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Heidelberger Journal (65): Heidelberger Journal — 1871

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Nr. 205-230 (1. September - 30. September 1871)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25214#0926

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littfdjer unb fojialct a3e;iebung. 2Bir, bie freien Söhne
be§ alten (SermanentbumS, follen uns eine äkrunftaltnng
beS alten ß&riftentbumS burd) eine folcfte SentraUfation ge»
fallen laffen? JltrgenbS ift ba<5 Sbriftentbum fo geiftloSge»
inotben, alä in SRbrn, bem Zentrum ber &ierard)ie. Sie
Seutfdjen rnüffen gront machen gegen bie mafelofen 8u-
mutbungen SRomS, benn fie roiberftreben ebenfo febr unferem
Dlationaigefübl, als fie Sem (Seifte beS GbriftentbumS bta»
metral entgegengefegt finb. Surcb greibett beS (Seiftet ent»
ftanb baS Sbriftenibum unb ohne biefelbe hätte eS nie
SBurjeln faffen fönnen. §ätte man baS Sbriftentbum ben
alten (Römern fo geboten, wie eS je(?t auSfcpaut, fie hätten
.fidb bebantt. 3Bir ftnb Seitliche, benen baS gretbeilSgefübl
»on öauS auS angeboren ift. SBenn mir biefes angeborene
(Sefiibl »erleugnen, bann oerleugnen mir baS fceutfcbe ©e«
Wißen. Unfere SSifcböfe haben fo wenig SSerftänbnib für
unfer nationales gnterefie, meil fie z« febr SRömer gemor-
ben ftnb. SBie febr fie oon Morn abhängig gemorben finb,
baS bemeifen bie GonsilSbefdjIüffe. SarauS folgt, bafj, ba
mir meber »on IRoiu noch non ben Sifcböfen etmaS su bof»
« fen haben, mir uns felbft helfen muffen. SBenn mir aber
nicht alle gefunbeu BolEsfräfte in Bewegung fegen u. aus
jener ©emetnbe bie beften ©eelen herauSfuthen, bann ha»
ben mir unfere cbriftltche SWiffion oerloren. So alberne 8u-
ftänbe ber Rirdje lonnten nur möglich merben, meil man
bie gbee ber Rirdbe »erbunfelte unb fte einem lügenhaften
QefuitiSmuS zum Opfer brad)te. Sie lömtfcbeGurie hat ben
S3if(höfen leine eigenthümliche ^Berechtigung perfannt, fie
benüfet fie nur als Seimruthen, um recht zahlreiche Meters»
Pfennige berbetzuloden. (Weiterleit.) @S ift feine Heine Sir»
beit, bie ftarten Sollwerte ber&teraröbte su befeitigen. 3Bir
haben smar noch leine Machtmittel, aber einen mächtigen
SJunbeSgenoffen. (£ier bittet ber ßkäfibent, beS mutigen
Pfarrers fftenftle oon SDlöring ju gebenlen. SüeifaU.)

3ßrof. 2R i d) e l i S beleuchtet in berebter SBeife baS »er»
berblidje Sreiben ber gefuiten uns motioirt ausführlich bie
3!othmenbigleit ihrer SluSmeifung. Sie gnfalltbilität ift
nichts anbereS als bet iRefley ber mittelalterlichen fJSapft»
herrlihteit unb mürbe befsbatb jum Sogma gemacht, meil
man nicht mehr bie Süge als UBahrheit su begrünben fich
getraute. SluS berfelben Quelle ging ber gefuitiSmuS her»
Bor; er ift eine gnftitution, baju begrünbet, biefe mittelal«
tertich mechanifch gemorbene gorm ber Rirdje feftjuhalten
unb als baS 3Befen ber Jftrche felbft geltenb ju machen. Sie
golge ift, bag ber ©runbcharalter beS QefuitiSmuS in bet
SÖerleuguung ber moralifchen S3erechtigung ber inbtoibuellen
f)lerfönli<hfett befteht; er mill ben SRenfdjen zur blohen 3Jla»
fchine machen, ©ine ©efellfchaft mit folgen fprmjipien ift
ein ©ift für bie menfdjlhhe ©efellfchaft, baS innerhalb ber»
felben nicht gebulbet merben Eann unb barf. SBeil mir fei»
nen (ipiScopat mehr haben, fonbern biefer als roillenlofeS
SBerfjeug beS burd) bie gnfalltbilität zum SeSpot gemorbe»
nen fßapfteS ju betrachten ift, fo rnüffen mir felbft Wanb
anlegen, um bie Aufhebung btefeS DrbenS su errcttlen. ©S
!ann bieS ganz auf gejeglicbem Sßege, burd) einen Slntrag
an ben toeutfcben fReidbStag gefcheheit. Sollte man ben fa»
natifirten $öbel in bie ©cbtanfen rufen, fo mirb fchon bte
Kraft beS ©eiegeS bagegen auSreicben. Schon ißapft Sie»
menS XIV. befehlet bie aufbepung ber gefuiten, meil fie
bte inneren ©törenftiebe in ber djriftlicfyen unb menfdjüdjen
©efellfchaft finb; heute muh baffelbe gefhehen, oon bem
Innern Sewußtfein be§ latbolifchen IBolteS aus, in recbtli»
eher SSerhinbung mit ber Staatsgewalt.

