Der Reichsbank-Präsident Dr. R. Koch.
eichsbank.
Von Dr. Meyer.
Ji§; 0 viele Jahrhunderte auch dahinflossen seit dem Beginn der Ent-
Wicklung der Geld- und Creditwirthschaft, entscheidcnd für ihre
, ^^ildung ist doch unser Jahrhundert geworden, und zwar durch die
^’irkung der grossen Centralbanken. Zu den vornehmsten zählen wir
■^ank von England, die Bank von Frankreich ur.d die Deutsche Reichs-
, nb- Eine solche Einrichtung vergleicht sich arn besten mit einern grossen
^it
erVoir, in das durch Tausende von Canälen die Aufsaugung des Capitals
^cldform sich vollzieht, um von diesern Mittelpunkt aus alle diejenigen
*^ apital zu versehen, denen es zur Zeit daran mangelt. Der Finanz-
brti
lln> der Industrielle, Kaufmann, Gutsbesitzer, Gewerbetreibende finden
^eit vortheilhafter, statt ihr Geldcapital in eigene Verwahrung zu nehmen,
es
häufig
Zeit lang zinslos daliegen zu lassen, es der grossen
, entralbank anzuvertrauen, die dadurch in die Lage gesetzt ist, über
^ Se Sunimen zu verfügen und dem Bedürfenden gegen sichere Pfänder
0tllbarden) oder rechtsverbindliche Versprechen (Wechsel), sowie gegen
Erlegung eines Zinses (Discont) zu iiberlassen. Als Gegendienst gegen
die Einzahlung von Geldern (Girogelder) übernimmt die Bank die Rolle
eines Banquiers für den Einleger, indenr sie auf Grund seines Conto-
Guthabens Cassa für ihn führt, Zahlungen leistet, ihm Credit gewährt und
ihm die ganze Mühe seines Geldverkehrs abnimmt, nicht nur für den
Bereich der Hauptbank in Berlin, sondern mit Hülfe ihrer nach Hunderten
zählenden, netzartig über das ganze Land verbreiteten Filialen, auch für
den Aussenverkehr und zwar in billigster und sicherster Weise. So wird
die Centralbank zum Mittelpunkt des gesammten nationalen Geld- und
Creditverkehrs, sie ist die Bank aller Banken und der gesammten Geschäfts-
welt, wenigstens leitet sie den Hauptstrom der Geld- und Creditmittel
durch sich hindurch. Dadurch, dass der Staat der Bank das Privileg er-
theilt hat, an Stelle des baaren Geldes auch Noten auszugeben, hat sie
die Möglichkeit gewonnen, diejenigen Summen, welche der Verkehr ge-
braucht und für welche das Mettallgeld bei Weitem nicht ausreicht, die
IX. 18. I.
eichsbank.
Von Dr. Meyer.
Ji§; 0 viele Jahrhunderte auch dahinflossen seit dem Beginn der Ent-
Wicklung der Geld- und Creditwirthschaft, entscheidcnd für ihre
, ^^ildung ist doch unser Jahrhundert geworden, und zwar durch die
^’irkung der grossen Centralbanken. Zu den vornehmsten zählen wir
■^ank von England, die Bank von Frankreich ur.d die Deutsche Reichs-
, nb- Eine solche Einrichtung vergleicht sich arn besten mit einern grossen
^it
erVoir, in das durch Tausende von Canälen die Aufsaugung des Capitals
^cldform sich vollzieht, um von diesern Mittelpunkt aus alle diejenigen
*^ apital zu versehen, denen es zur Zeit daran mangelt. Der Finanz-
brti
lln> der Industrielle, Kaufmann, Gutsbesitzer, Gewerbetreibende finden
^eit vortheilhafter, statt ihr Geldcapital in eigene Verwahrung zu nehmen,
es
häufig
Zeit lang zinslos daliegen zu lassen, es der grossen
, entralbank anzuvertrauen, die dadurch in die Lage gesetzt ist, über
^ Se Sunimen zu verfügen und dem Bedürfenden gegen sichere Pfänder
0tllbarden) oder rechtsverbindliche Versprechen (Wechsel), sowie gegen
Erlegung eines Zinses (Discont) zu iiberlassen. Als Gegendienst gegen
die Einzahlung von Geldern (Girogelder) übernimmt die Bank die Rolle
eines Banquiers für den Einleger, indenr sie auf Grund seines Conto-
Guthabens Cassa für ihn führt, Zahlungen leistet, ihm Credit gewährt und
ihm die ganze Mühe seines Geldverkehrs abnimmt, nicht nur für den
Bereich der Hauptbank in Berlin, sondern mit Hülfe ihrer nach Hunderten
zählenden, netzartig über das ganze Land verbreiteten Filialen, auch für
den Aussenverkehr und zwar in billigster und sicherster Weise. So wird
die Centralbank zum Mittelpunkt des gesammten nationalen Geld- und
Creditverkehrs, sie ist die Bank aller Banken und der gesammten Geschäfts-
welt, wenigstens leitet sie den Hauptstrom der Geld- und Creditmittel
durch sich hindurch. Dadurch, dass der Staat der Bank das Privileg er-
theilt hat, an Stelle des baaren Geldes auch Noten auszugeben, hat sie
die Möglichkeit gewonnen, diejenigen Summen, welche der Verkehr ge-
braucht und für welche das Mettallgeld bei Weitem nicht ausreicht, die
IX. 18. I.