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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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2


Dombaumeister F. Schmitz.

jgjfn der Fcrtigstellung eines unserer hervorragend-
sten Baudenkmäler, des Kölner Donies, hat der
jüngst in Baden-Baden verstorbene Architekt, Dom-
baumeister Franz Schmitz, den hervorragendsten
Antheil. Er wurde 1832 als Sohn des beim Kölner
Dombau beschäftigten Maurermeisters Johann Josef
Schmitz zu Köln geboren, besuchte bis zum Jahre 1848
das Marzellen-Gymnasium in seiner Vaterstadt und
widmete sich technischen Studien. Er trat in das Dom-
baubureau und später in die Dombauhütte ein, wo er
in drei Jahren sich praktisch ausbildete und sich die
Kenntnisse des Steinmetzhandwerks, sowie der Maurer-
und Versetzarbeiten aneignete. Von 1852—1868 war der
Verstorbene ununterbrochen beim Dombau in Köln
thätig, Aufangs als Zeichner mit dem Auftrage der Aus-
führung der architektonischen Details nach Aufnahme an
dem alten Bau. Der damalige Dombaumeister, der kürz-
lich in Wien verstorbene Professor Friedr. von Schinidt,
vvar sein Lehrer und Meister. Nach dessen Abgang
nach Wien wurde Schmitz dessen Nachfolger. Seine
grössten Arbeiten waren dann die Weiterführung der
beiden Thürme bei dem Dom in Köln. Sein Werk
„Der Dom zu Köln“ machte seinerzeit Aufsehen. Schmitz
trat von seinem Amte zurück, um einige grössere
Bauten auszuführen. 1864 wurde ihm der erste Preis
für eine neue grosse Kirche zu Frankfurt-Sachsenhausen,

1867 auf der Ausstellung zu Paris für seine Arbeiten der höchste Preis zuer-
kaunt. Er baute eine Reihe von Kirchen in den Rheinlanden und ein Hospital
mit Kirche in Kopenhagen. Namentlich war er ein Meister in der Wiederher-
stellung mittelalterlicher Kunstdenkmäler, was er bei der Schlosskirche zu Meisen-
heim, bei der katholischen Kirche zu Wipperfürth, der Münsterkirche in Bonn,
der Annakirche in Düren, der St. Nikolauskirche in Aachen, dcr St. Severins-,
der St. Gereon- und der St. Ursulakirche in Köln bewiesen hat.


Gesellschaft hätte haben können. Am nächstcn Tage war natüriich kem
mehr drin, dafür aber Freund Morris uin so tiefer.“

MenS'

,cb

ganz ein-

Erinnerungsmedaifle zur
der Universität H,

Für die an dcr Somaliküste
Colonie Dji-
bouti wurden
zwei Marken-
wertheheraus-
gegeben, beide
in der Zeich-
nung unserer
nebcnstehen-
den Abbil-
dung. DieMar-
„ Protectorat de

ifß:

iäÄaGÖTEisSOMAUSiaK^

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smm


la

in der Nachbarschaft von Obock liegende
kcn sind ungezähnt, 1 Ces.
schwarz, Mittelbild roth;
2 Ces. rosa, Mittelbild
schwarz. Man sieht dar-
auf eine Ansicht von Dji-
bouti und in den beiden
oberen Winkeln je einen
Kreis mit der Angabe des
Werthes. Auch befindet
sich oben die Inschrift:
sowohl als links die Ini-

,>cetzt e|1

Untcr dcr berathenden Mitwirkung einer von Rector und Senat eingc- ^
Commission hat die Berliner Präge- und Gravir-Anstalt von Otto Oertc e^

Medaille hergestellt, wclche der Erinncrung an das [ubiläum der Un

• ■ ■ Ath e|1^

sität Halle gewidmet ist. Die Medaille zeigt auf dem Avers die Göttin _

in ganzer Gestalt; als Beschützerin der Werke des Friedens und der S e* sl°uf
Arbeit hat sie den Iielm abgelegt, und indem sie sich mit der linken Hand
ihren Speer stiitzt, giesst sie mit der Rechten aus einer Opferschale aui ^ g
vor ihr stehenden Altar die Spende aus. Für die in edler Einfachheit ausg e* u
Figur hat als Vorbild die vielgenannte Athena Leinnia des Phidi a> °

° ° ii ilJl»

dient. von deren Aussehen wir erst seit Kurzem uns eine Vorste

■ Sch ar

machen können, nachdem O. Puchstein's und A. Furtwänglers ■o
blick eine Copie dieses berühmtenWerkes entdeckt hat.

Die Inschrift tiber der Hand der Figur lautet FAVE
MINERVA, rechts neben der Figur folgt noch XL
LVSTRIS PERACTIS. Der Revers wird
genommen von der Inschrift:

AVSPICIIS
GVILELMI II I. R.