SBegen ber oorgerüeften geil fann 'ßrof. griebrtd)
nicht mehr fpreöben; er Wollte baS 9ßrogramm motiüiren.
Ser ßkäfibent bantt ihm unter allgemeiner guftumnung,
für SaS maS maS et geleiftet.

Ißrof. Schulte ergreift baS SBort, um bem ÜBunfcpe
SluSbrud su geben, bafi gebet, menn er in bie Weimatb su»
rüdfehre, fich auch laut unb offen su Sem belenne, maS
hier gefprodjen mürbe. SRebner bantt fhlicfiltch bem ÜRanne
ber an ber Spige ber SBiffenfchaft fteht, Sötlinger, bem SRe»
ftor ber Theologen, ber bis heute treu geftanben ift. (Stür»
mifche Wochrufe erfchallen.)

iBräftbent ü- SBolf fhliept hierauf bie Sigung mit ei»
nem breifachen Wod) auf ben Röntg Submig II., in baS bie
ganje SSerfammlung einftimmt.

2>e«tfd6tonb.

florlSru^c, 24. @ept. fSereltö früher f)abtn
wir in btefem Statte ber älenberungen Srwühnung
getijan, welche fih/ wenn mit bem 1. 3an. 1872,
wie c$ wahrfheinlih ifi, bie beutfdje ®ewerbe-
Drbttung unb bamit gleichseitig bie 23erorbnung beS
SSunbeSrathS öom 25. ©ept. 1869 über bie fßrü-
fung ber Slerjte, ßahuäräte, SL^ferärgte unb Sipo*
thefer eingeführt würbe, für bie Prüfung biefer
Äanbibaten ber ^eilfunbe, inShefonbere für bie mt*
btjinifhe £auptprüfung ergehen werben. SOBtr ftnb
nun in ber Sage, h^Ju nachträglich noch mitgus
thetlen, baß bte naturwiffenfcbaftUhe SSorprüfmtg
ber SKebtginer auch nach (Einführung ber genannten
SSerorbnung materiell brrfbts&er gu befiehenben »oH=»
ftanbig entfprehen wirb; inShefonbere werben 3lna=»
tomie unb ißhhfiologie |)auptgegenfiänbe biefe«
SramenS bleiben. 2)er einzige Unterfhieb wirb
fein, baß baffelbe, anftatt wie bisher oom Dber-
mebijinalrath, oon einer aus UnioerfttätSprofefforen
ber 2Rebijin unb tliaturwiffenfhaften jufammenge»
festen Äommiffion ahgenommen werben wirb.(Ä.30

