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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.32112#0158

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MODERNE KUNST.

63

^it ej

v 1 llertl wundervollen Spitzenkragen. Auch der Geistliche, der die Trauung
C 8’ war ein begeisterter Anhänger der Kleiderreform und nahm an der
^^ etl Maskerade keinen Anstoss. Die Schwierigkeit beginnt für die Tagver-
'ler ten jedenfalls erst 1161 Entscheidung derFrage, wer denn nun eigentlich in
die Hosen anhat.

Di

le nebenstehenden Landschaftsmalereien sind auf

Cai

‘yptus-Blättern von einem australischen Schäfer
Selührt, den die Langeweile zum IVfaler gemacht. Ohne

Eu

. iter,

U,

'iod,

en Commentar lassen wir hier den Text des Briefes

ebersetzung folgen, den er än die Redaction der
ernen Kunst“ gerichtet.

„Werther Herr! Durch einen Musikalienhändler in
^ ,ley wurde ich benachrichtigt, dasS Sie einige nieiner
ej erelen zu haben wünschten, von denen Sie in Folge
erj. eS ^eschenkes, das ich der Königin Victoria gemacht,
ilatten' ® le liatten das Dntzend auf Blätter gemalter

en schon früher erhalten, wenn ich nicht in letzter

g so viel zu

^alt^ng nnbese 11® 111» 1 er_

5 p etl- Der Preis beträgt
(■ tlnd- Es wiirde mich
jj., 1,611 > solche Miniatur-
b dcllen Ihnen und Ihren

JWnden

thun gehabt. Ich hofie, Sie werden die

°hn,

überlassen zu
^ en, wenn Sie an
s 6sen Curiositäten Ge-
finden.

Ihr ergebener
A. W. Eustace,
Black Dog Breek,
Victoria,
Australia.“

^aiVel Prevost schil-

ln seinem neuesten,

tn Deutschland viel

, senen Roman ,,Les
dem; ■

‘"Vierges“ ein vorneh-
Miethhaus in der
e desTriumphbogens,

Landschaftsmalerei auf Eucalyptus-Blättern.

grosse Empfa-ngshalle für die Bewohner sämmtlicher
Diese Halle ist beweglich und kann mittelst hydrau-
verk angefügt werden, in welchem ein
Wie aus einer Notiz der Pariser Blätter zu ersehen,

Stl ches eine
I; ckwerke enthält.

£ en Aufzugs demjenigen Stockwerk angetügt werden, m welchem ein

^P^ügsabend stattfindet.

ntan es hier nicht mit einer Ausgeburt der Phantasie des berühmten Roman-

C eibers zu thun. Die bekannten Chocolade-Fabrikanten Gebrüder Menier

1^^ 611 kürzlich in der Avenue Hoche No. 4 ein palastartiges Zinshaus erbauen

« etl> Welches nicht weniger als 35 grosse Miethwohnungen enthält, für deren

u. ^^rste die Kleinigkeit von 24000 Frcs. Miethe gefordert wird. Sämmtliche

ner können nach Bedürfniss die im Hause befindlichen grossartigen Fest-

Denützen, welche 600 Personen
“U fa

[• “ssen vermögen. Der hydrau-

^^ che Aufzug fehlt allerdings. Da-

' vären diese Räume auch zu
st0s

^ . “• Aber die Einrichtung ge-

,nsamer Gesellschaftszimmer für

a Se Miethhäuser dürfte mehr
Wikl

be, ' atl8 und Nachahmung finden,

^^ ,lders bei verträgliche

Be-

nern.

. Es ist ein eigen Ding um die
n§lis

‘n

lsch-amerikanischeGrazie

•esang und Tanz. Die

ih lclle Anrnuth besteht da eine
f„. gefährlichsten Krisen und
Tfj ^ügieich ihre glänzendsten
..P 116- Im Wintergarten in
Werden allabendlich die
ans Amerika importirten Ge-
'vister Barrison bejubelt. Die

sch

'S C,lden Blondinen im Alter von

aii id Jahren führen Grotesktänze
er A

Qj. lrt aus. Ihre überschlanken
die Uckenumwaliten, fein
üittenen Köpfchen bewegen

sich mit einer Art eckiger Anmuth, die kindlich herausfordernd, unwiderstehlich
wirkt. Dazu kommt der eigenartige Rhythmus des englischen Couplets und die
auffallende Uniformität ihrer Erscheinung. Wenn sie aus ihren Pompadours
fünf junge Kätzchen hervorziehen und sie lachend in das Publikum hineinstrecken,

weiss man wirklich nicht, was man mehr
bewundern soll, die fünf niedlichen Thier-
chen oder ihre noch niedlicheren Herrinnen.