VNIVERSITAS LITTERARIA
FRIDERICIANA HALENSIS
FERIAS BISAECVLARES
CELEBRAT
D. III. AVG.

A. MDCCCLXXXXIIII.

Die künstlerisch trefflich ausgeführte Me-
daille wird allen Festgenossen eine freundliche
Erinnerung an die Jubiläumstage sein.

Der Schwimmsport hat in
Deutschland seit zwei Jahrzehnten
einen ungeahnten Aufschwung ge-
nommen, besonders in soweit es sich
um seine Uebung im fliessenden
Wasser handelt. Das stromreiche
europäische Mittelland erweist sich
iiier den übrigen Concurrenten als
überlegen und hat vor Allem England

Jubelfeier

ille.

Der Auerbachsprung.

Djibouti -Briefmarke.

cöte des Somalis “ und rechts
tialen R. F. sowie ein mit einer Lanze bewaffneter Eingeborener. Darunter
steht: „Djibouti 1893—1894, Service postal“. (Bezugsquelle: Gebr. Senf, Leipzig.)

nicht zu fürchten, dessen Wassersport sich hauptsächlich auf Rudern und S e,
richtet. Gerade in der Reichshauptstadt wird das Schwimmen in drei g r° s
Schwimmanstalten und vielen Clubs besonders gepflegt. Nach dem B eS
einer dieser Anstalten ist ein neuer Kopfsprung genannt, den wir unS'
Lesern in einer wohl gelungenen Momentphotographie vorführen.

Ein neues Wasser-Velociped hat Herr Georg Pinkert aus Harnbu rn
funden. Es ist ein Tricycle, dessen Fahrräder 1,35 m im Durchmess er

Der Theaterberichterstatter des „Staten Island Advertiser“ er-
schöpft sich in folgenden Liebenwürdigkeiten: „Unsere Insel kann wahrlich von
Pech sagen. Bricht da nicht nur die Blatternepidemie aus, sondern auch
Mr. Morris Morrison muss. kommen und uns mit seiner netten Gesellschaft etwas
vormimen. Unter den beiden Uebeln, die
Blattern zu kriegen oder einer Morrison’schen
Darstellung beizuwohnen, würden wir ohne
Zaudern das kleinere wählen und uns die
echtesten Biattern gefallen iassen, die nur zu
haben sind. Am ersten Tag des herrlichen
Ensembles hat die Kasse baare vier Dollars
erhalten. Na, fett kann die Gesellschaft da-
von natürlich nicht werden, was ja auch sonst
noch ein Ding der Unmöglichkeit wäre, da
die berühmten sieben mageren Kühe gegen
die Damen der Gesellschaft noch wie das
reine Mastvieh aussähen. Dafür ersetzten die
Damen an Ehrwürdigkeit und Alter, was
ihnen an Fett und Fleisch fehlt, und der alte
Napoleon, der die Damen vielleicht noch per-
sönlich gekannt hat, hätte gar nicht vier Jahr-
tausende auf seine Krieger von Pyramiden
herabsehen lassen müssen, da er das viel
billiger von den Damen der Morrison’schen

50 cm Dicke messen. Sie sind in drei iuftdichte Compartiments getheilt, so ^ ^
wenn eines derselben zerbricht, die übrigen genügen, um die Maschin e 11

Wasser zu haiten.

Breite und 20 cm Länge,

ü Um die Radreifen laufen GummistreiR 11'

At*

die Benutzung der Maschine auf dem LaU°^ ^
möglichen. DasGesammtgewicht beträg*^ 3 jt
Der Erfinder behauptet, eine Geschwind 1?
von 15 krn auf dem Lande, 12 knt in 1

und 8 km im Meerwasser crreichen zu

kön 11

Nach mannigfachen Versuchen 111

d el1

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10 el11

Sie tragen an ihrer äusseren Fläche Schaufeln von ^
Das Steuerrad hat 90 cm Durchmesser und ^ ^
Breite und enthält 2 luftdichte AbtheiI UIln^.e

ef'
5 ko

eb

ä eC

mat 1' 11

Schweiz und in Norddeutschland untei 11
es Ilerr Pinkert jüngst, von Calais au s ^
Canal zu durchqueren. Er startete um 7 1/’
morgens und wurde nach mehrstündig eI ^
fahrt, von Nebel und Wind behindert, 1 ^
ein Boulogner Fischerboot aufgefischt- .
zweiter von Boulogne aus unternom 111 r
Versuch ist ebenfalls missglückt, ab er
Erfinder ist von seinem schliesslichen E „
felsenfest überzeugt und gedenkt nicht
lassen, bis er seine Erfindung für den
meingebrauch nutzbar gcmacht hat.

Mr. Pinkert auf dem Wasser-Tricycfe.
 
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