©abcnsSaben, 23, ©ept. Ser furje fliegen
unb ber bewölfte Fimmel haben ben Äaifer wenig
perhfnbevt feine gewohnten Spaziergänge fortju-
fe^en, unb fo in ber frtfehen freien Slatur fth felbfi
ju erfrifhen. 2)te fühle 8uft am fDlorgen unb
llbenb iß Ja fo angenehm unb ber Sag fo wenig
oon |)i()e gebrüht, baß felbft bie Dlatur aufathmet
unb bem gatten ber herbjtlichen fahlen Slätter
(Einhalt thut. Ser Äaifer fuhr biefer Sage mit
ber Äaifertn nach fcrut SBafferfall ©erolbSau, wel-
chen ber SRegcit wieber in fiärferen @rgüffen her-
ahraufhjen machte; an einem anbern Sage luft*
wanbeite er lange auf ber fßromenabe, unb machte
einfäufe in ©ginnet; an einem brüten empfing
er wieber höhere Dffijtere, bie im 8anb u. (Elfaß
ßationirt ftnb, unb oorgeßeen fam fogar ber Äo-
nig oon 3)änemarf unter bem Flamen eines ©ra»
fen 0. fDloen, um feinen hohen fßerwanbten einen
©efuch ju machen. 3ch nenne feinen wahren Fla-
men, tro^ beS eingehalteuen ßrengen ^ncoguito’S,
ba thn boci) fchon baS Söo^enhlatt auSgeplaubert
hat, unb erwähne auch baß bie ©roßfürfiin ^elene
oon fRußlanb biefer Sage hier eintrifft, unb, wie
oerlautet, ju (Silbe nächßer Sffioche auch gürß
SSiSmarcf erwartet wirb. Ueherpaupt ift, neben
ben SSorträgen beg' ©eß. fÄathö Slhefen unb beS
©eneralö o. fßobhielöfi, fowie beS ©eh. Sahinefös
rathä üBiimowbft) in ipriPatfachen, berÄaifer fehr
aitgeßrengt burch aUgemeiite polittfche Ungelegen*
heiten, unb ßnb anfommenbe Selegramme oon 500
SSorten nichts felteneS mehr. gehört bie oolie
©efunbijett unb ©nergie beS tl)atfräftigen ÄaiferS
baju um tn fo hohem Stlter nod) allem biefem fich
wibmen ju föntien, ohne auch nur bi# minbeße
(Srmübung ju oerfpüreu, unb es iß ju erwarten
baß er neu gefräftigt nach ®erl(n jurüeffehren
wirb. Ser SSefnch ber Äaifertti in ber greihurger
afuäßellung iß nun feßgeßeilt, unb trifft mit bem
ber großh. gamilie jufammen. ©onß iß natür-
lieh ber grembetibefuch im Sthßujfe begriffen, unb
befchränft ß<h mehr auf folcße welche auS bem

©üben jurüiffehten ober bahitt gehen. SDiegrems
benliße weist bis Jefct 44,408 l)3erfonen stad). 5)«
©pieipächter iß nach IjSariS um in ©emeitifchäff
mit anbern $nt. ShierS um ©pielbanfconceßionen
ju belüßfgen, unb ba in granfreid) alles mögli^l
iß,^ fo trägt er ßd) au^ mit neuen Hoffnungen.
SOlögen ße ihm bort glüefen unb er feine ganje
©fppe mttnehmen.

StrnßBurg, 23. ©ept. ©hen oerweilt hierher
SerlagSbuchhanbler Srühner ans ßonbon, ©e*
cretär Jenes lonboner ©omtte’S für bie ßraß*
Bürger Sibliothef, bem u. 31. auch Heptoorth
Siron angehört unb ÜWänner wie Sohn ©tuart
9Rin unb Hurfe? ihre ganje Shetlnahme juwenben.
Herr Srübner erwirbt ftcb bur^ feine nmft^tige
unb energifche Shätigfeit große Serbienße. ©o oer=>
öffentlicht er j. 33. an ber ©pi£e feines 33erlagSs
SlnjeigerS monatliß) einen Slapport über bie ©es
f^enfe unb ©efchenfgeber, macht ber engltidjen
f)3reße bie bejügltdjen 3Kittheilungen unb oerantaßt
biefelbe jur unterßü^enben Shätigfeit. @r nahm
hier auf einige Sage feinen Slufenthalt, um ftd)
an Drt unb ©teile oon bem gortgang beS Unters
nehmenS ju überjeugen unb nach feiner fRücffchr
bem englifchen ©omite über bie bisherigen Dlefttls
täte 33ertcht erßatten ju fönnen.