Professor Dr. Heinrich Brugsch-
Pascha ist am 10. September in seiner
Vaterstadt Berlin seinen langen Leiden
erlegen und mit ihm eine der populärsten
Gelehrtengestalten der deutschen Haupt-
stadt dahingegangen. Geboren im Februar
1827, veröffentlichte er bereits als Gym-
nasiast seine Erstlingsarbeit „Scriptura
Aegyptiorüm demotica“, eine Schrift, durch
die die Kenntniss der altägyptischen Volks-
sprache und Verkehrsschrift nicht un-
wesentlich gefördert ward. Durch diese
und einige bald darauf folgende kleinere
Schriften erwarb sich Brugsch die Gunst Alexanders von Humboldt und Friedrich
Wilhelms IV., die von nun an den talentvollen und eifrigen jungen Aegyptologen
in seinen Studien wirksam unterstützten. Auf Kosten des Königs- unternahm
Brugsch seine erste wissenschaftliche Reise nach Aegypten; hier betheiligte er
sich in hervorragender Weise an den Ausgrabungen
der Apisgräber bei Memphis, die besonders reiches
und werthvolles epigraphisches Material lieferten.

Zurückgekehrt nach Berlin, habilitirte er sich als
Privatdocent an der Universität und wurde zu-
gleich Assistent am Aegyptischen Museuni. Einige
Jahre darauf trat er eine zweite Reise ins Nilland
an. Das Resultat beider Reisen hat Brugsch in
mehreren streng wissenschaftlichen Arbeitennieder-
gelegt, die er zum Theil in französischer Sprache
veröffentlichte. Im Jahre 1860 begleitete er die
preussische Gesandtschaft nach Persien und lernte
hier durch längeren Aufenthalt die Sitten imd
Gebräuche diesds Landes und seine alte, längst- Prof. Dr. Brugsch-Pascha f.
vergangene Cultur durch Autopsie und methodische Forschungen gründlich
kennen. 1864 wurde Brugsch zum preussischen Consul in Kairo ernannt. Da-
mals hat er auch die „Zeitschrift für ägyptische Sprache und Alterthumskunde“
begründet, die nachmals sein berühmter College Lepsius weiter redigirt hat. Nur
kurze Zeit sollte Brugsch jedoch in Kairo bleiben; schon im Jahre 1868 folgte
er einem an ihn ergangenen ehrenvollen Rufe nach Göttingen als Professor der
Aegyptologie. Aber auch hier war seines Bleibens nicht lange. Der Vicekönig
von Aegypten übertrug ihm 1870 die Leitung der in Kairo neu gegründeten
„Ecole d'Egyptologie“. Im Jahre 1873 war er sodann als Generalcommissar für
Aegypten bei der Weltausstellung in Wien thätig, später auch auf der Weltaus-
stellung in Philadelphia, wo er ebenfalls die ägyptische Abtheilung organisirte.
Nach dem Tode des Khedive Ismael wurde Brugsch von dessen Nachfolger der
Rang eines Pascha verliehen. Sein bedeutsamstes Werk ist zweifellos sein

„Hieroglyphisch-demotisches

Die Geschwister Barrison im Berliner Wintergarten
Mit Genehmigung der Firma Heymann & Schmidt, Berlin.

Wörterbuch“, das von 1867
bis 1882 in sieben Bänden
erschien. Durch seine „Ge-
schichte der Pharaonen“
(1877) ist Brugsch auch wei-
teren Kreisen bekannt ge-
worden. Die junge Wissen-
schaft der Aegyptologen ver-
liert in ihm einen ihrer eifrig-
sten Förderer und Kenner.

Zeitungen im eigent-
lichenSinne des Wortes
giebt es am Nordpol nicht,
wohl aber mehrere Jahres-
rundschauen über die nörd-
lichen Polargegenden. Die
„Eskimo-Nachrichten“ z. B.
erscheinen in der Nähe des
Cap Prinz Wales in der
Beringstrasse. An dieser
Stelle haben englische Mis-
sionäre eine Schule gegrün-
det, die jährlich einmal von
 
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