/Pzzc/zzzzzcz*^/*. V^r/og
Drc-sPf/z.
Ein Bekenntnisbuch und eines der wenigen,
die Ewigkeit in fieß tragen. Gefcßrieben mit dem
Herzblut eines Mannes, dem die Kunft Sache
reiner und freier Menfcßlicßkeit ift, der in dem
Künftler, deffen Entdecker er in waßrftem Sinne
des Wortes gewefen, zugleich einen Ausdruck
neuer evangelifcßer Einfalt fand, wird diefes Buch
fortan nicht nur für den Maler Rouffeau, fondern
fcßlecbtßin such für die Kunft zeugen dürfen.
Icß habe es an einem füllen Abend gelefen und
einen Fefttag inneren Scßauens dabei erlebt. Wo,

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