SWündJen, 24. ©ept. Heute früh celebrtrte in
Slnwefenheit eines außerorbentlid) jahlreichen fpn*
blifumS fßrof. ÜDltcheliS in ber ©t. fHtfolaifirche
bte ÜDleffe. Sie Äirche würbe auf Stnfudjen beS
©omiteS beS Äatholifens©ongreffeS ju biefem gweefe
oom ©iagißrate eingeräumt. Ser bort angeßeüte
@elßltche,_ ein fonß ganj h«mlofer Änedß ©otteS,
trat (natürlich auf Stufforbernng feiner oorgefe^ten
getßlichen SSehörbe) bem magiftratif^en ©ommißär
entgegen unb proteßirte gegen bie beabßchtigte ©nt*
wethung. Ser lefctere fümmerte ßch felbßoerßänb*
lieh ni^t um folche Lebensarten, unb als er nicht
fdjwieg würbe ihm bemerflich gemacht, ber 2Ragi*
ßrat, bet ßch in biefer Äiräje als Hausherr wiffe,
werbe nötfßgen gatlS auch bie Lechte eines HauS*
herrn ju üben wißen. 2luf biefeS hin jog eS ber
©eißliche oor, bie grauen, bie aus ber benachbar*
ten 9Mtöttinger*©apeüe, wo eben ber ©otteSbienß
jn ©nbe war, oorbeijogen, ju 3«ugen eines wie*
berholten fruchtlofen ißroteßeS ju machen. Set
©otteäblenü, ben qSrofeffor SDiicheliS hielt, ging in
ber evbcmtlcbßcn SBeife oor ßch unb bie SBÜnfdK
ber ultramontanen treffe, bte 33ewohner ber »or*
ßabt Hathhaufen möchten bte heißen Äaßanten für
bie Lömltnge aus bem geuer holen, gingen nicht I
in ©rfüdung.

(Erlangen, 23. ©ept. Ser befannte unb aH®
gemein hochgeachtete UnioerßtätSprofeßor Sr. H£*3
liegt f^wer franf barnieber. Sföan jwetfelt an
feinem ätuffommen. (Sr. Heoj war ber erße Sfrae*
lite welcher burch feine oor etwa 6 fahren erfolgte
@rn ennung jum orbentlidjen ißrofeßor eine ©taatS*
anßeHung in33ahern erhielt.) 311S ©erichtSarjt iß
erß oor wenigen SBodjen ber erße Sfraeltte in
SSapern angeßetlt worben.

Ifaffcl, 25. ©ept. Ser lang erfehnte Lücf*
marfch ber 22. Sioißon, ber baS 83. Snfanterie*
Legimcnt unb baS 14. Hufaren*Legimcnt angepö'

lißon mit manchen greunben, namentlich and) mit
©chenfei gebracht h<ü- ®lefcr ©egenfag ergab
ßch fo ju fagen mit einer 3lrt oon Laturnothwen-
bigfeit; er war immer ba, bur^ bie Sage ber Singe
unb bie ©igenart ber ißerfonen gegeben, unb iß feit
fünf fahren nur ben 33etheiligten unb Slnberen
mehr in’S 33ewußtfein getreten. Slber eS ßc^t au*
ßerhalb alles ßwcifelS, baß auch ber Ueberlcbenbe
gerecht genug oon bem Sobten teuft, um anjucr*
fennen, baß biefer bie Pflichten eines Äampfgenoffen
gegen ißn immerbar erfüllt unb felbß bet einer
perfönlidjen SSerßimmung nie bie Singe einem
öffentlichen 33rudj entgegengetrieben hat. SBer wie
ich Sabre lang neben Seiten im gefcbäftSIeitenben
SluSfdmß beS SooteßantenoereinS gefeffen, iß etni*
germaßen in ber Sage, bteß conßatiren ju fönnen.

Ser Seoteßantenoerein, ju beßen ©rünbern u.
Srotectoren ber Serßorbene oon Anfang an gehört
hat, oerbanft ihm neben manchem treßlidjen glug*
Matt namentlich ju einem guten Shell auch feine
eigene ©rißenj. Senn baß es ju einer Bereinigung
ber Berliner unb Heibelberger greunbe gefommen
iß, baS lag nicht i» le^Ur ßinie in bem felfen®
feßen, rührenben Bertrauen, weites bte älteren
greunbe Sittel’« in Berlin, namentlich ber frü-
here Lebacteur biefer ftirdjenjeltung, ber mir baS un*
jähligemal fchriftlich uub münblid) fagte, bem alt*
bewährten Äampfgenoßen entgegenbrachten.(gortf.ft.)

gur Jor^rß-guljitnM.

(gortfegung.)

Bella war aufgeßanbeit unb hatte ihn mit
gleichmütigem Blicfe gemeßen. Blö^ich aber er»
blaßte ße, trat einen ©djritt beifeite unb fagte fo
ruhig wie möglich: „@fe trageu Shr ©ewehr ge-
fpannt, Herr o. SuiSherg! wie leichtßnnfg !*

„2lh, bitte taufenb Btal um Bergebung, meine
©näbige!" ßotterte er. „BJeiner Sreu, ©te haben
Leiht! Sie freubige Ueberrafchung, @ie hier fo
unoermuthet ju treßen, ließ mich oergeßen ... ich
hatte mich ((bußfertig gemacht, in ber (Erwartung,
ein ©tücf SBitb aufjugehen, weil mir ber görßer
boch gefagt hatte, baß hier ... 2lh, ©ie raumen
Shre ßeiihnungen jufammen, ohne mir einen Blicf
ju oergönnen? St habe @ie alfo wfrflich geßört,
meine ©näbige?" ©r hatte bie Büd)Sßinte abge-
fpannt unb an einen Baum gelehnt unb näherte
ßch nun ber Banf, worauf Beßa ihre SLappe
fchloß.

»ÄeineSwegS, Herr o. SuiSberg, ich toar für
heute fertig, baS richtige Sicht mangelte mir," üer*
fepte 33etta ruhig, „ttnb Je^t will ich 3h«en ben
Stnßanb nicht oerberben."

„D bitte, bitte, meine ©näbige, nur einen ein*
jigen Blicf auf biefe ©fijjen!" bat ©bwin ein*
ßhmeichelnb. „SBir begegnen ünS auf einer unb

berfelben B«ßion, — gräulein o. Hahnj i^ bin
ein feuriger Silettant im LquareHiren, obwohl
ßanbföhaft nicht mein gai) — jiehe fßferbe üor
unb militärtfche ©ruppen — barf mir aber ohne
©elbßüberhebung fcpmetcheln, in ©adjen ber Äunß
ein Ürtheil ju haben . .

„©in ©runb mehr, baß ich 3h«en meine fc^fcoa*
dien ßümperhaften Berfuche entjiehe, weil ich meine
Unjulftngiichfeit fühle," fagte SeHa, aber ©bwtn
hatte fchon mit einer fanften ©ewalt baS eine Blatt
— bie eerbeßerte ©fijje — ergtißen unb bat fo
bringenb unb einf^metchelnb um „bie ©nabe biefe
gentale Schöpfung betrachten ju bürfen," baß ße
ihn gewähren laßen mußte.

©bwin erging ßch in Ü6erf^wänglichen sßfjra*
fen bewunbernbe* Lnerfennung, fühlte bie größte
Setounberung für Bella’S Salent unb boch jugleid)
eine Berpßiöhtung, ßd) burch einige BBinfe unb
SluSßellungen als Äenner ju erwelfen, unb nannte
Bella’S gleichmütiges Slblehnen feines unoerbien®
ten 8obeS eine aÖjugroße Bef^eibenheit.

»SBenn ich nicht fürdßcn müßte atlgu füh« unb
beinahe aufbringlidj ju erfcheinen, würbe ich ein«
frennblich* f<hüd)terne Bitte wagen", fagte er mü
einfchmeichtlnbem Son unb Blicf, ben Bella n«r
burch einen ßummeH Slugenwinf erwieberte. „3^
würbe mi^ ungemein geehrt fühlen, wenn gnabü
geS gräulein bie ©nabe haben wollten, mir ju oer*
 
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